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21.10.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Bühnenverein fordert Zukunftskonzept für Staatsoperette Dresden +++ Kein Nachfolger für Ohnesorg bei Berliner Philharmonikern +++ Rund 10 000 Besucher bei Musiktagen in Donaueschingen +++ Auf der Suche nach Neukunden - Tonhalle will die Jugend ansprechen

Bühnenverein fordert Zukunftskonzept für Staatsoperette Dresden
Der Deutsche Bühnenverein verurteilt die drohende Schließung der Staatsoperette Dresden aufs Schärfste. Hierzu Prof. Jürgen Flimm, Präsident des Bühnenvereins: "Es ist unglaublich, ein Haus mit einer solchen Tradition in einer Nacht- und Nebel-Aktion zu schließen, ohne zuvor ein alternatives Zukunftskonzept zu beraten. Die Stadt Dresden muss sich der Verantwortung für ihre Kultur-Einrichtungen bewusst sein und andere Lösungsmöglichkeiten anbieten. Diese überstürzte Schließung zeigt eine unverantwortliche Kälte gegenüber den Mitarbeitern. Kurz- und mittelfristig spart man zudem mit einer Theater-Schließung kein Geld, da die Mitarbeiter zu großen Teilen weiter bezahlt werden müssen und die Einnahmen wegfallen." (Pressemeldung)

Kein Nachfolger für Ohnesorg bei Berliner Philharmonikern
München/Berlin (ddp-bln). Mit dem Rücktritt von Franz Xaver Ohnesorg als Intendant der Berliner Philharmoniker zum Jahresende laufen nach einem Bericht des «Focus» Überlegungen, diesen Posten einzusparen. Es werde «kein Nachfolger gesucht», sagte Ohnesorg in der jüngsten Ausgabe des Münchner Nachrichtenmagazins. Ab Januar übernehme der Vorstand der Orchester-Stiftung die Geschäfte.
Ohnesorgs Vorgänger Elmar Weingarten sagte: «Mich würde sehr wundern, wenn die sich noch einmal einen Intendanten nehmen». Wie Ohnesorg musste auch Weingarten nach heftigen Differenzen mit dem Orchester gehen. Er ist inzwischen Chef des Ensemble Modern in Frankfurt/Main.

Rund 10 000 Besucher bei Musiktagen in Donaueschingen
Donaueschingen (ddp). Die Donaueschinger Musiktage 2002 sind am Sonntag beendet worden. Sie fanden eine große Resonanz. Alle Veranstaltungen waren nach Veranstalterangaben ausverkauft. Insgesamt erlebten rund 10.000 Zuschauer 20 Uraufführungen und eine Deutsche Erstaufführung. Mitgewirkt haben Künstler aus 15 Nationen. Alle Kompositionen waren Auftragswerke des Südwestrundfunks. Der Schwerpunkt des Festivals lag auf Werken, die sich mit dem Beziehungsgefüge von Musik und Sprache auseinander setzen. Im Zentrum des Interesses standen unter anderem das Eröffnungskonzert mit dem SWR-Vokalensemble Stuttgart und dem SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg unter der Leitung von Peter Rundel und Daniel Reuss, in dem Werke von George Lopez, Karin Rehnqvist und Franck Christoph Yeznikian uraufgeführt wurden, sowie das Abschlusskonzert mit dem SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg unter der Leitung von Sylvain Cambreling mit Werken von Bernhard Lang, Klaus Huber und der israelischen Komponistin Chaya Czernowin. Zu den Höhepunkten gehörte auch die Uraufführung von Julio Estradas «Murmullos» mit den Stuttgarter Vocalsolisten und dem Freiburger Experimentalstudio der Heinrich Strobel-Stiftung. Aufsehen erregte zudem Helmut Oehrings Komposition «Er. Eine She» mit drei gehörlosen Gebärdensolisten. Die nächsten Donaueschinger Musiktage finden von 17. bis 19. Oktober 2003 statt.
s. auch http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=306…

Auf der Suche nach Neukunden - Tonhalle will die Jugend ansprechen
Düsseldorf (ddp-nrw). Bei der Suche nach neuen Kunden sieht Kultur-Expertin Vera van Hazebrouck für die Konzertsäle, Theater und Opernhäuser «dringenden Handlungsbedarf». Eine «beunruhigende Lücke» sei in den vergangenen Jahren für die Zielgruppe der 25- bis 55-Jährigen entstanden, sagte die Intendantin der Düsseldorfer Tonhalle in einem ddp-Gespräch. Die meisten Besucher dieser Kultureinrichtungen seien über 55 Jahre alt. Die Tonhalle wolle daher frühzeitig Maßnahmen entwickeln und umsetzen, um künftige Besucher zu erreichen, sagte van Hazebrouck.
Kurz vor dem Start etwa sei ein Werbefilm, der ab Ende November in den großen Kinos Nordrhein-Westfalens laufen werde. Mit diesem Spot wollten die Düsseldorfer Symphoniker ein neues und junges Publikum ansprechen. Er zeige, wie drei Footballspieler dem Generalmusikdirektor John Fiore in die Tonhalle folgen. Ihr Haus zeichne sich aber auch durch kundenfreundliches Personal aus, betonte die Intendantin. «Bei uns soll der Kunde König sein - ob er ein Abonnement hat oder sich nur hin und wieder ein Konzert anhört», erklärte sie. So erhielten die Ordnungskräfte etwa vor jedem Konzert eine Einweisung, um die Gäste umfassend informieren zu können.
Berührungsängste gebe es in der Tonhalle nicht. In Planung seien etwa Kurzkonzerte mit bekannten Moderatoren wie Hape Kerkeling oder Harald Schmidt. Ebenfalls angedacht seien Szeneabende für Homosexuelle. Dazu gehöre auch, dass das Gastronomiekonzept überdacht werde: Neben dem üblichen Catering für die Stammgäste werde es künftig auch Szene-Drinks und Designerfood in der Tonhalle geben.
www.tonhalle-duesseldorf.de
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