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18.10.: +++ oper, konzert, tanz - aktuell +++ oper, tanz...

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+++Interkulturelles Fest als Teil der Kulturhauptstadt-Bewerbung +++ Ständchen für den Papst - Münchner Philharmoniker und Regensburger Domspatzen im Vatikan +++ Europa zu Gast - Theater und Tanz in Berlin +++ Tanzfestival «transit« startet mit »Per Elefant zum Mars» +++

Interkulturelles Fest als Teil der Kulturhauptstadt-Bewerbung
Bochum (ddp-nrw). Unter dem türkischen Titel «Melez» (Mischung) findet von 28. bis 30. Oktober in der Bochumer Jahrhunderthalle ein interkulturelles «Fest für das Ruhrgebiet» statt. Mehr als 30 Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Tanz, Theater, Literatur und Performance vor allem mit türkischen Künstlern sind geplant, wie die Organisatoren am Dienstag mitteilten. Die Veranstaltung ist Teil der Bewerbung des Ruhrgebiets für die Wahl zur europäischen Kulturhauptstadt 2010 und will vor allem die vielfältigen kulturellen Strömungen im Revier vorführen.
Dabei tritt unter anderem das Ensemble «Modern Dance Turkey» aus Ankara auf. Auch ein Konzert mit dem türkischen Popmusiker Sezen Aksu ist angekündigt. Zudem führen türkische Filmemacher aktuelle Arbeiten vor.
«Melez» wolle die kulturellen Grenzen zwischen Deutschen, Türken sowie den weiteren Zuwanderern überschreiten, hieß es. Die Jahrhunderthalle solle zu einem Schmelztiegel traditioneller und neuer Kultur werden. Zudem sind auch Diskussionen unter anderem über den deutsch-türkischen Kulturrat NRW oder deutsch-türkische Filmemacher geplant.

Ständchen für den Papst - Münchner Philharmoniker und Regensburger Domspatzen musizieren am Donnerstag im Vatikan
München/Regensburg (ddp). Als Herbert von Karajan 1985 im Petersdom ein von Papst Johannes Paul II. zelebriertes prachtvolles Hochamt mit Mozarts «Krönungsmesse» veredelte, dachten viele Beobachter, der ohnehin etwas abgehobene Maestro werde jetzt schnurstracks von seinem Pult in den Himmel auffahren. Ergriffen schrieb er später dem Heiligen Vater, mit dem Konzert sei sein «größter Wunsch» in Erfüllung gegangen. Wenn am Donnerstag die Münchner Philharmoniker unter Generalmusikdirektor Christian Thielemann und die Regensburger Domspatzen Papst Benedikt XVI. ein Ständchen geben, wird es etwas schlichter zugehen. Das Konzert findet nicht im Petersdom, sondern in der Aula Paolo VI. statt, dem riesigen Audienzsaal im Vatikan.
Dabei ist auch Thielemann ein durchaus auf Außenwirkung bedachter Dirigent. Schließlich lernte der Berliner sein Handwerk bei Herbert von Karajan. Das Konzert im Vatikan kam auf kurzem Dienstweg zwischen dem Papst und seinem Bruder Georg Ratzinger, dem langjährigen Regensburger Domkapellmeister und Leiter der Domspatzen, zu Stande.
Benedikt XVI. soll von dem Vorschlag eines Konzerts zu seinen Ehren spontan begeistert gewesen sein, heißt es. Dann galt es nur noch, einen Termin zu finden. Der fiel jetzt auf die Konferenz der Weltbischofssynode. Bei dem Konzert im Audienzsaal werden deswegen neben dem Papst und der Kurie auch 250 Bischöfe aus aller Welt zugegen sein.
Das Programm wurde mit Bedacht zusammengestellt. Zuerst entbieten die Domspatzen unter Domkapellmeister Roland Büchner dem Heiligen Vater drei reine Chorstücke von Giovanni Pierluigi da Palestrina, Felix Mendelssohn-Bartholdy sowie das «Sanctus» aus der von Georg Ratzinger komponierten Missa «L\'Anno Santo» (Das heilige Jahr). Dann musizieren die Philharmoniker zusammen mit dem Chor geistliche Werke von Franz Liszt und Wolfgang Amadeus Mozart - letzteres eine Referenz an den bekennenden Mozartliebhaber Benedikt XVI.
Schließlich steht noch Musik aus Hans Pfitzners «Palestrina», ein Lieblingsstück Thielemanns, auf dem Programm sowie, zusammen mit dem italienischen Athestis Chorus Giuseppe Verdis «Te Deum» und «Quattro Pezzi Sacri». Auszüge aus Richard Wagners «Tannhäuser» beenden das Konzert. Der neue Papst habe die Oper vor drei Jahren zusammen mit seinem Bruder Georg in Bayreuth unter Thielemanns Leitung gesehen und sei «sehr fasziniert» gewesen, berichtet der Chormanager der Regensburger Domspatzen, Christof Hartmann.
Papst Benedikt XVI. gilt als großer Liebhaber klassischer Musik. Auf seinem Klavier soll er am liebsten Mozart spielen. «Ich liebe ihn einfach sehr», sagte Kardinal Joseph Ratzinger über den Komponisten vor einigen Jahren in einem Interview. Popmusik dagegen ist für Ratzinger «letztlich ein Kult des Banalen».
Nach dem Konzert wird der Heilige Vater Worte an die Zuhörer richten und Ehrengäste begrüßen. Die Münchner Philharmoniker und Thielemann treten am selben Abend die Heimreise an, weil am Tag darauf in München ein Abonnementkonzert ansteht. Auf die Domspatzen warten noch zwei weitere, ehrenvolle Auftritte im Vatikan. Am Samstag geben sie ein Konzert zu Ehren des Papstes in der Sixtinischen Kapelle. Dabei soll dem Heiligen Vater auch die frisch gepresste CD mit dem Titel «Konzert für Papst Benedikt XVI.» überreicht werden. Am Sonntag wird der Chor dann noch an der Papst-Messe auf dem Petersplatz zum Abschluss der Weltbischofssynode mitwirken.

