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20.7.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Vechta: «Aida» - Opernspektakel im Innenhof der Justizvollzugsanstalt für Frauen +++ Bonn: Internationales Beethovenfest unter dem Motto «Bohemia» +++ Quedlinburg: Klopstock-Telemann-Musikprojekt +++ Quedlinburg: Schlossorganist aus Norwegen zu Konzert in der Blasiikirche


Vechta: «Aida» - Opernspektakel im Innenhof der Justizvollzugsanstalt für Frauen
Vechta (ddp-nrd). Der Vechtaer Kulturamtsleiter Bernd Schumacher spricht von einem «gewagten Unternehmen». Zum sechsten Mal wird am Mittwoch und Donnerstag im Innenhof der Justizvollzugsanstalt für Frauen in Vechta eine Oper aufgeführt. Dieses Mal steht «Aida» von Giuseppe Verdi auf dem Programm. Die Sicherheit müsse absolut gewährleistet sein, erläutert Schumacher. «Wenn eine Inhaftierte entweicht, dann gab es die Veranstaltung zum letzten Mal.»
Schumacher hatte vor einigen Jahren zusammen mit dem Leiter der Frauen-JVA die Idee, Kultur hinter die Gefängnismauern zu bringen. Im Rahmen des Projekts «Kultur im Knast» wurden Lesungen und Klavierabende organisiert. Vom Erfolg angespornt, entdeckten der Kulturamtsleiter und seine Mitstreiter schließlich die erstklassige Akustik im Gefängnishof - ideal für Opernaufführungen. «Die Sänger können sogar ohne Mikrofon singen», sagt Schumacher. Bis zu 1000 Besucher fasst der Hof. «Das ist ein sehr guter Aufführungsort», betont er.
Die Aufführungen richten sich nicht nur an Musikliebhaber unter den 180 Insassen, sondern auch an andere Opern-Fans. Für einige Zuschauer mache der ungewöhnliche Ort den besonderen Reiz des Besuches aus, sagt Schumacher. «Die wollen sehen: Was ist das für ein Gefühl im Gefängnis, aus dem man nicht so einfach wieder raus kann?» Denn das Rein- und Rauslassen der Besucher ist mit einer aufwändigen Prozedur verbunden. Zusätzliche Sicherheitskräfte wurden angefordert, um jeden Zuschauer zu kontrollieren.
Die Besucher bekommen in der JVA eine «Aida»-Neuinszenierung der Loreley Klassik GmbH in der Regie von Günther Roth zu sehen. Die musikalische Leitung hat der Chefdirigent der Loreley-Festspiele, Helge Dorsch. Inhaftierte, die bereits Haftlockerungen genießen, dürfen die Oper vom Hof aus mitverfolgen. Die anderen haben «Logenplätze» - sie sehen die Aufführung von Flur-Fenstern aus.
Wer keinen Sinn für die Oper hat, kann sich in hintere Gebäudeteile zurückziehen. Laut Schumacher gibt es stets eine gewisse «Nervenanspannung» aufgrund der Befürchtung, jemand könnte die Aufführung stören. Er weiß, dass die Veranstaltung nur im Einvernehmen mit den Inhaftierten stattfinden kann.
Deshalb kommen auch jene Häftlinge auf ihre Kosten, die nichts für klassische Musik übrig haben. Die Stadt zahlt der JVA eine Miete für die Nutzung des Innenhofs, die komplett den Insassen zugute kommt. Mit dem Geld werden Freizeitgegenstände wie beispielsweise Tischtennisplatten angeschafft. Und Schumacher schließt nicht aus, dass in Zukunft auch andere Musikrichtungen im Hof zu hören sein werden, um auch andere Geschmäcker zu treffen. (Restkarten für die «Aida»-Vorstellung am Donnerstag gibt es beim Kulturamt der Stadt Vechta unter Tel.: 04441-886450)

