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Berlin: Schlöndorff inszeniert Leos Janacek +++ Berlin: Choreografin Sasha Waltz inszeniert «Dido & Aeneas» +++ München: Wagner-Urenkelin inszeniert Lortzings «Waffenschmied» +++ München: Doris Dörrie inszeniert Verdis «Rigoletto» in München +++ Schwerin: Festival «Musik aus MV» klangliche Vielfalt des Nordostens +++ Dresden: Festtage sind Richard Strauss gewidmet
Berlin: Schlöndorff inszeniert Leos JanacekBerlin (ddp-bln). Filmregisseur Volker Schlöndorff («Die Blechtrommel», «Tod eines Handlungsreisenden», «Der neunte Tag») kehrt nach 14 Jahren an die Oper zurück. In der Deutschen Oper Berlin ist am Samstagabend Schlöndorffs Version von Leos Janaceks Werk «Aus einem Totenhaus» zu erleben. Janacek sei sein Lieblingskomponist, sagte Schlöndorff, der zu den wenigen deutschen Weltstars des Films zählt.
Janacek berichtet in seiner Oper, ähnlich wie Schlöndorff in seinem Film «Der neunte Tag», vom Leben in einem Gefangenenlager. 1927 las Janacek die Aufzeichnungen aus einem Totenhaus von Fjodor Dostojewski, die das Leben von Sträflingen im Sibirien des 19. Jahrhunderts beschreiben und in denen Dostojewski seinen eigenen Aufenthalt in einer sibirischen Strafkolonie verarbeitet. Janacek war davon so beeindruckt, dass er daraus sofort ein Libretto für eine Oper zusammenstellte. Mit der Vorlage ging der Komponist sehr frei um.
http://www.deutscheoperberlin.de
Berlin: Choreografin Sasha Waltz inszeniert «Dido & Aeneas»
Berlin (ddp-bln). Die erste Opern-Regiearbeit der gefragten Choreografin Sasha Waltz ist am Samstag erstmals in Deutschland zu sehen. Waltz hat sich für ihre Premiere im Opernfach die 1689 uraufgeführte barocke Oper «Dido and Aeneas» von Henry Purcell ausgewählt. Premiere hat das Werk in der Berliner Staatsoper Unter den Linden.
Im Mittelpunkt der Oper stehen die karthagische Königin Dido und der aus Troja geflohene Aeneas und deren tragische Liebesgeschichte, die mit dem Tod der Dido endet. Als Besonderheit gegenüber der üblichen Aufführungspraxis dieses Werks wird der Prolog gezeigt, dessen Musik nicht überliefert ist, den der musikalische Leiter Attilio Cremonesi aber nach historischem Vorbild rekonstruiert hat. Die Produktion entstand in Kooperation mit der Staatsoper Unter den Linden, der Opéra de Montpellier und dem Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg, wo auch die Premiere stattfand.
http://www.staatsoper-berlin.de
München: Wagner-Urenkelin inszeniert Lortzings «Waffenschmied»
München (ddp-bay). Albert Lortzings Spieloper «Der Waffenschmied» kommt am Sonntag (19.00 Uhr) in einer neuen Inszenierung von Wagner-Urenkelin Katharina Wagner am Gärtnerplatztheater heraus. Am Pult steht der Chefdirigent des Staatstheaters am Gärtnerplatz, David Stahl. Der in der Schweiz geborene und in den USA aufgewachsene Alexander Dodge zeichnet für Bühnenbild und Kostüme verantwortlich.
Die 1846 in Wien in der repressiven Metternich-Zeit uraufgeführte Oper zählt zu den bekanntesten Opern des leichteren Genres. Sie zeichnet vorderhand das Bild heiteren Bürgerlebens im Spätmittelalter. Unter der biedermeierlichen Oberfläche tobt aber schon der Ständekonflikt zwischen Bürgertum und Adel, der wenige Jahre nach der Uraufführung auf den Barrikaden von Wien, Dresden und Berlin ausgefochten wird.
Katharina Wagner wurde in Bayreuth geboren und lebt in Berlin. Neben einem Studium der Theaterwissenschaft absolvierte sie zahlreiche Regieassistenzen unter anderem bei Harry Kupfer und Keith Warner. Sie wird als mögliche Nachfolgerin ihres Vaters Wolfgang Wagner als Chefin auf dem Grünen Hügel gehandelt.
