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1.8.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Gemischte Bilanz zum Ende der Münchner Opernfestspiele +++ Umfrage: Oper Frankfurt beste deutsche Bühne

Gemischte Bilanz zum Ende der Münchner Opernfestspiele
München (ddp-bay). Die Münchner Opernfestspiele 2004 sind am Sonntag mit der traditionellen Aufführung von Richard Wagners Oper «Die Meistersinger von Nürnberg» zu Ende gegangen. Zum Ausklang des fünfwöchigen Festivals zog die Staatsoper eine eher gemischte Bilanz. Insgesamt kamen 80 000 Besucher zu den 17 verschiedenen Musiktheaterproduktionen, darunter allein drei große Opern-Neuinszenierungen. Mit 96 Prozent ging die Platzauslastung gegenüber dem Vorjahr (97,3 Prozent) etwas zurück.
«Das Programm war dieses Jahr alles andere als kulinarisch», sagte eine Sprecherin der Bayerischen Staatsoper. So hätten vor allem die Neuproduktionen von Benjamin Brittens «The Rape of Lucretia» und Claude Debussys «Pelleas et Melisande» den Besuchern «großen Ernst und hohe Konzentration abverlangt». Außerdem seien besonders populäre Stars wie Anna Netrebko oder Placido Domingo diesmal nicht im Programm vertreten gewesen. Das Publikum habe dennoch bewiesen, «wie wichtig ihm Oper ist»«.
Auch künstlerisch gab es zum Teil heftige Kritik an den gezeigten Neuproduktionen. Heiß umstritten war vor allem die Neuinszenierung der «Meistersinger» durch den Berliner Regisseur Thomas Langhoff. Seine moderne Sicht des Werkes löste die eher traditionelle Inszenierung von August Everding aus dem Jahr 1979 ab.
Trotz kühler und feuchter Witterung wurden bei den beiden Veranstaltungen der Open-Air-Reihe «Oper für alle» etwa 18 000 Besucher gezählt. Zur Festspielnacht zum Auftakt des Festivals kamen etwa 11 000 Gäste. Während der Festspiele wurden insgesamt 37 Musiktheateraufführungen im National- und Prinzregententheater gezeigt. Das Programm umfasste alles in allem 70 Veranstaltungen.

Umfrage: Oper Frankfurt beste deutsche Bühne
Köln/Frankfurt (ddp-hes). Die Oper Frankfurt belegt in der jährlichen Autorenumfrage des Theatermagazins «Die Deutsche Bühne» den Spitzenplatz in der Kategorie «Beste Gesamtleistung». Den zweiten Platz nimmt das Thalia Theater Hamburg ein, das damit bereits zum zweiten Mal in Folge ganz oben mitspielt, wie die Zeitschrift am Freitag mitteilte.
In der Kategorie «Ungewöhnlich ambitionierte Theaterarbeit abseits großer Theaterzentren» erreicht das Stadttheater Gießen den ersten Platz. Als «Herausragender Beitrag zur aktuellen Entwicklung des Schauspiels» finden Armin Petras und Jürgen Gosch die größte Anerkennung. Bei Bühnenbild/Ausstattung schneidet Frank Castorfs Bühnenbildner Bert Neumann am besten ab.
Auch die Stadt Köln kommt zu Ehren: als am häufigsten genanntes Beispiel für kulturpolitische und künstlerische Enttäuschungen in der vergangenen Saison. In der Umfrage gaben rund 50 der regelmäßig für «Die Deutsche Bühne» tätigen Autoren ihre Bewertungen zur vergangenen Saison ab.

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