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19.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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30 000 Sänger zum 20. Deutschen Chorfest erwartet +++ Auftakt mit Chopin und Dvorak - Musikfest beginnt in Görlitz +++ All Gershwin Night in der Berliner Waldbühne +++ Opernregisseur Bieito verteidigt gewaltreichen Inszenierungsstil +++ Drei Zusatzvorstellungen zum Musical «Elisabeth» +++ Studie: 53 Prozent der Deutschen lieben Volksmusik


30 000 Sänger zum 20. Deutschen Chorfest erwartet
Berlin (ddp-bln). Berlin ist ab Donnerstag Gastgeber des 20. Chorfestes des Deutschen Sängerbundes (DSB). Zu dem viertägigen Festival werden mehr als 30 000 Sänger aus 17 Ländern von allen fünf Kontinenten in der Bundeshauptstadt erwartet. Höhepunkte des Festes sind unter anderem am 21. Juni die Chormeile Unter den Linden und das Waldbühnenkonzert «The Voice» mit dem Vokalisten Bobby McFerrin, der schottischen Percussionistin Evelyn Glennie, dem guineischen Meistertrommler Famadou Kanaté sowie rund 500 Sängern und Musikern. Es ist das erste DSB-Chorfest im geeinten Berlin. Zuletzt gastierten die Sänger 1976 in Westberlin.
Insgesamt sind 800 Konzerte und elf Sonderkonzerte zwischen Alexanderplatz und Potsdamer Platz mit 550 Chören geplant. Die Veranstalter des zwei Millionen Euro teuren Spektakels gehen von rund 200 000 Besuchern aus. Erstmals werden die Chöre auf so genannten Stilbühnen auftreten, die jeweils für eine Musikrichtung oder -epoche stehen. Die autofreie Chormeile Unter den Linden bietet Gästen mit 26 Themenbühnen einen Spaziergang durch die Geschichte der Musik. Neben zahlreichen weiteren Open-Air-Konzerten werden auch viele Gebäude wie die Gedächtniskirche, das Rote Rathaus und die Ungarische Botschaft als Aufführungsort genutzt.
Die Freiluftkonzerte sind in der Regel kostenlos. Für alle anderen Konzerte bietet der DSB eine 7,50 Euro teure Tageskarte an. Das 15 Euro teure Chorfestbuch enthält nicht nur das gesamte Programm, sondern gilt auch an allen vier Tagen als Festivalpass für kostenpflichtige Aufführungen. Die Karten für das Konzert «The Voice» kosten regulär 23 Euro und an der Abendkasse 25 Euro.
http://www.chorfest-berlin.de

Auftakt mit Chopin und Dvorak - Musikfest beginnt in Görlitz
Görlitz (ddp-lsc). Das Prager Rundfunk-Sinfonieorchester eröffnet am Freitag das 30. Schlesische Musikfest in der Görlitzer Stadthalle. Unter Leitung von Vladimir Valek führt der renommierte Klangkörper Werke von Antonin Dvorak, Frederic Chopin sowie des ostsächsischen Komponisten Thomas Stapel auf. Bei Chopins Klavierkonzert Nr. 2 sitzt Jan Simon als Solist am Flügel, wie das Kuratorium «Schlesische Lausitz» als Veranstalter mitteilte.
Das Programm für das Musikfest hält bis 29. Juni mehr als 20 Veranstaltungen bereit. Neben den Auftritten von Solisten, Chören und Orchestern werden mehrere Tagesfahrten angeboten, die auch über die Grenze nach Polen führen. Exkursionen, die teilweise mit Konzerten verbunden sind, führen unter anderem nach Boleslawiec (Bunzlau), Krzyzowa (Kreisau), Wroclaw (Breslau), Bad Muskau und Herrnhut.
Das Schlesische Musikfest war 1996 nach 54 Jahren Unterbrechung wieder belebt worden. Graf Bolko von Hochberg hatte das Musikfest 1876 in Hirschberg, dem heutigen Jelenia Gora in Polen, begründet. Ab 1889 fand das Festival in Görlitz statt. Mehr als 3000 Besucher hatten 2001 die 29. Auflage erlebt.

