Hauptrubrik
Banner Full-Size

18.1.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

Publikationsdatum
Body

Wagner für die Jugend - Uraufführung von «Parsifal goes La Habana» +++ Jonas kritisiert Geschrei um Berliner Opernhäuser +++ Droste-Hülshoffs «Judenbuche» als Oper in Ulm +++ Klassik meets Football - «Lions» zu Besuch im Gewandhaus


Wagner für die Jugend - Uraufführung von «Parsifal goes La Habana»
Hamburg (ddp-nrd). Unter dem Titel «Parsifal goes La Habana» will die Hamburger Produktionsfirma Gateway4M die Musik von Richard Wagner der jungen Generation zugänglich machen. Im Rolf-Liebermann-Studio des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg präsentierten 50 Musiker aus aller Welt am Freitagabend die bunte Mischung aus Klassik und «wagnerianisch anmutendem Jazz» erstmals der Öffentlichkeit. Im Februar soll das musikalische Experiment, das Fragmente aus Wagner-Opern mit kubanischen Latin-Jazz-Klängen verbindet, bei Warner Classics auf CD veröffentlicht werden.
«Wagner muss raus aus diesen elitären Wagnerzirkeln», begründete Initiator Ben Lierhouse das Projekt. «Parsival goes La Habana» führe den Komponisten aus der Isolation, mache seine Musik neu erlebbar und öffne sie neuen Zielgruppen. Ein Nachfolgeprojekt ist unter dem Titel «Tristan meets Isolde in Harlem» bereits in Arbeit.

Jonas kritisiert Geschrei um Berliner Opernhäuser
Berlin (ddp-bln). Der Vorsitzende der deutschen Opernkonferenz Sir Peter Jonas kritisiert die politische Debatte um die drei Berliner Opernhäuser. «Ich höre in Berlin nur Geschrei um die Opernhäuser und ob wir uns das leisten können», sagte er der Tageszeitung «Die Welt» (Samstagausgabe). Er könne nur immer sagen: «Ja, dieses Deutschland, so wie es das kulturliebende Ausland sieht und schätzt, muss sich das leisten können». Die Finanzierung der Opernhäuser mache in Berlin 0,8 Prozent des Gesamthaushaltes aus, in dem allein zwölf Prozent für Zinstilgungen vorgesehen seien.
Jonas, der die drei Berliner Opern-Intendanten unlängst wieder an den Verhandlungstisch mit Kultursenator Thomas Flierl (PDS) gebracht hatte, forderte als nächste Maßnahme, «dass die Deutsche Oper schleunigst einen neuen Intendanten bekommt». Dieses am Boden liegende Haus könne nicht vom Wiener Opernchef Ioan Holender als neu bestellter künstlerischer Berater so eben mitregiert werden.
Jonas fügte hinzu: «Ich glaube fest an dieses einzigartige Berliner Modell: hier die erste, beinahe liberale Hofoper; da das bürgerstolze Pendant; und drittens der neu zu definierende Weg eines einst sozialistisch geformten Regietheaters.»

Droste-Hülshoffs «Judenbuche» als Oper in Ulm
Ulm (ddp-bwb). Im Podium des Theaters Ulm wird am Samstag eine neue Kammeroper nach Annette von Droste-Hülshoffs berühmter Novelle «Die Judenbuche» uraufgeführt. Der Komponist ist Günter Buhles, der in Ulm lebt und bereits mit dem Philharmonischen Orchester des Theaters zusammengearbeitet hat. Buhles verfasste nach Theaterangaben auch das Textbuch zu seinem neuen Werk. Er übernahm dabei einen Teil der Dialoge direkt aus Droste-Hülshoffs Novelle und fügte ein Lied aus einer anderen Dichtung der romantischen Autorin hinzu.
Die etwa zweistündige Kammeroper ist für fünf Sänger und ein kleines Instrumentalensemble komponiert. Auf Anregung des Regisseurs Alexander Kagan werden außerdem einige Passagen aus dem Originaltext als Lesung eingespielt. Die Handlung erzählt die berühmte Geschichte des jugendlichen Gewalttäters Friedrich Mergel, die Droste-Hülshoff 1842 zu einer Novelle verarbeitet hat.
Nach der Uraufführung finden weitere Vorstellungen im Januar und Februar statt. Karten können unter der Telefonnummer 0731/161-4444 vorbestellt werden.
(Internet: www.theater.ulm.de

Klassik meets Football - «Lions» zu Besuch im Gewandhaus
Leipzig (ddp-lsc). Eine ungewöhnliche Bekanntschaft will das Leipziger Gewandhaus am Samstag schließen. Der Klassik-Tempel hat 80 Mitglieder des Football-Vereins «Leipzig Lions» zum Familienkonzert eingeladen. In diesem klassischen Rahmen wollen sich Spender und Beschenkte endlich einmal kennen lernen, wie das Gewandhaus am Freitag mitteilte. Die Musiker hatten den Sportlern Stühle aus ihrem Fundus für deren neues Vereinsheim gespendet. Das Haus war zum Teil auch aus den Erlösen eines Gastkonzerts der US-Air-Force-Band in Leipzig finanziert worden.
Musikgenre