Body
Dresden: Staatsoperette setzt in neuer Spielzeit auf Komik und Aktualität +++ Frankfurt/Main: Chor und Kammerorchester der University of Wisconsin – La Crosse im Konzert +++ Düsseldorf: Motezuma-Klage zurückgewiesen +++ Köln: Musica Antiqua Köln wird aufgelöst +++ Zwickau: «Der Pfeifertag» vor Premiere +++ Weimar: Musik und Speisen wie am Hofe Anna Amalias
Dresden: Staatsoperette setzt in neuer Spielzeit auf Komik und Aktualität
Dresden (ddp-lsc). Die Staatsoperette Dresden setzt in der Spielzeit 2006/2007 wieder auf Komik und Aktualität. Wie Intendant Wolfgang Schaller am Mittwoch in Dresden sagte, stehen fünf Premieren auf dem Spielplan. Die ersten beiden, «Emil und die Detektive» und «Der Bettelstudent», seien «Geschenke zum 800. Jubiläum an die Stadt Dresden». Schaller gab zudem bekannt, seinen derzeitigen Vertrag als Intendant, der noch bis 2008 geht, um fünf Jahre verlängern zu wollen.
Im «Bettelstudent» werde der bekannte Kabarettist und Regisseur Michael Quast den historischen Hintergrund aus heutiger Sicht kommentieren. Im «Ritter Blaubart» übernehme dies das Zwinger Trio. Eine weitere Tradition, die das Haus fortsetze, sei die Aufnahme unbekannter Stücke des «Operetten-Gotts» Johann Strauß. Nachdem sich sein Stück «Karneval in Rom» zum Publikumsmagneten entwickelt habe, stehe in der kommenden Spielzeit «Das Spitzentuch der Königin» auf dem Programm. Auch hier gebe es zwei Rollen für Komiker, die den Stoff aktuell kommentierten.
Gleichzeitig kündigte Schaller eine umfangreiche Kooperation mit dem MDR an. Das Orchester unter Leitung von Ernst Theis werde in den kommenden Jahren sämtliche Musik, die in Deutschland zwischen 1925 und 1935 für das Radio geschrieben wurde, aufnehmen. Dabei handele es sich um rund 50 Werke verschiedener Genres.
Mit der Auslastung des Hauses in der vergangenen Spielzeit von 90,3 Prozent zeigte sich Schaller zufrieden. Das seien 4350 Besucher mehr gewesen, als in der vorangegangenen Saison. Zudem habe das Haus rund 70 000 Euro mehr eingenommen. Große Hoffnungen setze er auf einen gewünschten Neubau der Staatsoperette in der Dresdner Innenstadt. Dadurch würden sich die Möglichkeiten, Karten abzusetzen, vergrößern. Derzeit finde ein Ausschreibungsverfahren statt. Danach will der Stadtrat darüber entscheiden, ob die Staatsoperette eine neue Spielstätte erhält.
http://www.staatsoperette-dresden.de
Frankfurt/Main: Chor und Kammerorchester der University of Wisconsin – La Crosse im Konzert
Am kommenden Montag präsentieren sich Chor und Kammerorchester der University of Wisconsin – La Crosse mit einem Konzert im Großen Saal der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.
Auf dem Programm stehen u. a. Werke von J. S. Bach, L. v. Beethoven, S. Barber, A. Copland, P. Grainger und G.K. Walth, dem Leiter des Chores. Die HfMDK freut sich auf das Konzert ihrer ersten amerikanischen Partnerhochschule – quasi als Auftakt der Hochschulpartnerschaft – und feiert bei dieser Gelegenheit gleichzeitig mit den Freunden aus Wisconsin das dreißigjährige Bestehen der Staatspartnerschaft Hessens mit Wisconsin.
Der Eintritt ist frei.
Montag, 22. Mai 2006, 19.30 Uhr
Quelle: HfMDK Frankfurt/Main
Düsseldorf: Motezuma-Klage zurückgewiesen
Düsseldorf - Die rund 250 Jahre verschollene Oper "Motezuma" von Antonio Vivaldi (1678-1741) darf von jedermann aufgeführt werden. Das Werk sei bereits vor langer Zeit erschienen und daher frei nutzbar, urteilte das Düsseldorfer Landgericht heute. Der Streit um die lange Zeit verschollene Oper hat damit ein vorläufiges Ende gefunden, die Berliner Singakademie musste eine Niederlage hinnehmen und auf Schadensersatz verzichten. Die Akademie war vor Gericht gezogen, weil die Organisatoren des Düsseldorfer Kulturfestivals "Altstadtherbst" im September vergangenen Jahres die Vivaldi-Oper uraufgeführt hatten.
