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19.7.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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91. Richard-Wagner-Festspiele +++ Zehetmair freut sich auf «unbeschwerten» Besuch der Festspiele +++ 18. Musikalischer Sommer in Ostfriesland +++ Krakauer Philharmonie eröffnet «Dreiklang» +++ Schwerpunkt Spanien beim Schleswig-Holstein Musikfestival


Nächste Woche beginnen die 91. Richard-Wagner-Festspiele
Bayreuth (ddp-bay). In nur wenigen Tagen wird auf dem «Grünen Hügel» wieder der rote Teppich ausgerollt. Am 25. Juli beginnen in Bayreuth die 91. Richard-Wagner-Festspiele. Den Auftakt bildet ein neuer «Tannhäuser» in der Inszenierung des Franzosen Philippe Arlaud, der auch das Bühnenbild entwarf. Mit dieser Premiere dürfte sich zugleich Dirigent Christian Thielemann endgültig als inoffizieller Hügel-Generalmusikdirektor etablieren. Schon in den vergangenen Jahren hatte der Berliner mit der Leitung der «Meistersinger» und des «Parsifal» für musikalische Sensationen gesorgt. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die «Tannhäuser»-Premiere.
Mit dem «Tannhäuser» kommt eines der populärsten Werke Richard Wagners nach siebenjähriger Pause wieder auf die Bayreuther Bühne. Bis 1995 wurde die dramatische Geschichte um Heinrich von Ofterdingen in der Inszenierung von Wagner-Enkel Wolfgang aus dem Jahr 1985 gespielt. Die konventionelle Interpretation des Festspielchefs war eine beschwichtigende Antwort auf die sozialkritische Interpretation von Regisseur Götz Friedrich, der 1972 mit seinem «Tannhäuser» für einen Skandal gesorgt hatte. Arlaud dürfte nun mit seiner Neuinszenierung einen Mittelweg ansteuern.
Neben dem «Tannhäuser» stehen in diesem Jahr wieder Jürgen Flimms Version des «Ring des Nibelungen», der «Lohengrin» von Keith Warner und - zum letzten Mal - Wolfgang Wagners «Meistersinger von Nürnberg» auf dem Programm. Der 82-jährige Festspielchef hatte bereits im letzten Jahr angekündigt, nach dieser Spielzeit «die Regie endgültig an den Nagel zu hängen». Damit endet fürs erste die Ära der Inszenierungen durch Mitglieder des Wagnerschen Familienclans.
Die Zukunft verspricht Neues. Die Liste der bereits verpflichteten Regisseure für die kommenden Jahre weist interessante Namen auf: 2003 wird Claus Guth einen neuen «Fliegenden Holländer» auf die Bayreuther Bühne bringen, Martin Kusej den «Parsifal» im Jahr 2004. Gerätselt wird noch über das Regie-Team für «Tristan und Isolde» 2005. Dagegen steht der dänische Filmregisseur Lars von Trier für die Neuinszenierung des «Ring des Nibelungen» im Jahr 2006 fest. Christian Thielemann wird bei der Tetralogie die musikalische Leitung übernehmen. Für den «Holländer» im nächsten Jahr wurde Dirigent Marc Albrecht verpflichtet, Pierre Boulez, der 1976 zusammen mit Patrice Chéreau den Jahrhundert-«Ring» kreierte, kehrt in zwei Jahren auf den Hügel zurück, um beim «Parsifal» am Pult zu stehen.
Das weltweite Interesse an Bayreuth ist trotz der Querelen des vergangenen Jahrs um die Nachfolge Wolfgang Wagners ungebrochen. Für die 91. Festspiele, die bis zum 28. August dauern, standen einem Kontingent von 58 000 Karten für 30 Aufführungen rund eine halbe Million Bestellungen gegenüber. Wer regelmäßig Karten anfordert, wartet also rund zehn Jahre auf den begehrten Einlass ins Festspielhaus.
(Weitere Informationen unter www.bayreuther-festspiele.de)

Zehetmair freut sich auf «unbeschwerten» Besuch der Wagner-Festspiele
München (ddp-bay). Nach der Beilegung des jahrelangen Nachfolge-Streits auf dem «Grünen Hügel» in Bayreuth sieht Kunstminister Hans Zehetmair (CSU) den diesjährigen Festspielen «mit Erleichterung» entgegen. In diesem Jahr könne er «ganz unbeschwert» zur Premiere am nächsten Donnerstag gehen, sagte Zehetmair der Nachrichtenagentur ddp in München. Die im Dezember vergangenen Jahres getroffene Entscheidung, dem Festspiel-Intendanten Wolfgang Wagner einen geschäftsführenden Leiter zur Seite zu stellen, sei «eine gute Wahl» gewesen.
Durch die neue Konstellation sei gesichtert, dass «öffentliche Gelder nicht in eine ungewisse Zukunft investiert werden», sagte Zehetmair. Es gebe jetzt einen «qualifizierten Mann», der «in der Stunde X sofort in der Lage wäre, in Bayreuth für Kontinuität zu sorgen». Die Bayreuther Festspiele werden nach Angaben Zehetmairs vom Freistaat mit jährlich 1,7 Millionen Euro bezuschusst. Mit etwa der gleichen Summe wird das Kulturereignis zum einen vom Bund und zum anderen von der Stadt Bayreuth und den Festspiel-Förderern unterstützt.
Zehetmair, nach eigener Aussage «kein Wagner-Enthusiast aber ein Opern-Liebhaber», kann auch in diesem Jahr den wahren «Wagner-Enthusiasten» keine Hoffnung darauf machen, dass die Festspielkarten künftig leichter zu haben sind. Die «lange Warteliste» werde auch weiter bestehen bleiben, betonte Zehetmair. Dennoch werde von der Festspielleitung alles getan, um die «begrenzten Kapazitäten» in Bayreuth gerecht an die Interessenten zu verteilen.