Bonn: Internationales Beethovenfest unter dem Motto «Bohemia»
Bonn (ddp). In Ludwig van Beethovens Geburtsstadt Bonn findet vom 17. September bis 10. Oktober das Internationale Beethovenfest statt. Der berühmte Komponist wurde vor 234 Jahren in der Stadt am Rhein geboren. Wie schon in vergangenen Jahren treten während des Festes renommierte Künstler mit Werken des Meisters auf.
Unter dem Motto «Bohemia» liegt in diesem Jahr der Schwerpunkt auf Beethovens Verbindungen in den böhmisch-mährischen Raum, den er mehrfach bereiste. Die tschechischen Philharmoniker - dirigiert von Sir John Eliot Gardiner - kommen daher in die ehemalige Bundeshauptstadt.
Insgesamt finden 56 Konzerte statt, unter anderem auch ein Auftritt des Deutschen Symphonieorchesters Berlin unter Kent Nagano. Außerdem erfahren Besucher durch zahlreiche Lesungen, Vorträge, Filmvorführungen und Ausstellungen mehr über Leben und Werk des Genies.
Das idyllisch gelegene Dorint Hotel Venusberg bietet Besuchern des Beethovenfests ein Pauschalangebot an. Zwei Übernachtungen mit Frühstück, Fünf-Gänge-Menü im Hotelrestaurant sowie Saunanutzung kosten pro Person im Doppelzimmer 223 Euro. Konzertkarten sind nicht im Preis inbegriffen, können jedoch über das Hotel organisiert werden.

Quedlinburg: Klopstock-Telemann-Musikprojekt
Quedlinburg (ddp-lsa). Die Uraufführung eines Projektes, das Jazz und Barockmusik verbindet, ist für Freitag in der Quedlinburger Blasiikirche zu erleben. Dabei wurde Georg Philipp Telemanns «Messias» nach Texten von Friedrich Gottlieb Klopstock von Ulli Orth neu vertont, wie die Stadtverwaltung am Dienstag in Quedlinburg informierte. Telemanns Werk werde in dem modernen Jazzkontext kreativ verändert, wobei aber auch die Originalvorgaben deutlich zu erkennen sind.
Besondere Bedeutung komme dabei den geistlichen Texten Klopstocks zu. Einerseits erklingen Originalarien und andererseits werden Texte mit musikalischen Improvisationen und Bearbeitungen verknüpft. So entstehe ein interessantes Crossover-Projekt, das zwischen Barock und Moderne einen Bogen spannt. Karten sind im Vorverkauf im Klopstockhaus, in der Quedlinburg-Information, (Tel: 03946/905624) und an der Abendkasse erhältlich.
http://www.quedlinburg.de

Quedlinburg: Schlossorganist aus Norwegen zu Konzert in der Blasiikirche
Quedlinburg (ddp-lsa). Der Schlossorganist des norwegischen Königshauses, Haakon Omejer Sørlie, ist am Donnerstag in Quedlinburg zu Gast. Das Orgelkonzert an der Röver-Orgel der Blasiikirche ist eine Benefizveranstaltung für den Erhalt der Orgel. Sørlie spielt Werke von Karl Hoyer mit Variationen über ein geistliches Volkslied sowie Werke von Xaver Scharwenka, Johann Pachelbel und Samuel Wesley.
Der 1948 in Oslo geborene Musiker war 1972 bis 1977 Substitutorganist an der Jesuskirche in Kopenhagen und von 1981 bis 1990 stellvertretender Organist am Heiligen Stuhl St. Peter im Vatikan. Seit 1990 führen ihn jährliche Konzertreisen nach Deutschland, dabei gastiert er verstärkt im Osten Deutschlands und unterstützt mit seinen Konzerten verschiedene Projekte. Im Jahr 2003 wurde Sørlie das Ehrenamt des Titularorganisten der Blasiikirche von der Stadt übertragen. Eintrittskarten für das Konzert gibt es ausschließlich an der Abendkasse.
http://www.quedlinburg.de
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