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Rheinsberg: Haydns „Die Entführung aus dem Serail“ im Schlosstheater +++ Mailand: Ovationen in der Scala für Sächsische Staatskapelle Dresden +++ Karlsruhe: Szenische Uraufführung von „Der Kleine Prinz“ in Karlsruhe +++ Leipzig: Vive la France – Konzert an der HfMT +++ Neuhardenberg: Ausstellung »Das ‚Dritte Reich’ und die Musik« öffnet am 26. März
Rheinsberg: Haydns „Die Entführung aus dem Serail“ im Schlosstheater
Die Musikakademie Rheinsberg führt im Mozart-Jahr 2006 „Die Entführung aus dem Serail“ von Mozarts großem Zeitgenossen Joseph Haydn auf. Die Oper entstand 1775 unter dem italienischen Originaltitel „L’incontro improvviso“ anlässlich eines Besuches von Erzherzog Ferdinand von Österreich in Esterház. Im Gegensatz zu Mozarts „Entführung“ ist die Haydns heute aber nahezu völlig vergessen – zu Unrecht, wie man hören und sehen wird. Ein junges internationales Opernensemble mit Sängern und Musikern wird am 13. April 2006 im Schlosstheater der Musikakademie Rheinsberg dieser Oper zu neuem Leben verhelfen. Die Premiere findet während der „Festtage der Alten Musik“ statt.
L’INCONTRO IMPROVVISO Dramma Giocoso von Joseph Haydn. Inszenierung: Birgit Scherzer / Musikalische Leitung: Jürgen Bruns / Ausstattung: Karin Seitz
Quelle: http://musikakademie-rheinsberg.de/
Mailand: Ovationen in der Scala für Sächsische Staatskapelle Dresden
Italiens berühmteste Oper stand am Montagabend ganz im Zeichen der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Im Rahmen einer Norditalien-Tournee mit weiteren Stationen in Cremona, Mantua und Turin trat das Orchester in Mailand vor 2100 musikbegeisterten Konzertbesuchern auf, die die Musiker und ihren Dirigenten Georges Prêtre frenetisch feierten. Das Konzert im Rahmen der Eröffnungssaison der im alten Glanz wiedereröffneten Scala bewertet Orchesterdirektor Jan Nast als besondere Geste aus einer langjährigen Verbundenheit heraus und als Anerkennung der Bedeutung, die die Kapelle im internationalen Musikbetrieb einnimmt.
Neben den Wiener Philharmonikern, dem Mahler Chamber Orchestra und und den New Yorker Philharmonikern befinden sich die Gäste aus der sächsischen Hauptstadt in bester musikalischer Gesellschaft.
Prêtre nahm nach einem Programm mit Werken von Beethoven, Strauss und Berlioz die zahlreichen Bravi mit besonderer Genugtuung auf. Schließlich ist er seit den 60er Jahren ein gern gesehener Gast in der lombardischen Metropole, wo das Publikum Vergleichsmöglichkeiten unter den größten Dirigenten der Welt hat wie in kaum einer anderen europäischen Musikstadt.
Scala-Intendant Stephane Lissner sprach nach dem Konzert spontan eine Wiedereinladung aus und zeigte sich bewegt und begeistert. Nach einem weiteren Konzert in der Olympiastadt Turin kehrt das Orchester am heutigen Mittwoch nach Dresden zurück.
Nächste Kapell-Höhepunkte in der Residenzstadt an der Elbe: Das traditionelle Palmsonntagskonzert am 9. und 10. April und zuvor der Aufführungsabend mit dem britischen Senkrechtstarter Robin Ticciati (4. April).