Ihr Regiedebut gab die heute 26-Jährige 2002 in Würzburg, wo sie eine viel beachtete Inszenierung von Richard Wagners «Der fliegende Holländer» herausbrachte. Im vergangenen Jahr inszenierte sie in Budapest den «Lohegrin», ein weiteres bekanntes Werk ihres Urgroßvaters. Im Jahre 2007 soll sie bei den Bayreuther Festspielen die «Meistersinger» neu in Szene setzen.
(Weitere Aufführungen: 22.2. um 19.30 Uhr, 26.2. um 20.00 Uhr, 1.3. um 20.00 Uhr, 10.3. um 20.00 Uhr)
München: Doris Dörrie inszeniert Verdis «Rigoletto» in München
München (ddp-bay). In einer Inszenierung der Filmregisseurin Doris Dörrie feiert am Montag (19.00 Uhr) im Münchner Nationaltheater Verdis «Rigoletto» Premiere. Die populäre Oper um den buckligen Hofnarren Rigoletto, dessen schöne Tochter Gilda und den Herzog von Mantua wird von Generalmusikdirektor Zubin Mehta musikalisch geleitet. In der Titelrolle debütiert der US-Bartion Mark Delavan an der Bayerischen Staatsoper. Die Rolle der Gilda singt Diana Damrau, die des Herzogs Ramon Vargas.
Mit dem «Rigoletto» setzt Doris Dörrie («Männer») bereits ihre dritte Oper in Szene. Zuvor realisierte sie an der Berliner Staatsoper Mozarts «Cosi fan tutte» sowie Puccinis «Turandot». Das Libretto zu Verdis Erfolgsoper schrieb Francesco Maria Piave nach einer Vorlage Victor Hugos. Das Werk wurde am 11. März 1851 im Teatro La Fenice in Venedig mit triumphalem Erfolg uraufgeführt. Seither gilt das Stück mit der berühmten Arie «La donna è mobile» als Inkarnation der italienischen Oper.
(Weitere Aufführungen: 24.02., 27.02., 02.03., 05.03., jeweils 19.00 Uhr)
Schwerin: Festival «Musik aus MV» klangliche Vielfalt des Nordostens
Schwerin (ddp-nrd). Der klanglichen Vielfalt im Nordosten widmet sich das neue Festival «Musik aus MV». Die Veranstaltungen vom 10. Juni bis 4. September präsentierten die führenden Interpreten und in Vergessenheit geratenen Komponisten des Landes, sagte der Intendant der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Sebastian Nordmann, am Freitag in Schwerin. Zu den Höhepunkten zählten musikalische Lesungen des Rostocker Autors Walter Kempowski sowie Werke der Ludwigsluster Klassik aus dem 18. Jahrhundert, die erstmals wiederaufgeführt würden.
«Musik aus MV» tritt die Nachfolge des Musiksommers an, der nach 13-jährigem Nebeneinander zu Beginn des Jahres mit den Festspielen fusioniert war. Die 15 Veranstaltungen verteilen sich auf Spielstätten im ganzen Land, einige Konzerte finden aber auch in Polen statt. Karten sind erhältlich unter der Telefonnummer 0385/5918585 oder im Internet unter http://www.festspiele-mv.de .
Dresden: Festtage sind Richard Strauss gewidmet
Vom 27. Februar bis 10. März 2005 finden in der Semperoper die Dresdner Festtage Richard Strauss statt, die künftig in jedem Jahr veranstaltet werden.
Aus Anlass des 100. Jahrestages der Uraufführung der Oper „Salome“ von Richard Strauss im Dresdner Opernhaus bringt die Sächsische Staatsoper Dresden dieses Werk am 27. Februar in einer Neuinszenierung (Kent Nagano/Peter Mussbach) in der Semperoper heraus (weitere Aufführungen am 2./6./9. März).
Der MDR zeichnet die Inszenierung auf. Zeitgleich mit der Premiere wird die Inszenierung auf dem europäischen Kulturkanal ARTE ausgestrahlt - der Stereo-Ton wird ebenfalls zeitgleich von Radio France musique übertragen. Ein wissenschaftlich-künstlerisches Rahmenprogramm anlässlich der Festtage wird in Kooperation mit dem Theaterkahn und der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ weitergeführt.