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18.4.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Leipzig/Berlin: Kritikerpreis 2005 für insolvente Berliner Symphoniker +++ München: Sir Peter Jonas sagt der "Scala" ab +++ Dresden: Konzertreise des Landesjugendorchesters Sachsen nach Großbritannien +++ Potsdam: Drei Konzerte mit BodySounds +++ Dresden: Harry Kupfer inszeniert „Mahagonny" in der Semperoper

Leipzig/Berlin: Kritikerpreis 2005 für insolvente Berliner Symphoniker
Leipzig/Berlin (ddp). Unmittelbar vor ihrem einstweilen letzten Konzert in der Hauptstadt sind die Berliner Symphoniker mit dem Kritikerpreis 2005 im Bereich Musik geehrt worden. Die Auszeichnung des Verbandes der Deutschen Kritiker wurde am Wochenende im neuen Leipziger Museum der bildenden Künste übergeben. Das aus Musikern der Berliner Symphoniker bestehende Calanderelli-Trio spielte in dieser Feierstunde Joseph Haydns Klaviertrio in Es-Dur.
Der Juryvorsitzende Dietrich Steinbeck wies in seiner Laudatio besonders auf die verdienstvollen Workshops in hauptstädtischen Schulen, die «Konzerte für die ganze Familie» und die Zusammenarbeit mit Laienchören hin. «Möge der Kritikerpreis zumindest eine neue Diskussion anstoßen und die Berliner Symphoniker ermutigen, auch ohne Landesunterstützung weiterzuwirken - im Dienste der Musik, der Musikfreunde sowie all derer, die es noch werden könnten», sagte Steinbeck.
Nachdem der Senat Zuschüsse in Höhe von drei Millionen Euro gestrichen hatte, musste der Trägerverein des Orchesters im September 2004 Insolvenz beantragen. Seither hatte der Insolvenzverwalter zusammen mit dem Orchestervorstand eine privatwirtschaftliche Lösung entwickelt und den Spielbetrieb fortgeführt. Die Rettung des Orchesters auf privatwirtschaftlicher Basis war jedoch gescheitert. Nach wie vor hoffen die Symphoniker, die am Sonntag honorarfrei in der Philharmonie spielen wollten, jedoch auf die Hilfe von Sponsoren.

München: Sir Peter Jonas sagt der "Scala" ab
Der scheidende Intendant der Bayerischen Staatsoper, Sir Peter Jonas, hat ein Angebot der Mailänder Scala abgelehnt. Jonas gibt sein Amt am Münchner Opernhaus zum Ende der Spielzeit 2005/06 ab. Danach will er beratend tätig sein, nachdem sein designierter Nachfolger Christoph Albrecht dem Haus unlängst abgesagt hatte. An der Mailänder Scala gilt als aussichtsreichster Kandidat auf den Intendantenposten nun der Chef der Zürcher Oper, Alexander Pereira.

Dresden: Konzertreise des Landesjugendorchesters Sachsen nach Großbritannien
Am 19. April 2005 begibt sich das Landesjugendorchester Sachsen unter der Leitung seines Dirigenten Milko Kersten (Dresden) erneut auf eine Konzertreise, das Ziel ist in diesem Jahr Großbritannien. Auf Initiative des Goethe-Instituts London und in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft in London sowie dem Freistaat Sachsen wird 2005 unter dem Titel „D Sachsen UK 2005“ Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Tourismus des Freistaates in verscheidenen Regionen Großbritanniens vorgestellt. Das Ensemble wird auf Einladung von Sir Allan Russell, Vorsitzenden des "Dresden Trust" und eine der Persönlichleiten, die sich als Zeichen der Aussöhnung um den Aufbau der Dresdner Frauenkirche verdient gemacht haben, zwei wichtige Konzerte in Faversham und Cambridge gestalten.
Auf dem Programm stehen folgende Werke von Mozart, Vanhal, Nyman, Barth und Beethoven. Als Solisten für das Doppelfagottkonzert konnten mit Daniel Bäz und Robert-Christian Schuster zwei ehemalige erfolgreiche Mitglieder des Landesjugendorchesters Sachsen gewonnen werden. Ein Höhepunkt des Konzertes in Cambridge am 23. April 2005 dürfte auch die Uraufführung von Bernhard Barths Hymne: "IN THIS THY PLACE" gemeinsam mit dem Choir of Clare College Cambridge (Choreinstudierung: Timothy Brown) sein. Barth, ein junger deutscher Komponist, komponierte dieses Stück für die wiederaufgebaute Dresdner Frauenkirche auf einen Text von Sir Alan Russell.

Potsdam: Drei Konzerte mit BodySounds
Berlin/Potsdam (ddp-lbg). Das vor drei Jahren an der Universität Potsdam gegründete Ensemble BodySounds lädt für kommendes Wochenende zu drei Konzerten in Berlin und Potsdam ein. Mit seinen A-capella-Arrangements und Stücken für Körperinstrumente ist das Sextett am Freitag ab 20.00 Uhr in der Ernst-Moritz-Arndt Kirche in Berlin zu hören, wie die Universität Potsdam mitteilte. Am Sonntag gastieren sie um 17.00 Uhr in der Kaiser-Friedrich Kirche in Potsdam/Golm.
Unter dem Motto «Singende und klingende Körper - Konzert zum Lauschen und Mitspielen» präsentiert die Gruppe den Angaben nach am Samstag ein Familienkonzert, das bereits im Konzerthaus «Die Glocke» zu Bremen eine erfolgreiche Premiere feierte. Ab 18.00 Uhr sind Familien mit Kindern ab sechs Jahren in die Kirche des Johannes-Stifts in Spandau eingeladen, um den Stimm- und Bodypercussion-Akrobaten zuzuhören und bei Mitmachaktionen selbst den Körper zum Klingen zu bringen. Eintrittskarten für alle Konzerte sind an der Abendkasse erhältlich.

Dresden: Harry Kupfer inszeniert „Mahagonny" in der Semperoper
Regisseur Harry Kupfer bringt am 6. Mai, 19 Uhr in der Semperoper seine Neuinszenierung der Kurt-Weill-Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" heraus. Die musikalischen Leitung hat Sebastian Weigle. Das Bühnenbild schuf Hans Schavernoch, die Kostüme Yan Tax. Die Stiftung zur Förderung der Semperoper unterstützt die Produktion.
Bemerkenswert ist die Aktualität des Werkes. Die Inszenierung legt auf diesen Aspekt besonderen Wert: In unterhaltsamer Form erzählt die Inszenierung vom Versuch, ein irdisches, ein materielles "Paradies" zu schaffen.
Vor 75 Jahren, 1930, wurde die Oper in Leipzig uraufgeführt und führte damals zu einem der größten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts. Heute beginnt die sarkastische Handlung des Stückes wieder ihre Wirksamkeit zu entfalten. Die Musik zu "Mahagonny" speist sich aus vielen Quellen: Hier sind populär klingende Songs, große Ensembles, choralartige Parodien und große "Opernmusik" aneinandergereiht. Die Instrumentation Weills ist außergewöhnlich, es finden sich auch Instrumente wie Banjo und Gitarre.
Quelle: Semperoper
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