Quelle: Sächsische Staatskapelle Dresden
Karlsruhe: Szenische Uraufführung von "Der Kleine Prinz" in Karlsruhe
Die Oper Der Kleine Prinz von Nikolaus Schapfl erlebt am Badischen Staatstheater Karlsruhe in einer szenischen Produktion am 25. März 2006 ihre Uraufführung. Der Komponist verfaßte auch das Libretto nach der berühmten Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry. Lange schon zeigten viele Komponisten Interesse an dem Stoff, der sich durch die Einfachheit seiner Formen und die gleichzeitige Tiefe seiner Aussage zu einer Vertonung besonders anbietet. Nicht weniger als 70 Bewerber hatten die Erben des Schriftstellers Saint-Exupéry bereits abgelehnt, als sie 1998 dem jungen Komponisten Nikolaus Schapfl die Opernrechte übertrugen. Kritiker der konzertanten Uraufführung 2003 in Salzburg rühmen die Pracht seiner melodiösen Klangfarben und die einfühlsame Umsetzung der seelischen Regungen des Kleinen Prinzen angesichts der Skurrilitäten in der Welt der Erwachsenen. Schapfls Tonsprache verbindet moderne Klangfolgen mit klarenRhythmen und der harmonischen Tonalität des 19. Jahrhunderts – Elemente, die in der so genannten zeitgenössischen Musik lange verpönt waren, aber dem Märchenton des Stoffes entsprechen.
Musikalische Leitung: Ulrich Wagner
Regie / Bühne / Kostüme: Peer Boysen
Chor: Carl Robert Helg
Quelle: http://www.karlsruhe.de/Kultur/Staatstheater/
Leipzig: Vive la France – Konzert an der HfMT
Was verbinden Sie mit französischer Musik? Vielleicht Melancholie, Reichtum an Klangfarben und interessante Harmonik? Oder die Kunst, den Augenblick und das Leben zu genießen? Diesem Phänomenen soll mit dem Konzert "Vive la France" nachgespürt werden. Am Sonntagabend bieten Stipendiaten verschiedener Begabtenförderungswerke im Großen Saal der Hochschule Chaussons Poème über die Liebe und das Meer, Debussys "Faun" sowie Poulencs Konzert für zwei Klaviere. Beginn ist 19.30 Uhr. Eintritt frei!
Sonntag, 26.3. 19.30 Uhr, Grassistr. 8, Großer Saal
Programm:
Ernest Chausson: Poème de l\'Amour et de la Mer op. 19 (für Singstimme
und Orchester)
Claude Debussy: Prélude à l\'après-midi d\'un faune
Francis Poulenc: Konzert für zwei Klaviere und Orchester d-Moll
Dirigent: Nikolaus Müller
Solisten: Julia Kirchner (Gesang), Andreas Reuter und Tilmann Löser (Klavier)
Neuhardenberg: Ausstellung »Das ‚Dritte Reich’ und die Musik« öffnet am 26. März
In Kooperation mit der Cité de la Musique, Paris, und kuratiert von Pascal Huynh öffnet am 26. März in der Ausstellungshalle des Schlosses Neuhardenberg die Ausstellung »Das ‚Dritte Reich’ und die Musik«
Hitler bei den Bayreuther Festspielen, »Lili Marleen« herauf und herunter beim »Soldatensender Belgrad«, die 1938 realisierte Ausstellung »Entartete Musik«, Furtwängler und die Berliner Philharmoniker im »Werkkonzert« bei Siemens, Komponisten im Exil, Swingkapellen und Symphonieorchester in den Konzentrationslagern, die physische und psychische Vernichtung zahlreicher Künstler – dies sind nur einige wenige Facetten des komplexen Zusammenhangs zwischen dem selbsternannten »Dritten Reich« und der Kunst der Musik.
Der Versuch der Nationalsozialisten, die Welt der Musik nach ihren Idealen zu gestalten, mündet in die Vernichtung von Kunst im Namen der »Kunst« – expressionistische, abstrakte und atonale Strömungen werden als »entartet« abgelehnt; die Reaktion fördert die große Tradition der Klassik und Romantik.
Offizieller Kitsch und geächtete Kunst stehen einander in dieser Ausstellung gegenüber, die die Cité de la Musique konzipiert und mit großem Erfolg 2004/2005 in Paris präsentiert hat. Briefe, Partituren, Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Photographien und zeitgeschichtliche Dokumente sind zu sehen. Schloss Neuhardenberg ist der einzige Ort in Deutschland der Ausstellung, Barcelona wird 2007 ihre nächste Station sein.
Quelle: http://www.schlossneuhardenberg.de