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Schwetzingen: Uraufführung der Hölszky-Oper «Der gute Gott von Manhattan» +++ Dresden: Erstaufführung von Stockhausens Indianerliedern in kleiner szene +++ Rudolstadt: Thüringer Symphoniker spielen für neues Konzertzimmer +++ München: Meisterkurs Komposition mit Brian Ferneyhough +++ Oestrich-Winkel: Geringas und Tetzlaff übernehmen Konzerte von Pergamenschikow beim Rheingau Musik Festival
Schwetzingen: Uraufführung der Hölszky-Oper «Der gute Gott von Manhattan»Schwetzingen (ddp-bwb). Bei den Schwetzinger Festspielen wird am Mittwoch das Musiktheater «Der gute Gott von Manhattan» der vielfach ausgezeichneten Avantgardekomponistin Adriana Hölszky uraufgeführt. Das Textbuch von Yona Kim basiert auf dem gleichnamigen Hörspiel der österreichischen Autorin Ingeborg Bachmann, die hierfür 1958 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet wurde. In dem Stück geht es um eine bedingungslose Liebe zweier junger Menschen, die an der Realität scheitert.
Die Aufführung im Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses entsteht in Koproduktion mit der Sächsischen Staatsoper Dresden. Die 1953 in Bukarest geborene Hölszky greift gerne auf Volksmusikinstrumente ihrer früheren Heimat wie Hackbrett und Akkordeon zurück. In ihren bisherigen Bühnenwerken ergänzte sie das Instrumentarium durch Alltagsgegenstände wie Bratpfannen und Dachrinnen - wie in «Bremer Freiheit» (1988) -, oder durch ein mit einem Bogen gestrichenes Glas, wie in «Die Wände» (1995).
http://www.schwetzinger-festspiele.de
Dresden: Erstaufführung von Stockhausens Indianerliedern in kleiner szene
Am 24. Juni 2004 findet um 20 Uhr in der kleinen szene die Dresdner Erstaufführung "Am Himmel wandre ich?... - Indianerlieder" von Karlheinz Stockhausen statt. Die Inszenierung liegt bei Sandra Leupold, die musikalische Einstudierung bei Markus Henn. Für das Bühnenbild und die Kostüme ist Andrea Eisensee verantwortlich.
Karlheinz Stockhausen schuf eine Liederfolge, die auf Gedichten amerikanischer Ureinwohner basiert. Christa Mayer (Alt) und Gerald Hupach (Tenor) singen diese 12 Gedichte, die von Stockhausen für Singstimmen ohne instrumentale Begleitung vertont wurden. Die Liebe ist das zentrale Thema, das dem Zuschauer durch Träume, aber auch durch Aggressionen vermittelt wird.
Die von Spiritualität und Naturnähe geprägten "Indianerlieder", beschreiben innerhalb des Stückes eine Liebesgeschichte, die sich nicht nur auf einen Mann und eine Frau beschränkt, sondern vor allem auch die diese zwei Menschen umgebende Natur mit einbezieht.
Quelle: Semperoper
Rudolstadt: Thüringer Symphoniker spielen für neues Konzertzimmer
Rudolstadt (ddp-lth). Ungewöhnliche Wege gehen die Thüringer Symphoniker Rudolstadt-Saalfeld für ihr neues Konzertzimmer. Mit einem Platzkonzert im Zentrum von Rudolstadt geben sie am Samstag den Auftakt für eine große Spendenaktion. 15 000 Euro wolle man von Gönnern, Sympathisanten und Förderern zusammentragen, um den neuen Raum finanzieren zu können, hieß es seitens des Theaters Rudolstadt. Die Bühne selbst bringe 10 000 Euro auf, noch einmal so viel steuere das Land Thüringen bei.
