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1.9.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Konzert- und Musiktheaterreihe bei den Berliner Festspielen +++ Uraufführung einer Tansman-Sinfonie durch Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin +++ Telemann-Sonntagsmusiken starten am Sonntag in Magdeburg +++ Friedrichstadtpalast startet in neue Saison +++ «Chamäleon»-Varieté gerettet - Erste Premiere am 14. September


Konzert- und Musiktheaterreihe bei den Berliner Festspielen
Wie die Berliner Festspiele mitteilen, werden zu Beginn der Herbstsaison besondere kulturelle Akzent gesetzt. Die Konzert- und Musiktheaterreihe präsentiert aktuelle Ur- und Erstaufführungen sowie wichtige Koproduktionen im internationalen Kontext.
Bei zwei Musiktheaterwerken treffen bedeutende Vertreter aus Musik und Literatur zusammen: für die Uraufführung "Interzone", eine Eröffnungsproduktion, hat Marcel Beyer das Libretto zu der Musik von Enno Poppe verfasst (Auftragswerk der Berliner Festspiele); die gerade in München uraufgeführte Oper "Bérénice" komponierte Johannes Maria Staud nach einem Libretto von Durs Grünbein (Auftragswerk in Koproduktion der Landeshauptstadt München, der Wiener Festwochen und der Berliner Festspiele).
Die Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern wird wieder aufgenommen. In diesem Jahr wird im Kammermusiksaal der Philharmonie Ensemblewerke und Kammermusik von Kaija Saariaho (mit zwei deutschen Erstaufführungen), Colin Matthews, Hanspeter Kyburz (mit einer Uraufführung) und Claude Debussy vorgestellt. Das Klangforum Wien interpretiert die deutsche Erstaufführung der gesamten Trilogie von Enno Poppes "Holz | Knochen | Öl".
Die vor zwei Jahren begonnene Stockhausen-Reihe wird mit einer Gesamtaufführung der siebzehn Klavierstücke und der Berliner Erstaufführung eines neuen Werkes für fünf Synthesizer fortgesetzt.
http://www.berlinerfestspiele.de

Uraufführung einer Tansman-Sinfonie durch Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Bereits 1939 hatte der 1897 im polnischen Lodz geborene Alexandre Tansman seine vierte Sinfonie vollendet. Kriegswirren und Tansmans Flucht vor den Nationalsozialisten verhinderten damals allerdings eine Uraufführung.
Tansman setzte sich nach Los Angeles ab, das Manuskript der Sinfonie verblieb in Frankreich. Das Werk geriet so in Vergessenheit und wurde erst in den frühen achtziger Jahren wieder entdeckt. Tansman selbst - er starb 1986 in Paris - kommentierte die späte Wiederentdeckung in den Archiven des Verlags Eschig laut dem Ricordi-Verlag mit den Worten: «Oh, es ist ein guter Tansman aus den grossartigen Jahren.»
Zwar gibt es mittlerweile eine Einspielung der vierten Sinfonie mit den Bamberger Symphonikern unter Israel Yinon (Koch Schwann 365822). Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin spielt das dreisätzige Werk am 22. Oktober unter der Leitung von Jacek Kasprzyk nun jedoch zum ersten Mal öffentlich im Grossen Saal des Berliner Konzerthauses. Im Rahmen der Konzertreihe «Polen im Herzen - Komponieren in der Fremde. Polnische Komponisten in Europa (1850 - 1950)» kommt am 26. Oktober überdies Alexandre Tansmans Partita für Streichorchester zur Aufführung.
Quelle: codexflores.ch