All Gershwin Night in der Berliner Waldbühne
Berlin (ddp-bln). Unter dem Motto «All Gershwin Night» geben die Berliner Philharmoniker am 29. Juni ihr 20. Sommerkonzert in der Waldbühne. Auf dem Programm stehen die Gershwin-Klassiker «An American in Paris», «Rhapsody in Blue» und das «Concerto in F», sagte ein Sprecher am Dienstag. Am Pult steht der Dirigent Seiji Ozawa.
Ozawa arbeitete mit allen international bedeutenden Orchestern zusammen und gehört zu den gefragtesten Dirigenten weltweit. 2002 leitete er das traditionelle Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Seit der Saison 2002/2003 ist er Musikdirektor der Wiener Staatsoper.
Special Guest ist das Marcus Roberts Trio. Das Jazz-Trio um den Pianisten Marcus Roberts ist eines der erfolgreichsten Jazz-Ensembles der Gegenwart. Neben Roberts gehören der Bassist Roland Guerin und der Schlagzeuger Jason Marsalis zu dem Trio. 1996 veröffentlichte Marcus Roberts das Grammy-nominierte Album «Portraits in Blue» mit Gershwin-Bearbeitungen für Orchester und Jazzband.
In der Berliner Waldbühne ist das Marcus Roberts Trio gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern bei den teilweise neu arrangierten und um Improvisationen ergänzten Werken «Rhapsody in Blue» und «Concerto in F» zu hören. Das «Waldbühnenkonzert» mit über 20 000 Zuschauern gehört weltweit zu den populärsten Konzerten der klassischen Musik. In einem der schönsten Amphitheatern der Welt geben die Berliner Philharmoniker alljährlich ihr traditionell letztes Konzert der Saison. Das Musikereignis wird live am 29. Juni ab 20:15 Uhr von RBB und 3Sat ausgestrahlt.

Opernregisseur Bieito verteidigt gewaltreichen Inszenierungsstil
Hamburg (ddp). Opernregisseur Calixto Bieito ist davon überzeugt, mit seinen Inszenierungen den Geist der Stücke zu treffen. In der Wochenzeitung «Die Zeit» sagte der umstrittene Regisseur, es sei «vollkommen verrückt», wenn ihm vorgeworfen werde, er zerstöre die Oper. Vielmehr liebe er sie über alles. Die Gewalt, die er auf der Bühne zeige, stecke in den Stücken selbst, betonte Bieito. So gebe es bei Verdi Passagen, die der «absolute Albtraum» seien. Diese zeige er dann auch «als den schlimmsten Horror, den man sich vorstellen kann».
Bieito spaltet das Publikum mit seinen skandalumwitterten Inszenierungen. In Hannover kündigten wegen seiner Arbeit bereits zahlreiche Opernbesucher ihr Abonnement. In der «Zeit» sagte Bieito, er fürchte sich davor, vor das Publikum zu treten. «Aber man muss sich den Reaktionen stellen, sonst sagen die Sänger, dass du eine feige Ratte bist», fügte er hinzu.

Drei Zusatzvorstellungen zum Musical «Elisabeth»
Essen (ddp-nrw). Bis zur letzten Aufführung des Musicals «Elisabeth» am 29. Juni fällt in Essen noch einige Male der Vorhang: Noch drei Zusatzvorstellungen des Erfolgsmusicals sind bis Ende des Monats geplant, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. Zum letzten Auftritt hätten sich auch zahlreiche ehemalige Darsteller und Mitarbeiter angekündigt. Für die Zuschauer der letzten Vorstellung sei eine besondere Überraschung geplant.
850 000 Besucher haben den Angaben zufolge das Musical seit der Premiere am 22. März 2001 gesehen. «Elisabeth» sei mit den meisten Preisen ausgezeichnet worden und kehre nun nach Stationen unter anderem in Japan, Ungarn, Schweden und Deutschland nach elf Jahren wieder nach Wien zurück, hieß es.

53 Prozent der Deutschen lieben Volksmusik
Hamburg (ddp). Jeder zweite Deutsche hört Volksmusik. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Fernsehzeitschrift «Auf einen Blick», die am Mittwoch in Hamburg veröffentlicht wurde. Danach mögen 53 Prozent der Deutschen volkstümliche Musik. Die meisten Volksmusik-Fans sind älter als 60 Jahre. In dieser Altersgruppe gaben lediglich 18 Prozent an, diese Musikrichtung nicht zu hören. Bei den 14- bis 29-Jährigen lehnten dagegen 65 Prozent Volksmusik ab. Das Emnid-Institut befragte für die Zeitschrift 1000 Männer und Frauen ab 14 Jahren.
Vor allem Volksmusik-Paare haben eine große Fangemeinde. Allen voran «Marianne und Michael», die von 30 Prozent der deutschen Volksmusik-Hörer zum beliebtesten Gesangspaar gewählt wurden. Mit großem Abstand folgen «Judith und Mel» (17 Prozent), «Nina und Mike» (3 Prozent) und «Kathrin und Peter» (2 Prozent).
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