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Dresden: Cappella Sagittariana Dresden gegründet +++ Berlin: Musikfest 2006 zu Ende gegangen +++ Berlin: Deutsche Oper Berlin nach umfassender Renovierung wiedereröffnet +++ Berlin: Gisela May singt Brecht vor «Mahagonny»-Premiere +++ München: Nagano startet mit Akademiekonzert
Dresden: Cappella Sagittariana Dresden gegründet
2006, im Jahr des 800-jährigen Gründungsjubiläums der Stadt Dresden, haben sich die Cappella Sagittariana Dresden und das Ensemble „Alte Musik Dresden“ zu einem neuen Ensemble vereinigt, um unter Weiterführung des verpflichtenden Namens des großen Dresdner Hofkapellmeisters und „Vaters der deutschen Musik“ Heinrich Schütz, die Pflege vorwiegend der Mitteldeutschen Musik des 17. Jahrhunderts fortzuführen. Beide Ensembles haben eine langjährige Tradition auf diesem Gebiet mit je eigenen Konzerten, Konzertreisen und CD-Veröffentlichungen. So ist es der Cappella Sagittariana unter der Leitung von Wolfram Just und Bernd Haubold (Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle Dresden) zu danken, daß u.a. der von dem Dresdner Musikwissenschaftler Wolfram Steude wiederentdeckte 119. Psalm, der sog. „Schwanengesang“ von Heinrich Schütz, wieder aufgeführt und eingespielt werden konnte. Das Ensemble „Alte Musik Dresden“ ist in den letzten Jahren neben der „normalen“ Konzerttätigkeit mit seiner CD-Reihe „Sächsische Musiklandschaften im 16. und 17. Jahrhundert“ hervorgetreten. Das neue Ensemble setzt sich neben freiberuflichen Musikern aus Mitgliedern der Sächsischen Staatskapelle Dresden und der Dresdner Philharmonie zusammen. Zum Repertoire gehören Werke aus dem gesamten Spektrum der vokal- instrumentalen Musik der Spätrenaissance und des Frühbarock. Dabei gilt das besondere Interesse dem mitteldeutschen und sächsischen Musikerbe.
Der künstlerische Leiter der Cappella Sagittariana Dresden, Norbert Schuster, studierte von 1970 - 1975 Kontrabass an der Dresdner Musikhochschule. Seit 1977 ist er als Kontrabassist Mitglied der Dresdner Philharmonie. Darüber hinaus studierte er die Fächer Viola da gamba bei Prof. Siegfried Pank in Leipzig und Orchesterdirigieren bei Prof. Alexander von Brück in Dresden. Im Zusammenhang mit seiner intensiven Beschäftigung auf dem Gebiet der Aufführungspraxis Alter Musik war er Mitglied der "Heinrich Schütz Akademie", die unter der Leitung von Prof. Howard Arman stand. Gemeinsam mit anderen Dresdner Musikern gründete er 1993 das Ensemble "Alte Musik Dresden".
Quelle: Semperoper Dresden
Berlin: Musikfest 2006 zu Ende gegangen
Berlin (ddp-bln). Mit einem Konzert des Deutschen Symphonie-Orchesters (DSO) unter der Leitung von Herbert Blomstedt in der Berliner Philharmonie ist am Sonntagabend das Musikfest Berlin 2006 zu Ende gegangen. Auf Einladung der Berliner Festspiele gastierten seit dem 1. September 23 Orchester, Kammerensembles, Chöre und Vokal¬ensembles in der Hauptstadt. Mit 18 Konzerten und Kompositionen aus 400 Jahren Musikgeschichte eröffnete das Musikfest die Berliner Konzertsaison 2006/2007.
Zu den Höhepunkten des Musikfestes gehörte die Uraufführung des neuen Werks «Vigilia - Nachtwachen» von Wolfgang Rihm durch das Vokalensemble Singer Pur und die Musikfabrik Nordrhein-Westfalen. Für weitere Glanzpunkte sorgten das Gastspiel des Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam unter Mariss Jansons, die deutsche Erstaufführung von Jonathan Harveys «Madonna of Winter and Spring» durch die Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle und der Auftritt von Frankreichs Schau¬spielerin Isabelle Huppert in einer konzertanten Aufführung von Igor Strawinskys «Perséphone».
Das Musikfest Berlin 2007 findet vom 1. bis 16. September statt. Erstmals zeichnet dann der neue künstlerische Leiter Winrich Hopp für das Programm verantwortlich.
Berlin: Deutsche Oper Berlin nach umfassender Renovierung wiedereröffnet
Berlin (ddp). Nach einer viermonatigen Schließzeit ist die Deutsche Oper Berlin am Samstag wiedereröffnet worden. Höhepunkt eines Tages der offenen Tür war eine festliche Operngala unter dem neuen Generalmusikdirektor Renato Palumbo. Intendantin Kirsten Harms begrüßte unter den Ehrengästen auch den Architekten des Neubaus von 1961, den 93-jährigen Fritz Bornemann.
Mit einem Bauvolumen von rund vier Millionen Euro wurde die gesamte Untermaschinerie der Bühne erneuert. Neu ist auch ein rund 200 Gäste fassendes Restaurant im Erdgeschoss, bestimmt sowohl für die Belegschaft als auch für Besucher. In der warmen Jahreszeit gibt es einen Sommergarten.
Eröffnet wird die neue Spielzeit der Deutschen Oper am 15. Oktober mit Kirsten Harms\' Inszenierung der in Deutschland selten gespielten Oper «Germania» von Alberto Franchetti. Palumbo dirigiert die Premiere.
Berlin: Gisela May singt Brecht vor «Mahagonny»-Premiere
Berlin (ddp). Chansonsängerin Gisela May lädt an der Komischen Oper Berlin zu einem Abend rund um die Oper «Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny» von Bertolt Brecht/Kurt Weill ein. Am Vorabend der Premiere einer Neuinszenierung werde sie am Samstag von der Entstehung der Oper erzählen und Musik aus diesem Stück sowie andere große Songs der beiden Autoren singen, teilte die Oper mit. Am Flügel wird die 82-jährige Diseuse von Manfred Schmitz begleitet.
Gisela May steht seit mehr als 50 Jahren auf der Bühne. Helene Weigel verpflichtete sie 1962 an das von Brecht gegründete Berliner Ensemble (BE), dem sie 30 Jahre lang angehörte. Ein Höhepunkt ihrer Laufbahn war die Titelrolle in Brechts «Mutter Courage und ihre Kinder». Seit Jahrzehnten gilt May als eine der großen Brecht-Sängerinnen. Seit 2000 steht sie wieder regelmäßig auf der Bühne des BE, wo sie einen Weill-Abend gibt.
München: Nagano startet mit Akademiekonzert
Kent Nagano, neuer Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, startet mit drei Akademiekonzerten in die Saison. Da der gesamte Bühnenboden des Nationaltheaters erneuert wird, finden die Konzerte (19. bis 21. September) im Münchner Prinzregententheater statt. Mitwirkende sind neben Staatsorchester und Opernchor Elke Heidenreich (Sprecherin) und Michaela Kaune (Gesang). Auf dem Programm stehen Gustav Mahlers 4. Symphonie und die Rosamunde-Musik von Franz Schubert.