Die Singakademie Berlin forderten eine Veröffentlichung der Einnahmen und eine angemessene Beteiligung an den Eintrittsgeldern. Die Klage wurde von einer Zivilkammer des Landgerichts jedoch zurückgewiesen. Eine Sprecherin sagte, die Singakademie habe nicht nachweisen können, dass sie die Rechte an der Oper besitzt.
Köln: Musica Antiqua Köln wird aufgelöst
Das renommierte Ensemble Musica Antiqua Köln hat seine Auflösung bekannt gegeben. Als Grund werden gesundheitliche Probleme des Gründers und Leiters Reinhard Goebel angegeben. Wie die «Welt am Sonntag» schreibt, wird das Ensemble seine Tätigkeit auf Ende 2006 aufgeben.
Ins Leben gerufen wurde Musica Antiqua Köln 1973 von Reinhard Goebel und einigen seiner Mitstudenten an der Kölner Musikhochschule. Das Ensemble widmete sich zunächst vorwiegend der Kirchen- und Kammermusik des Barock.
1979 gelang den Musikern mit ihrem Debüt in der Londoner Queen Elizabeth Hall und Auftritten beim Holland Festival der internationale Durchbruch, und vier Jahre später stellte sich das Ensemble in Orchesterstärke dem Publikum vor.
Seit 1978 – so lange wie kein anderes Ensemble – ist Musica Antiqua Köln mit einem Exklusivvertrag der Archiv Produktion der Deutschen Grammophon Gesellschaft verbunden.
Quelle: codexflores.ch
Zwickau: «Der Pfeifertag» vor Premiere
Zwickau (ddp-lsc). Das Theater Plauen-Zwickau macht seit einigen Jahren mit selten gespielten Opern von sich reden. «Die Musikliteratur ist reich an Schätzen, die nur darauf warten, gehoben zu werden», sagte Generalintendant Ingolf Huhn der Nachrichtenagentur ddp. «Weltweit werden an den Opernhäusern nur etwa 70 bis 90 Stücke gespielt. Das ist nur ein Bruchteil dessen, was uns Komponisten hinterlassen haben oder neu schaffen.» Es gebe also vieles «auszugraben».
Dabei habe sich das sächsische Theater vor allem den deutschen Opern des 19. Jahrhunderts verschrieben. Eine solche Rarität hat mit «Der Pfeifertag» in der Inszenierung des Generalintendanten am Freitag im Zwickauer Gewandhaus Premiere. Diese 1899 uraufgeführte Oper von Max von Schillings wurde «nach 1945 weltweit an keinem Theater mehr gespielt und es gibt auch keine Schallplatten-Aufnahme davon».
«Wer das Stück also sehen, hören und erleben will, muss nach Zwickau oder Plauen kommen», betonte der Regisseur selbstbewusst und freut sich über reges Interesse. Sogar aus den USA lägen Bestellungen vor. Das habe man auch schon bei früheren «Ausgrabungen» erlebt, etwa 2004 bei der Oper «Die Nibelungen» von Heinrich Dorn und im vergangenen Jahr bei der szenischen Uraufführung des Oratoriums «Der Rose Pilgerfahrt» von Robert Schumann.
«Das ist aber kein Konzept, das man überall realisieren kann», macht der erfahrene Theatermann deutlich. Schließlich hebe man solche Opernschätze nicht zum Selbstzweck, sondern wolle sie dem Publikum nahe bringen. «Die Zuschauer müssen das Angebot annehmen, und das ist uns bislang gelungen», konstatierte er.
http://www.theater-plauen-zwickau.de
Weimar: Musik und Speisen wie am Hofe Anna Amalias
Weimar (ddp-lth). Musik und Speisen wie am Hofe Anna Amalias präsentiert heute die Weimarer Musikhochschule «Franz Liszt». In der Reihe «Quodlibet - Alte Musik auf dem Museumsboden» werden Werke der in Weimar geborenen Bach-Söhne Carl Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann präsentiert. Unter dem Titel «Galanter Stil» bieten Studenten der Hochschule Kompositionen für Cembalo sowie eine Sonate für Blockflöte und Basso continuo dar.
Nach dem Konzert in der Weimarer «Pavillon-Presse» werden in der Bohlenstube Suppen gereicht. Die Speisen werden nach Original-Rezepten von Francouis le Goullon angerichtet, der Hofkoch Anna Amalias war. Bereits am Nachmittag wird ein Kinder-Konzert ohne Speisen angeboten.