Body
Erster Einblick in Knef-Nachlass - Musical-Uraufführung im Februar +++ Autor Janosch schreibt Musical mit Helge Schneider +++ Mit «Ernani» ins neue Jahr - Staatsoper Hannover zeigt Verdi-Oper +++ Festival «Orgel Plus» soll ab 4. Januar wieder nach Bottrop locken
Erster Einblick in Knef-Nachlass - Musical-Uraufführung im Februar
Berlin (ddp-bln). Berlin erinnert an eine Diva: Eine erste Auswahl aus dem Nachlass von Hildegard Knef (1925-2002) präsentiert das Filmmuseum am Potsdamer Platz seit Mittwoch. Damit solle die Öffentlichkeit einen Einblick in den vor zwei Monaten erworbenen Nachlass der Schauspielerin, Sängerin und Autorin erhalten, sagte Museumsdirektor Hans Helmut Prinzler. Die Knef war am 1. Februar dieses Jahres in Berlin im Alter von 76 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Sie hatte zuletzt, bereits seit längerer Zeit schwer krank, mit ihrem Ehemann Paul von Schell vor den Toren Berlins in Kleinmachnow gelebt.
Im Filmmuseum sind bis Mitte Januar 2003 Fotos, Kostüme, Textbücher und persönliche Dokumente aus dem umfangreichen Nachlass zu sehen. Ausgewählt wurden Dinge, die an das große Können der Knef sowohl im Film, als auch im Theater, in der Musik und in der Schriftstellerei erinnern, sagte Kurator Gerrit Thies. Für Ende 2004 ist eine Sonderausstellung geplant. Am 22. Februar kommenden Jahres soll das Musical «Geschenkter Gaul» in Wilhelmshaven uraufgeführt werden.
Es habe ihm «Erfüllung gegeben», den Nachlass zu sichten, betonte Paul von Schell: «Es war eine Therapie für mich.» Er sei froh, dass die Sachen in Berlin bleiben. Das wollte er immer, nie hätte er sie verstreut. «Es ist es ein Wunder, dass so vieles aufbewahrt wurde.» In den 25 Jahren, die er an der Seite seiner Frau lebte, seien sie bis zu 20 Mal umgezogen. Von Schell bestätigte, dass er in der letzten gemeinsamen Wohnung in Kleinmachnow bleiben wolle. Von dort seien es nur «40 Meter bis nach Berlin». Paul von Schell, Sohn eines ungarischen Diplomaten, war der dritte Ehemann der Knef.
Ihr Nachlass umfasst nach Angaben des Museums rund 4 500 Fotos, 90 umfangreiche Bände mit Presseausschnitten, rund 40 Schallplatten, Filmkostüme, Showkleider, Hüte und Schuhe sowie Auszeichnungen. Zu sehen sind derzeit unter anderem Alben mit frühen Fotos der Knef, Theaterprogramme von ihren Auftritten im Berliner Schlossparktheater, zwei selbstgemalte Bilder mit einem Porträt ihrer Mutter und einem Selbstbildnis sowie Auszeichnungen wie der Filmpreis in Gold 1978 und der Bambi 2001. Am Eingang der Präsentation hängt ein Reklamefoto von 1949 mit einer selbstbewussten jungen Knef, posierend vor einem Opel.
Die kleine Auswahl aus dem Nachlass ist bis zum 15. Januar täglich außer an Montagen von 10.00 bis 18.00 Uhr zu sehen, an Donnerstagen bis 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Andrea Marczinski
Autor Janosch schreibt Musical mit Helge Schneider
München (ddp). Der Autor und Maler Janosch (71) schreibt gemeinsam mit Helge Schneider Tigerenten-Lieder und ein Musical. Ferner habe er in zwei Monaten 60 Bilder gemalt, sagte der Erfinder des gestreiften Kulttieres der Illustrierten «Bunte». Janosch sieht sich als Lebenskünstler: «Ich fürchte mich vor fast nichts mehr. Ich habe den Zustand endloser Seligkeit. Jetzt beginnt meine beste Zeit», sagte der 71-jährige Künstler dem Blatt.
Obwohl er mit seinen Zeichnungen, Büchern und Geschenkartikeln Millionen verdient hat, ist Janosch nach «Bunte»-Angaben ein armer Mann. «Seit Anfang 2001 bis zum Ende des Urheberrechts - sprich 70 Jahre nach meinem Tod - verdiene ich Null», sagte Janosch. Er sei in eine «dubiose Falle» geraten. «Sämtliche Rechte und meine gesamten Einnahmen wurden von Dritten aus dem Verlag herausgekauft und der Bank verpfändet.» Allerdings fühle er sich dadurch nicht belastet, sagte der Autor: «Wenn ich sagen würde: \'Das, was mir passiert ist, war falsch\', müsste ich mich erschießen. Aber ich sterbe ungern. Ich lebe lieber.»
Mit «Ernani» ins neue Jahr - Staatsoper Hannover zeigt Verdi-Oper
Hannover (ddp-nrd). Mit Giuseppe Verdis «Ernani» startet die Staatsoper Hannover in das neue Jahr. In der Oper dreht sich nach Angaben des Hauses alles um Abenteuer, Kampf und Liebe. Der Rebell Ernani ist zu Unrecht von seinem Besitz verbannt und seiner Titel beraubt. Seine Ziele sind die Rehabilitierung sowie die schöne, aber bereits vergebene Elvira.
Ernani war 1844 nach «Nabucco» Verdis zweiter großer Opernerfolg in Italien. Victor Hugos romantisches Historiendrama fasste Verdi zu einem intimen Liebes- und Familiendrama zusammen. Der Vierakter wird in italienischer Sprache aufgeführt. Es spielt das Staatsorchester und singt der Chor der Staatsoper Hannover.
Die Aufführung ist am 1. Januar 2003 um 18.30 Uhr im Opernhaus. Die Karten kosten zwischen 14 und 37 Euro.
(Internet: www.staatstheater-hannover.de)
Festival «Orgel Plus» soll ab 4. Januar wieder nach Bottrop locken
Bottrop (ddp-nrw). Ungewöhnliche Orgeltöne und selten gespielte Werke sollen ab dem 4. Januar wieder in Bottrop erklingen. Zu dem 15. Festival «Orgel Plus» werden zahlreiche prominente Gäste erwartet, wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte. Die bekanntesten Besucher der etwa einwöchigen Veranstaltung sind die Komponisten Malcom Arnold und Jürg Baur. Organisiert wird das Festival von dem Bottroper Kulturamt und den hiesigen Kirchengemeinden.
Der Brite Arnold erhielt 1957 für seine Filmmusik «Die Brücke am Kwai» einen Oscar. Baur ist einer der wichtigsten zeitgenössischen deutschen Tonsetzer - das Eröffnungskonzert findet zu Ehren seines 85. Geburtstages am 5. Januar in der Kirche Heilige Familie in Bottrop-Grafenwald statt. Das Festival bietet zudem ungewöhnliche Aufführungen wie die Rosenkranzsonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber sowie Kombinationen der Orgel mit Horn, Violine oder Oboe. Auch eine Exkursion zu berühmten Orgeln in Brüssel ist geplant.