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1.7.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Rheinsberger Opernsommer eröffnet +++ Über 16 000 Gäste im «Weißen Rössl» in Neustrelitz +++ Frühzeitiges Ende für «Mozart!» - Gefeierte Derniere in Hamburg +++ Zukunft von Stuttgarts Musicalhäusern gesichert +++ "Walküre"-Premiere bei Münchner Opernfestspielen stürmisch gefeiert


Rheinsberger Opernsommer eröffnet
Rheinsberg (ddp-lbg). Die 12. Saison der Kammeroper Schloss Rheinsberg ist am Samstagabend mit einer halbszenischen Aufführung von Glucks «Iphigenie in Aulis» eröffnet worden. Es handelte sich um eine Koproduktion mit dem Staatstheater Braunschweig, das Chor und Orchester in das Städtchen im Norden Brandenburgs gebracht hatte. Am Pult stand Jonas Alber.
Der diesjährige Rheinsberger Opernsommer, der unter Einschluss von Konzerten 22 Veranstaltungen im Programm hat, steht besonders im Zeichen des 200. Todestages von Prinz Heinrich, dem jüngeren Bruder von Preußenkönig Friedrich II. Dieser hatte «das märkische Städtchen vor 250 Jahren über die Grenzen Preußens hinaus bekannt gemacht und eine geachtete Theater-, Musik- und Festkultur entwickelt», sagte der Künstlerische Leiter dieses Festivals, Siegried Matthus, vor der ersten Aufführung.
Weiter enthält das Festival-Programm: Angelica Domröse wird als Uraufführung «Iphigenie in Rheinsberg oder Prinz Heinrich inszeniert eine Oper» szenisch uraufführen und dabei selbst die Rolle des Prinzen übernehmen. Dazu erklingt Musik aus Glucks «Iphigenie auf Tauris», von Heinrich einst in dem von ihm geschaffenen und vor wenigen Jahren wieder hergestellten Schlosstheater zur deutschen Erstaufführung gebracht.
Paisiellos «König Theodor in Venedig» geht auf «Candide» von Voltaire« zurück, mit dem Heinrich wie auch sein Bruder gut bekannt war. Voltaires aufklärerischen Gedanken fühlte sich der Preußenprinz eng verbunden. Besondere Erwartungen gibt es auch hinsichtlich der Inszenierung von Mozarts »Don Giovanni" im Heckentheater, das ebenfalls aus der Zeit der Musenresidenz des Prinzen stammt.
30 junge Sängerinnen und Sänger aus 13 Ländern wurden als Akteure ausgewählt, unter anderem auch aus Russland, Japan und Südkorea. Schon am Sonntag folgt der erste Arien- und Liederabend. Am Donnerstag wird die beliebte Operngala erstmals gegeben; auf Grund der starken Kartennachfrage gibt es zwei Reprisen in Rheinsberg, eine weitere im Kleist-Forum Frankfurt/Oder.

Über 16 000 Gäste im «Weißen Rössl» in Neustrelitz
Neustrelitz (ddp-nrd). Mehr als 16 000 Gäste haben bei den diesjährigen Schlossgartenfestspielen in Neustrelitz die zwölf Aufführungen der Operette «Im Weißen Rössl» besucht. Er sei mit der Resonanz angesichts mancher Wetterkapriolen zufrieden, sagte der Vorsitzende des Festspielvereins, Lothar Kempf, zum Abschluss am Sonntag. Der große Beifall für das Ensemble des Landestheaters Neustrelitz, die Neubrandenburger Philharmonie, die Deutsche Tanzkompanie und zahlreiche weitere Mitwirkende zeige, dass Neustrelitz auf dem besten Wege sei, den angestrebten Titel «Residenzstadt der Operette» im Norden zu erobern.
Die Schlossgartenfestspiele werden am Donnerstag mit der Wiederaufführung der Operette «Königin Luise - Königin der Herzen» fortgesetzt. Das Stück war im Vorjahr eigens für die Festspiele geschrieben und in Neustrelitz uraufgeführt worden. Im Vorjahr hatten mehr 30 000 Operettenfreunde die insgesamt 17 Vorstellungen besucht. Als Ehrengäste werden am Donnerstag Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Harald Ringstorff und sein Brandenburger Ex-Amtskollege Manfred Stolpe (beide SPD) die Operette über die aus dem Herzogshaus Mecklenburg-Strelitz stammende preußische Königin Luise (1774-1810) erleben.