Europa zu Gast - Theater und Tanz in Berlin
Berlin (ddp-bln). Theater- und Tanzproduktionen aus ganz Europa präsentieren sich zum zweiten Mal auf dem Forum «Spielzeiteuropa» in Berlin. Den Anfang der dreimonatigen Veranstaltung auf Einladung der Berliner Festspiele bildet am 22. und 23. Oktober die Uraufführung von «Romeo und Julia. Das Fragment» des ukrainischen Regisseurs Andriy Zholdak, sagte der künstlerische Leiter von «Spielzeiteuropa», Markus Luchsinger, am Dienstag in Berlin. Zu den Höhepunkten der zwölf Produktionen aus acht europäischen Ländern gehören die Neufassung eines traditionellen japanischen Geisterdramas durch den Schweizer Regisseur Jossi Wieler und die Aufführung des Dramas «4.48 Psychose» von Sarah Kane mit der Französin Isabelle Huppert in der Hauptrolle.

«Wichtigstes Thema der Inszenierung ´Romeo und Julia. Das Fragment» ist das Thema Heimat, die Ukraine heute, sagte Zholdak. Der 42-Jährige gilt als Enfant terrible des ukrainischen Theaters. Seit zwei Jahren leitet er das Shevchenko-Theater in Charkiw. Seine Arbeiten, darunter «Hamlet. Dreams» und «Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch», waren zu vielen internationalen Theaterfestivals eingeladen. Im vergangenen Jahr erhielt er den UNESCO-Regiepreis. An der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz arbeitet er derzeit an seiner ersten Inszenierung in Deutschland: «Medea in der Stadt» nach Euripides hat am 16. November Premiere.

Weitere Produktionen, die im Rahmen von «Spielzeiteuropa» zu sehen sind, sind Guy Cassiers aus Rotterdam mit «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit», Lloyd Newson aus London mit «Just for Show», Simon McBurney aus London mit «Measure for Measure», aus Paris Hans Peter Litscher «Ein Käfig ging einen Vogel fangen», Hotel Pro Forma aus Kopenhagen mit «Ich bin nur scheintot», Gilles Jobin aus Genf mit «Steak House», Sarhan/Raynaud/Pommerehn aus Paris und Berlin mit «Les articulations de la Reine» und The Forsythe Company aus Deutschland mit «Three Atmospheric Studies». Spielstätte ist das Haus der Berliner Festspiele.

Unter dem Dach der Berliner Festspiele finden über das Jahr verteilt Festivals und Programmreihen statt, die in den künstlerischen Sparten Musik, Theater, Tanz, Literatur und Jazz herausragende Produktionen präsentieren. Zu den bekanntesten Veranstaltungen gehören das jährliche Theatertreffen und das Musikfest Berlin.

Tanzfestival «transit« startet mit »Per Elefant zum Mars»
Marl (ddp-nrw). Mit der Produktion «Per Elefant zum Mars» beginnt am 29. Oktober im Theater Marl die dritte Auflage des Festivals «transit - Tanztheater für junges Publikum». Wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten, werden bis 19. November in elf nordrhein-westfälischen Städten Tanzensembles aus Schweden, den Niederlanden, England und Deutschland auftreten. Ausgerichtet wird das Festival vom Kultursekretariat NRW Gütersloh.

Für die Eigenproduktion «Per Elefant zum Mars» wurde der in London geborene Choreograph Royston Maldoom gewonnen. Maldoom ist vor allem durch die Verfilmung des Berliner Tanzprojekts «Rhythm is it!» bekannt geworden. In dem demnächst gezeigten Stück arbeitet er mit 100 Grundschülern aus Marl zusammen, als musikalische Grundlage benutzt er dabei Teile aus dem «Karneval der Tiere» von Camille Saint-Saëns und den «Planeten» von Gustav Holst. Den Orchesterpart übernimmt die Sinfonietta Hungarica unter Leitung von Helmut Imig.

Die Produktion solle die Wichtigkeit einer kreativen tänzerischen Grundschulerziehung in der offenen Ganztagsgrundschule deutlich machen, betonten die Veranstalter. Seit zwei Jahren unterstütze das NRW Landesbüro Tanz deshalb ein entsprechendes Projekt an 50 Grundschulen des Landes.

Nach der Premiere in Marl wird «Per Elefant zum Mars» noch im Tanzhaus NRW in Düsseldorf (13./14. November) sowie in der Stadthalle Gütersloh (19. November) zu sehen sein.
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