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"White lilies" von Matthias Pintscher am Konzerthaus Dortmund +++ Vorverkauf für Münchner Opernfestspiele beginnt +++ Zappa im Gewandhaus - Konzert zum 10. Todestag des Rock-Gurus +++ Kunstfest Weimar geht mit Nike Wagner ab 2004 auf Wallfahrt +++ Organisten aus Berliner Partnerstädten spielen auf Epiphanien-Ogel +++ Tanztheater-Minifestival am Nationaltheater Weimar
"White lilies" von Matthias Pintscher am Konzerthaus DortmundKent Nagano gilt als Erneuerer des Deutschen Symphonieorchesters Berlin, vor allem, wenn es um Musik seit dem 20. Jahrhundert geht. Für Nagano, der jede Historisierung von Musik verneint, spricht jede musikalische Sprache in einer unmittelbaren ästhetischen Gegenwart heraus. Am 25. Februar leitet Nagano im Konzerthaus Dortmund die Europäische Uraufführung aus der Feder eines der zurzeit gefragtesten Komponisten an: Für Orchester mit Sprech- bzw. Gesangsstimmen gesetzt ist die Fantasie "White lilies" von Matthias Pintscher, der aus Marl stammt, mittlerweile in Paris lebt und am Konzerthaus Dortmund als Composer in Residence engagiert ist.
"White lilies" ist eine Auftragskomposition des Konzerthaues Dortmund und des Cleveland Orchestras mit einem programmatischen Kern - einer Zustandsbeschreibung zwischen Leben und Tod. Pintschers Musik fügt nicht selten klangliche Gesten zu einer expressiven Dramaturgie zusammen, in "White lilies" trifft dieses Prinzip auf Zitate aus der viel älteren, aber vom melancholischen Grundgehalt her wesensverwandten Musik von William Byrd. Textgrundlage für den Knabensopran des Dresdner Kreuzchores und die drei Sängerinnen sind Aufzeichnungen des Filmemachers und Literatren Derek Jarman, die dieser kurz vor seinem Tod niederschrieb.
Der Abend im Konzerthaus Dortmund verspricht noch viel mehr, nämlich verschiedene hochkarätige Kontrastprogramme, von denen die Uraufführung eingerahmt wird: Gioacchino Rossinis Ouvertüre "Wilhelm Tell" aus dem Jahre, die sinfonischen Dichtung "Les Préludes" von Franz Liszt und Beethovens Siebter Sinfonie.
Informationen und Kartenbestellung unter www.konzerthaus-dortmund.de sowie unter 0180 5 44 80 44
Vorverkauf für Münchner Opernfestspiele beginnt
München (ddp-bay). Die begehrten Karten für die Münchner Opernfestspiele werden ab Samstag von 10.00 bis 16.00 Uhr an der Tageskasse der Bayerischen Staatsoper verkauft. Zum Beginn des offiziellen Schalterverkaufs werden wieder mehrere Hundert Opernfans erwartet, die vor allem um die günstigen Billets der niedrigeren Preiskategorien anstehen. Auch am Sonntag wird die Tageskasse geöffnet sein, wie die Staatsoper mitteilte.
Besonders begehrt sind in diesem Jahr die Eröffnungspremiere mit Händels «Rodelinda», die Verdi-Opern «La Traviata», «Falstaff» und «Don Carlo», Donizettis «Lucia di Lammermoor» mit Edita Gruberova in der Titelrolle sowie Wagners «Meistersinger von Nürnberg».
Zunächst kommen für alle Vorstellungen im Nationaltheater nur 300 Sitz- und 150 Stehplätze in den freien Verkauf. Für das Cuvillies-Theater stehen 100, für das Prinzregententheater 300 Billets zur Verfügung. An jeden Anstehenden werden maximal vier Karten - für das Cuvilliés-Theater nur zwei - abgegeben.
Anstellnummern der Staatsoper werden am Samstag ab 9.15 Uhr bis etwa 13.00 Uhr ausgegeben. Erfahrungsgemäß sind aber die ersten 200 bis 300 Plätze schon zuvor von einer privaten Initiative vergeben worden, die sich um die möglichst reibungslose Organisation der Warteschlange bemüht. Nummern, die am Samstag nicht mehr bedient werden können, sollen am Sonntag Vorrang haben.
Zeitgleich zum Schalterverkauf beginnt auch der Online-Verkauf über die Webseite der Staatsoper (www.staatsoper.de). Die Bearbeitung der schriftlichen Bestellungen beginnt am 1. Februar in der Reihenfolge des Eingangs. Die ersten Benachrichtungen sind zwei bis die Wochen nach Beginn der Bearbeitung zu erwarten.
