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1.8.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Leipziger «Classic Open» beginnt +++ Premiere für Rossini-Oper «Die seidene Leiter» in Neuzelle +++ Abschlusskonzert des Dirigenten-Blasorchesters an der Bundesakademie +++ Salzburg: 2. Solistenkonzert mit Absage

Leipziger «Classic Open» beginnt
Leipzig (ddp-lsc). Unter dem Titel «Leipzig ist Musik ? Leipzig macht Musik» startet am Donnerstag das achte «Classic Open» vor dem alten Rathaus. Neben Live-Auftritten werden nach Angaben der Veranstalter bei dem zur Tradition gewordenen Sommerhöhepunkt wieder Mitschnitte von klassischen Konzerten und Opernaufführungen gezeigt. Zum Auftakt der bis 11. August dauernden «Classic Open» wird eine Aufzeichnung von «Pavarotti & Friends» zu sehen sein.

Premiere für Rossini-Oper «Die seidene Leiter» in Neuzelle
Neuzelle (ddp-lbg). Die Oper Oder-Spree lädt ab Donnerstag wieder zu Klassik vor historischen Kulissen. Im früheren Zisterzienserkloster Neuzelle erlebt um 20.00 Uhr eine Neuaufführung der Rossini-Oper «Die seidene Leiter» (La scala di seta) ihre Premiere. Begleitet vom Neuen Sinfonischen Orchester Sofia werden 80 junge Sänger aus Deutschland und Osteuropa das selten gespielte Musiktheaterstück auf die Bühne bringen. Am Samstag wird die Premiere auf der Burg Beeskow wiederholt.
In der dritten Auflage des Oder-Spree-Sommers laden die Veranstalter bis zum 18. August zu 14 Opernabenden ein. Neben neun Aufführungen der «Seidenen Leiter» stehen am 10. August ein Liedernachmittag in Beeskow sowie am 15. und 16. August «Oper in der Scheune» in dem Dorf Sauen auf dem Programm. Der Veranstaltungsreigen klingt mit einer Operngala in Beeskow (17. August) und Neuzelle (18. August) aus, auf der junge Sänger die Ergebnisse eines zweiwöchigen Gesangsseminars präsentieren.
Die Oper Oder-Spree war erstmals im Jahr 2000 ins Leben gerufen worden. Sie ging aus der Vereinigung der 1998 in Neuzelle begründeten Sommermusiktheater-Tradition und den seit 1990 jährlich stattfindenden Gesangsseminaren auf Burg Beeskow hervor. Die diesjährigen Kosten von 150 000 Euro werden nach Angaben der Veranstalter von Land, Kreis und Sponsoren getragen.
Karten sind über die Hotline 01805/012300 zu bestellen. (Internet: www.stift-neuzelle.de)

Abschlusskonzert des Dirigenten-Blasorchesters an der Bundesakademie
Das Dirigenten-Blasorchester der jährlichen Fortbildung veranstaltet am Samstag, 3. August 2002, 20.00 Uhr im Guido-Waldmann-Saal der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen ein Werkstattkonzert.
Das Orchester besteht aus Dirigentinnen und Dirigenten, die in der Mehrzahl den berufsbegleitenden Lehrgang "Leitung von Blasorchestern" an der Bundesakademie abgeschlossen haben. Die TeilnehmerInnen kommen aus allen Teilen der Bundesrepublik. In Trossingen erarbeiten sie als Instrumentalisten und Dirigenten neue Literatur für Blasorchester. Im Vordergrund steht dabei insbesondere die methodische und dirigierpraktische Arbeit mit dem Jugendensemble.
Auf dem Programm stehen in diesem Jahr Werke von Hidas (Save the Sea), Grainger (Colonial Song), Lukás (Musica Boema), Maslanka (Tears) und anderen. Ein ausgefallener Programmpunkt werden die "Schwierigkeiten und Unfälle mit einem Choral" von Zehm als unterhaltsames szenisches Musikstück sein.
Umrahmt wird das Konzert von einer umfassenden Notenausstellung für Blasorchester, wobei vor und nach dem Konzert Gelegenheit besteht, insbesondere Partituren und CDs zu sichten.
Die Leitung des Werkstattkonzerts haben Teilnehmer der Fortbildung, die Gesamtleitung liegt in den Händen von Felix Hauswirth. Der Eintritt ist frei.
Salzburg: 2. Solistenkonzert mit Absage
orf - Das zweite Solistenkonzert der Salzburger Festspiele von Mittwochabend im Großen Festspielhaus stand unter keinem guten Stern. Ganz kurzfristig hatte Star-Pianistin Martha Agerich krankheitsbedingt abgesagt, ihr langjähriger Partner am Cello, Mischa Maisky, trat daher mit dem jungen Venezuelaner Sergio Tiempo auf.
Diese beiden fanden den gesamten Abend hindurch nicht zur gewohnten Balance. Sie agierten professionell, hinterließen aber bei weitem keinen berauschenden Eindruck.
Es mag beileibe nicht einfach sein für einen Cellisten, sich innerhalb weniger Tage für ein derart großes Solistenkonzert vor mehreren tausend Menschen bei den Salzburger Festspielen auf einen neuen Partner am Klavier einzustellen.
Aber Tiempo und Maisky kennen einander von Platteneinspielungen und Agerichs Absage - ihre schwere Krankheit führte in den vergangen Jahren immer wieder zum Ausfall von Konzerten - konnte nicht ganz unvorhersehbar sein. Daher ist eine das gesamte Programm überziehende, intonationstechnische Unsauberkeit, die durch besonders großes Vibrato nur notdürftig kaschiert gehört wurde, nicht wirklich nachvollziehbar.
Maisky ist ein außergewöhnlicher Cellist. Daran kann kein Zweifel bestehen, das hat er weltweit unzählige Male bewiesen. Doch gestern Abend fanden seine Finger nie wirklich jene nur durch Millimeter vom falschen Ton entfernte Stellen auf dem Griffbrett, die zu treffen erforderlich sind, um eine saubere Intonation und eine gute Klangmischung zum stets präzis temperierten Klavier zu erzielen. Maisky spielte natürlich nicht falsch im Sinne eines Studenten im ersten Studienabschnitt.
Dennoch: schon die ersten Takte der Variationen für Violoncello und Klavier, Es-Dur WoO 46 über das Duett "Bei Männern, welche Liebe fühlen" aus Mozarts Zauberflöte von Ludwig van Beethoven waren vom erwähnten Schleier der Ungenauigkeit überzogen, der sich weder in der Sonate für Violoncello und Klavier in g-Moll op. 65, noch in den "Variations concertantes" für Violoncello und Klavier op. 17 von Felix Mendelssohn noch in der d-Moll Cellosonate op. 40 von Dmitri Schostakowitsch je gelichtet hat.
Zudem war Tiempo häufig zu laut und deckte den bestimmt nicht kleinen Cello-Klang Maiskys einfach zu. Darüber konnten einige - wenige - berührende Momente nicht hinweg täuschen. Trotz dreier Zugaben: Der Applaus war lasch, auch das Publikum spürte, an diesem Abend nicht Zeuge eines großen Konzertereignisses gewesen zu sein.

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