Bei dem Konzertzimmer handelt es sich um einen zum Zuschauersaal offenen Raum aus flexiblen Holzwänden. Er wird bei Konzerten auf der Bühne aufgebaut, um eine optimale Akustik zu garantieren. Er wirke wie der Resonanzkasten eines Instrumentes, etwa einer Geige, allerdings für ein großes Orchester, veranschaulichte Chefdirigent Oliver Weder die Bedeutung. Ein Konzertzimmer sei für ein Orchester das, was den Schauspielern die berühmten Bretter, die die Welt bedeuten.
Die Thüringer Symphoniker spielen bereits seit vier Jahren in einem provisorischen Bühnenaufbau aus alten Kulissenteilen. Damals musste das alte Konzertzimmer - ein Geschenk des DDR-Möbelkombinates im benachbarten Schwarza - aus Sicherheitsgründen ausrangiert werden. Der neue, 35 000 Euro teure Raum wird den besonderen akustischen Bedingungen des Theaters Rudolstadt entsprechen. Dafür wurden spezielle Messungen vorgenommen.
http://www.theater-rudolstadt.com
München: Meisterkurs Komposition mit Brian Ferneyhough
Der Komponist Brian Ferneyhough unterrichtet am 23. Mai 2004, 10.00-18.00 Uhr, Senatssaal/Raum 212 einen Meisterkurs Komposition an der Hochschule für Musik und Theater München.
Zwei Tage vor der Uraufführung seiner Oper "Shadowtime" im Rahmen der Münchner Biennale beleuchtet er vormittags im Gespräch mit Prof. Dr. Siegfried Mauser Entstehung und Idee dieser jüngsten Oper, aber auch die Grundlagen seines Werks insgesamt. Die Veranstaltung am Nachmittag ist den Studierenden der Kompositionsklassen an der Hochschule für Musik und Theater München vorbehalten.
Oestrich-Winkel: Geringas und Tetzlaff übernehmen die Konzerte von Pergamenschikow beim Rheingau Musik Festival
Oestrich-Winkel, 18.05.2004 - Am 07. Mai 2004 verstarb der weltberühmte Cellist Boris Pergamenschikow. In diesem Sommer sollte er zweimal in den Rheingau kommen. Am 30. Juni 2004 wollte er mit Elsbeth Moser (Bajan), der Kammerakademie Potsdam, Michael Herrmann (Rezitation) und Elisabeth Kufferath (Violine und Leitung) Sofia Gubaidulinas "Sieben Worte" für Violoncello, Bajan und Streicher aufführen, und für den 14. Juli war ein Auftritt mit dem Pianisten Lars Vogt und dem Geiger Christian Tetzlaff geplant.
Es ist dem Rheingau Musik Festival nun gelungen, für beide Konzerte zwei hervorragende Cellisten zu gewinnen. Am 30. Juni 2004 wird David Geringas den Part von Boris Pergamenschikow übernehmen. Der litauische Cellist David Geringas gehört zu den gefragtesten Musikern unserer Zeit. Seine herausragende Karriere, die ihn mit sämtlichen renommierten Orchestern und Dirigenten sowie als Solist in die wichtigsten Musikzentren der Welt brachte, führt ihn auch regelmäßig in den Rheingau. Als Mitglied im Festival-Kuratorium ist er dem Rheingau Musik Festival darüber hinaus eng verbunden.
Für den 14. Juli 2004 hat sich dankenswerter Weise die Cellistin Tanja Tetzlaff bereit erklärt, den Cellopart zu übernehmen. Gemeinsam mit ihrem Bruder dem Geiger Christian Tetzlaff und dem Pianisten Lars Vogt wird sie unter anderem das Klaviertrio f-Moll op. 65 von Antonín Dvo?ák interpretieren. Tanja Tetzlaff wurde 1973 geboren und begann bereits zwölfjährig ihr Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg. Nach weiteren Studien am Mozarteum Salzburg gewann sie zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe und gilt heute als eine der hoffnungsvollsten Cellistinnen der jüngeren Generation.