Frühzeitiges Ende für «Mozart!» - Gefeierte Derniere in Hamburg
Hamburg (ddp-nrd). Für das Musical «Mozart!» in der Neuen Flora in Hamburg ist am Sonntagabend nach nur neun Monaten Spielzeit der Vorhang gefallen. Das Dernierenpublikum dankte den Mitwirkenden, allen voran Hauptdarsteller Yngve Gasoy Romdal mit Standing Ovations und tosendem Applaus.
«Mozart!» hatte am 21. September 2001 in Hamburg Premiere. Das mehrfach preisgekrönte Musical erzählt in Episoden die Lebensgeschichte des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart. Idee, Buch und Liedtexte stammen von Michael Kunze, Sylvester Levay schrieb die Musik. Ob das Musical im Anschluss in einer anderen deutschen Stadt zu sehen ist, ist nach Angaben des Veranstalters Broadway Musical Management GmbH noch unklar. Demnächst wird «Mozart!» in Japan Premiere feiern.

Zukunft von Stuttgarts Musicalhäusern gesichert
Hamburg/Stuttgart (ddp-bwb). Die Zukunft der beiden Stuttgarter Musicaltheater scheint gesichert. Die niederländische Stage Holding wird insgesamt vier Spielstätten ihres insolventen Wettbewerbers Stella übernehmen. Wie die Stage Holding am Montag in Hamburg mitteilte, hat sie dem vorläufigen Insolvenzverwalter Reinhard Titz ein bindendes Angebot für die Übernahme der zwei Stella-Theater in Stuttgart sowie der Theater in Berlin und Hamburg unterbreitet.
Damit ist den Angaben zufolge die Fortführung von «Tanz der Vampire» nach Roman Polanski in Stuttgart vorerst sichergestellt. Im November soll sich in der Landeshauptstadt nach den Plänen der Stage Holding der Vorhang für Andrew Lloyd Webbers «Das Phantom der Oper» heben. In der Neuen Flora Hamburg werde bereits im Dezember die deutsche Erstaufführung des Musicals «Titanic» Premiere feiern. Ab Oktober laufe «Cats» im Theater am Potsdamer Platz in Berlin.
Die Stella-Tochter Broadway Musical Management hatte Ende April nach hohen Verlusten Insolvenz beantragt. Die Deutsche Entertainment hatte sich daraufhin von allen Stella-Anteilen getrennt. Das Unternehmen betrieb in Deutschland Musicalhäuser in Berlin, Hamburg, Bochum und Stuttgart. Am Wochenende fiel für mehrere Stella-Musicals der letzte Vorhang: In Stuttgart verabschiedete sich «Cats», in Hamburg «Mozart» und in Berlin «Der Glöckner von Notre Dame».
Die Stage Holding war der einzige Interessent für die Spielstätten des zahlungsunfähigen Musical-Unternehmens. Die Übernahme der ehemaligen Stella-Theater kann nach den Worten von Titz erst nach einer Zustimmung der Gläubigerversammlung, der Banken und der personellen Restrukturierung der Theater erfolgen. Dieser Prozess solle bis zum 10. Juli abgeschlossen sein.

«Walküre»-Premiere bei Münchner Opernfestspielen stürmisch gefeiert
München (ddp-bay). Die Festspiel-Premiere von Richard Wagners «Walküre» ist am Sonntagabend im Münchner Nationaltheater stürmisch gefeiert worden. Umjubelte Stars des Abends waren der Tenor Peter Seiffert als Siegmund, der in dieser Rolle erstmals zu hören war, und Waltraud Meier als Sieglinde. Auch Gabriele Schnaut als Brünnhilde, John Tomlinson als Wotan, Mihoko Fujimura als Fricka und Kurt Rydl als Hunding wurden mit Ovationen bedacht. Das gleichfalls heftig umjubelte Bayerische Staatsorchester stand unter Leitung von Generalmusikdirektor Zubin Mehta. Die viereinhalbstündige Oper «Die Walküre» ist der zweite Teil von Wagners Zyklus «Der Ring des Nibelungen».
Als Regisseur Hans-Peter Lehmann die Bühne betrat, mischten sich unter den Beifall auch zahlreiche Buh-Rufe. Der frühere Intendant der Staatsoper Hannover hatte die von dem jüngst verstorbenen Regisseur Herbert Wernicke begonnene Inszenierung für die Opernfestspiele vollendet. Das für den neuen Münchner «Ring» konzipierte Einheitsbühnenbild, das den Zuschauerraum des Bayreuther Festspielhauses zeigt, stammt noch von Wernicke. Lehmann zeichnete vor allem für die Personenregie in der «Walküre» verantwortlich.
Der Einzug der Premierengäste über die große Freitreppe ins Nationaltheater war wie in jedem Jahr ein gesellschaftliches Ereignis. Unter den zahlreichen Prominenten, die bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen in das festlich beflaggte Opernhaus an der Maximilianstraße einzogen, waren Generalbundesanwalt Kay Nehm, der Unternehmensberater Roland Berger sowie Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle und der Vorstandsvorsitzende der HypoVereinsbank, Albrecht Schmidt.
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