Zappa im Gewandhaus - Konzert zum 10. Todestag des Rock-Gurus
Leipzig (ddp). Frank Zappa zieht ins traditionsreiche Leipziger Gewandhaus: Mit einem Konzert am 27. Februar wird der zehnte Todestag des Rockmusikers gewürdigt. Das Motto heißt «A Mothers Night at the Gewandhaus», wie die Plattenfirma Warner Classics am Freitag mitteilte. Als «The GrandMothers» spielen Mitglieder von Zappas legendärer Band «The Mothers Of Invention» gemeinsam mit einem eigens für den Anlass zusammengestellten Kammerorchester eine Auswahl von Kompositionen des früh verstorbenen Musikgenies. Das Konzert ist Teil des diesjährigen «Strings of Fire»-Festivals.
Unter dem Titel «A Mothers Night at the Gewandhaus» soll der Mitschnitt Anfang Mai in Deutschland bei Warner Classics auf CD veröffentlicht werden.
Frank Zappa (1940-1993), Bandleader der «Mothers of Invention», galt nicht nur als begnadeter Rockmusiker, sondern auch als Bürgerschreck. Er starb am 4. Dezember 1993.
Kunstfest Weimar geht mit Nike Wagner ab 2004 auf Wallfahrt
Weimar (ddp-lth). Das Weimarer Kunstfest begibt sich ab 2004 auf Wallfahrt. Anknüpfend an einen Werktitel ihres Ururgroßvaters Franz Liszt werde das Festival künftig «Pelerinages» (Wallfahrt) heißen, sagte die designierte künstlerische Leiterin Nike Wagner am Freitag in Weimar. Dort unterzeichnete sie ihren Vertrag für 2004 und 2005 und stellte ihr künstlerisches Konzept vor.
Das neue Kunstfest sei dennoch kein Franz-Liszt-Festival, betonte Wagner. Es definiere nur seine Herkunft deutlich. Die 57-jährige Kunstwissenschaftlerin will «Pelerinages» lokal wie international orientieren und dabei die Weimarer Kulturinstitutionen einbeziehen. Zentrales Thema werde die Musik sein. Darüber hinaus jedoch sollen alle anderen Sparten der Kunst «ausgiebig und vielfältig zu Wort kommen».
Organisten aus Berliner Partnerstädten spielen auf Epiphanien-Ogel
Berlin (ddp-bln). Namhafte Organisten aus Partnerstädten Berlins musizieren an allen Januar-Sonntagen in der evangelischen Epiphanienkirche in Charlottenburg. Die Schirmherrschaft für diese klingende Präsentation hat der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) übernommen. Die Konzerte geben die Möglichkeit, die Faszination der jungen Epiphanien-Orgel zu erleben, die in zwei Baustufen 1975 und 1995 unter wesentlicher Beteiligung von Akustikern entstand.
Am (kommenden) Sonntag spielt nach Veranstalterangaben Pierre Pincemaille Werke von Grigny, Messiaen und Widor. Den Abschluss des Zyklus bildet am 26. Januar in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft ein Programm von Marimo Toyoda (Tokio) mit Kompositionen von Bach über Liszt bis zu Mauricio Kagel. Zuvor stehen Konzerte mit Organisten aus Budapest und Prag auf dem Programm.
Die Konzerte in der evangelischen Epiphanienkirche in Charlottenburg, Knobelsdorffstraße 72, beginnen jeweils um 17.00 Uhr.
Tanztheater-Minifestival am Nationaltheater Weimar
Weimar (ddp-lth). Das Tanztheater-Minifestival des Deutschen Nationaltheaters (DNT) Weimar lotet vom 23. bis 25. Januar die Grenzen zwischen Tanz, Musik, Wort und Malerei aus. Drei Choreographien außergewöhnlicher Künstler würden im Weimarer e-werk präsentiert, erklärte Sprecherin Ulrike Brambeer. Dabei habe sich die zunächst nur als Gastspiel geplante Vorstellung von Igor Strawinskys «Geschichte vom Soldaten zu einer echten Uraufführung gemausert. Der Maler und Aktionskünstler Helge Leiberg, die Tänzerin Jo Ann Endicott und das »ensemble incanto hätten die ursprüngliche Inszenierung unter der Regie von Sabine Herken so verändert, das eine neue entstanden sei.
Den Auftakt zu dem dreitägigen Festival gibt die Schweizer Tänzerin und Choreographin Anna Huber. Gemeinsam mit ihrer Schwester, der Pianistin Susanne Huber, bringt die vorwiegend solistisch arbeitende Künstlerin ihr «Stück mit Flügel nach Weimar. Selbstironisch, verspielt und mit musikalisch-tänzerischer Leichtigkeit will die mit dem Hans-Reinhart-Ring ausgezeichnete Künstlerin die verrinnende Zeit ebenso sichtbar machen wie die Suche nach Weg, Halt und Orientierung.
Eine der schrillsten Persönlichkeiten des britischen Tanzes ist zum Abschluss zu erleben, wenn Nigel Charnock sein Programm »fever zeigt. Zur Live-Musik des Saxophonisten, Klarinettisten und Komponisten Michael Riessler und des Kölner Virus-Streichquartetts wird er das Gros des Abends improvisieren.
(www.nationaltheater-weimar.de)