18. Musikalischer Sommer in Ostfriesland: Otto ist wieder dabei
Aurich (ddp-nrd). Liebhaber der klassischen Musik zieht es ab Freitag wieder nach Ostfriesland. In der Auricher Lambertikirche wird mit Haydns Streichquartett Nr.5 in D-Dur der 18. Musikalische Sommer des Kulturverbandes Ostfriesische Landschaft eröffnet. Insgesamt 24 Konzerte stehen auf dem Programm, teilte der Verband am Donnerstag mit. Die Veranstaltungsreihe läuft bis zum 4. August.
Nach der gefeierten Dirigenten-Premiere beim vegangenen Musikalischen Sommer wird der ostfriesische Komiker Otto Waalkes auch diesmal wieder am Start sein. Otto tritt auf dem Abschlusskonzert «Haydn Spaß» am 4. August in der Emder Johannes a Lasco-Bibliothek als Erzähler, Dirigent und Gitarrist so bekannter Stücke wie «Hummelflug» und «Die diebische Elster» auf, wie die Veranstalter mitteilten.
(Internet: www.ostfriesischelandschaft.de)

Krakauer Philharmonie eröffnet «Dreiklang»
Görlitz (ddp-lsc). Das Klassikfestival «Dreiklang» erlebt heute in Görlitz einen zeitgenössischen Auftakt. Mit «Credo» von Krzysztof Penderecki und «Styx» von Gija Kantscheli stehen zur Eröffnung des vierwöchigen Musikfestes die Werke zweier bedeutender Komponisten der Gegenwart auf dem Programm. Bei dem Konzert in der Görlitzer Stadthalle spielt die Krakauer Philharmonie unter Leitung ihres Dirigenten Tomasz Bugaj. Als Solist für die Aufführung von «Styx» wurde der bekannte Bratschist Juri Baschmet gewonnen.
«Dreiklang» ertönt bis 18. August im deutsch-tschechisch-polnischen Dreiländereck. Nach der Premiere im vergangenen Jahr geht das Festival erstmals über Grenzen. Rund 70 Veranstaltungen an 25 Orten sind vorgesehen, darunter 14 Konzerte und Vorstellungen in Polen und Tschechien.

Schwerpunkt Spanien beim Schleswig-Holstein Musikfestival
Lübeck (ddp). Heiße Rhythmen aus Spanien sollen am Wochenende in Schleswig-Holstein für das richtige Sommerfeeling sorgen. Im Kieler Schloss wird am Samstag der Spanien-Schwerpunkt des Schleswig-Holstein Musik Festivals eröffnet. Das Barcelona Symphony Orchestra spielt unter anderem Manuel de Fallas Ballett «Der Dreispitz». Als Solistin für Mozarts Klavierkonzert A-Dur wurde die «Grande Dame» unter den spanischen Pianisten, Alicia de Larrocha, verpflichtet. Das Konzert wird am Sonntag in Itzehoe wiederholt.
Herausragende Vertreter des «Flamenco Puro» gastieren bereits am Freitag in Neumünster. Der Sänger Miguel Poveda mit Band und die Gruppe «Los Gnomos» sorgen für andalusische Stimmung. In der Lübecker Kongresshalle wird die Konzertfassung von Bizets Oper «Carmen» mit Waltraud Meier in der Titelrolle aufgeführt.
Südländisches Temperament hält am Wochenende auch in Lübeck Einzug. Das Sinfonieorchester des Bundesstaates Mexiko gibt in der Musik- und Kongresshalle ein Benefizkonzert. Dirigent Enrique Batiz hat ein schwungvolles Abendprogramm mit Kompositionen von Albeniz, Granados, de Falla und mexikanischen Komponisten zusammengestellt. Der Erlös geht an ein Rehabilitationszentrum für behinderte Kinder und Jugendliche im Westen Mexikos.
Zum zweitägigen Sommerfestival in Lübeck erklingen rund um den Marktplatz spanische und lateinamerikanische Melodien. Die Hamburger Flamenco-Truppe «Gota de Fuego» präsentiert eine Tanz-Performance. Neben den Konzerten stehen ein Stierkampf, tänzerische Kampfübungen aus der Sklavenzeit und eine spanische Pferde- und Lasso-Show auf dem Programm.
Auch die spanische bildende Kunst kommt nicht zu kurz. Im Burgforum Kloster zu Lübeck wird die Ausstellung «Hommage a Picasso» eröffnet. Dort werden bis zum 18. August grafische Arbeiten Picassos und ihm gewidmete Werke von prominenten Künstlern aus aller Welt präsentiert. In der St. Petri-Kirche wird die Schau «Prie Dieu» mit großformatigen Arbeiten von Antoni Tapies, dem wichtigsten spanischen Maler der Gegenwart, gezeigt. Die grafischen Werke von Salvador Dali stehen im Zentrum der Ausstellung «Das goldene Zeitalter», die in der Stadthalle Neumünster zu sehen ist.
(Internet: www.shmf.de)
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