Telemann-Sonntagsmusiken starten am Sonntag in Magdeburg
Magdeburg (ddp-lsa). Die neue Konzertsaison der Telemann-Sonntagsmusiken startet am Sonntag in Magdeburg. Auf dem Programm stehen virtuose Opernarien und Kantaten von Georg Philipp Telemann (1681-1767) und Georg Friedrich Händel (1685-1759), wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte.
Die beiden Komponisten, die sich kennen lernten, als Telemann in Leipzig studierte und Händel noch in seiner Geburtsstadt Halle lebte, blieben zeitlebens miteinander befreundet. Telemann sorgte dafür, dass die Londoner Opernwerke seines Freundes in Hamburg aufgeführt wurden. Händel wiederum griff auf musikalische Themen aus Telemanns Kompositionen zurück und verarbeitete sie in eigenen Werken. Einige dieser Stücke sind in der 427. Telemann-Sonntagsmusik zu hören. Für das Konzert wurden überwiegend Mitglieder des Opernhauses Halle verpflichtet.
Die Telemann-Sonntagsmusiken sind mittlerweile ein Stück Magdeburger Musikgeschichte. Seit mehr als 40 Jahren erklingen sie von September bis Juni an jedem ersten Sonntag im Monat. Erstmals spielte am 5. November 1961 im Gobelinsaal des Magdeburger Museums die Sonntagsmusik auf. Seither hat sie in mehr als 420 Veranstaltungen ein großes Publikum mit dem Schaffen des Meisters bekannt gemacht. Bisher wurden in der Reihe an die 1000 Werke von Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts aufgeführt, darunter etwa
die Hälfte von Telemann.
http://www.telemann.org

Friedrichstadtpalast startet in neue Saison
Berlin (ddp-bln). Die «Hexen» kommen nach Berlin. Mit der gleichnamigen Revue startet der Friedrichstadtpalast am Samstagabend in die neue Spielzeit. Das Stück aus der Feder des ehemaligen Intendanten Sascha Iljinskij vereine modernstes Revuetheater und Tradition, sagte der neue künstlerische Leiter, Thomas Münstermann, am Dienstag in der Hauptstadt.
Das Musiktheater aus Tanz und Artistik zeigt Hexen aus ungewohnter Perspektive. So treten Donna, Wicca, Bella und Clony nicht als bedrohliche Wesen in Erscheinung, sondern als schöne junge Frauen, die von einer besseren Welt träumen. Insgesamt sind 250 Vorstellungen geplant.
Die neue Führung des Friedrichstadtpalastes, der neben Münstermann der kaufmännische Leiter Guido Herrmann angehört, will nach eigenen Angaben an die erfolgreiche Arbeit der Spielstätte in den vergangenen zehn Jahren anknüpfen und diese weiter entwickeln. Der Bekanntheitsgrad des Friedrichstadtpalastes soll nach Herrmanns Worten nicht nur bundesweit, sondern auch international erhöht werden.
Das Traditionshaus in Berlin Mitte beginnt die neue Saison unter soliden wirtschaftlichen Voraussetzungen. Im ersten Halbjahr 2004 stiegen die Besucherzahlen nach Herrmanns Angaben gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 11 Prozent. Die durchschnittliche Besucherauslastung des Hauses beträgt 80 Prozent. In diesem Jahr soll mit der Renovierung der Fassade begonnen werden. Die Arbeiten werden vollständig mit privaten Mitteln finanziert.

«Chamäleon»-Varieté gerettet - Erste Premiere am 14. September
Berlin (ddp-bln). Das zweimal insolvente «Chamäleon»-Varieté wird von einer neuen Betreibergesellschaft am 14. September mit der Premiere «100%» wieder eröffnet. Die A + O Entertainment GmbH lässt in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege für rund 350 000 bis 400 000 Euro den alten Ballsaal, das Domizil der Artisten, in den Originalzustand von 1906/07 versetzen und technisch auf den modernsten Stand bringen, wie Direktor Volker Brümmer am Dienstag in Berlin sagte. Sie nennt das Unternehmen nun «Chamäleon. Musik - Theater - Varieté» und arbeitet genreübergreifend.
Auch an Konzerte - das erste ab 27. September mit der in den USA bekannt gewordenen Musicalsängerin und Schauspielerin Yamil Borges aus Puerto Rico - und Lesungen ist gedacht. Laut Gesellschafter Axel Schwarzberg wurde das Chamäleon unter Kauf des Namens am 1. Juli übernommen. Schwarzberg war schon Gesellschafter der alten Betreiber und gewann neue Investoren.
Die erste Premiere werde es bei laufenden Bauarbeiten geben. Regie führt Markus Pabst. Es wird inmitten des Publikums - etwa 325 Besucher unter Nutzung der wiederherzustellenden Logen - gespielt. Zu DDR-Zeiten war hier der Probenraum des Staatlichen Tanzensembles.
Geplant ist schon bis Ende November. Montags gibt es keine Vorstellungen. «100 %» soll bis Ende Januar 2005 auf dem Spielplan stehen. Der Vorverkauf für die ersten Wochen hat begonnen.
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