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Dresden: Kulturpalast muss bis August schließen +++ München: Staatsoper beginnt Reihe slawischer Opern mit «Chowanschtschina»
Dresden: Kulturpalast muss bis August schließenDresden (ddp-lsc). Der Dresdner Kulturpalast muss bis Ende August geschlossen bleiben. Aufgrund gravierender Brandschutzmängel bestehe «akute Gefahr für Leib und Leben der Besucher», sagte der amtierende Oberbürgermeister Lutz Vogel (parteilos) am Montag in Dresden. Dies habe ein neues Gutachten vom vergangenen Freitag ergeben. Noch in dieser Woche werde mit den rund zwei Millionen Euro teuren Baumaßnahmen zur Wiederherstellung der Sicherheit begonnen.
Die für März geplanten Veranstaltungen, darunter mehrere Konzerte sowie einige Aufführungen der Dresdner Philharmonie, fallen den Angaben zufolge aus. Es werde jedoch für die kommenden Monate nach Ausweichmöglichkeiten, beispielsweise bei der Dresdner Messe, gesucht, sagte der Geschäftsführer des Kulturpalasts, Volker Schmidtke. Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) rechnet mit Schadenersatzforderungen im siebenstelligen Eurobereich.
Die Mitarbeiter des Kulturpalasts müssen laut Vorjohann umziehen. Lediglich das Besucherzentrum und die Ticketzentrale blieben geöffnet. Bereits gekaufte Eintrittskarten können den Angaben zufolge an den Konzertkassen zurückgegeben werden.
Bei einem Feuer im Kulturpalast könnten laut Stadtverwaltung derzeit alle Räume derart verrauchen, dass keine Rettungswege mehr zur Verfügung stehen. Bereits seit Februar war bei Veranstaltungen ein Löschzug der Feuerwehr mit elf Einsatzkräften vorsorglich vor dem Gebäude stationiert. Für die ab Ende 2008 geplante Sanierung des Kulturpalasts hat die Stadt nach eigenen Angaben 25 Millionen Euro im
Haushalt bereitgestellt.
Der Kulturpalast war 1969 als damals größter Mehrzweckbau der DDR vollendet worden. Unter Architekten gilt er als bauhistorisches Zeugnis von Rang. Für die Dresdner war ihr «Kulti» stets Haus der Kunst und nicht der Macht. Als Heimstätte von Philharmonie, Musikfestspielen, Dixieland-Festival und internationalem Tanzturnier wurde er zum Treffpunkt der Musenfans. Namhafte Orchester der Welt, aber auch Bruce Springsteen oder Milva gastierten im mehr als 2400 Zuschauer fassenden Großen Saal. Am kommenden Freitag soll dort Schlagersänger Roland Kaiser auftreten.
Quellen MDR, SZ-online
München: Staatsoper beginnt Reihe slawischer Opern mit «Chowanschtschina»
München (ddp-bay). Mit der Neuinszenierung von Mussorgskys letzter Oper «Chowanschtschina» begann die Bayerische Staatsoper gestern eine neue Reihe mit bedeutenden slawischen Opernwerken.
Es sei lange her, dass an der Bayerischen Staatsoper die slawische Oper in Form regelmäßiger Produktionen gepflegt worden sei, sagte Generalmusikdirektor Nagano der hauseigenen Zeitschrift «Takt» und sprach von einem Neuanfang.
Das «musikalische Volksdrama» aus der Zeit des Zaren Peters I. wurde von dem jungen russischen Regisseur Dmitri Tcherniakov inszeniert. Die Rolle des Fürsten Iwan Chowansky sang der russische Bass Paata Burchuladze, die Gestalt der Marfa wurde von der Mezzosopranistin Doris Soffel gesungen. Das Bayerische Staatsorchester spielte unter Leitung von Kent Nagano. Mussorgskys etwa dreistündige, monumentale Oper handelt von dem Leiden des russischen Volks in Zeiten politischer, religiöser und gesellschaftlicher Wirren.