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21.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Potsdam: 17 000 Besucher bei Musikfestspielen Potsdam Sanssouci +++ Halle: Abschiedskonzert für Roger Epple +++ Wunsiedel: Erstmals Musical bei Luisenburg-Festspielen +++ Michaelstein: 16 verschiedene Instrumente in einem Konzert +++ Halle: Stadtsingechor begeht besonderes Jubiläum


Potsdam: 17 000 Besucher bei Musikfestspielen Potsdam Sanssouci
Potsdam (ddp-lbg). Rund 17 000 Besucher sind in diesem Jahr zu den 50. Musikfestspielen Potsdam Sanssouci gekommen. Das Ergebnis sei sehr zufriedenstellend, sagte Sprecherin Christina Siegfried am Montag. Das Jubiläums-Programm habe so viele Menschen angelockt wie erhofft. 27 Konzerte waren nach Angaben von Siegfried ausverkauft.
Auf dem Veranstaltungskalender standen neben den knapp 40 Konzert- und Opernaufführungen auch Lesungen, Führungen, Vorträge und Radtouren. Rund 900 Künstler aus 11 Ländern gestalteten die Festspiele. Bis zum 1. Juni waren laut Siegfried bereits 80 Prozent aller Karten verkauft.
Zu den neuen von insgesamt 26 Spielstätten gehörten das Konzertzimmer Marmorpalais, Schloss Charlottenhof, die Freundschaftsinsel Potsdam und der Blumengarten an der Orangerie Neuer Garten.

Halle: Abschiedskonzert für Roger Epple
Halle (ddp-lsa). Mit dem 8. Sinfoniekonzert des Opernhausorchesters Halle am Dienstag in der Händel-Halle verabschiedet sich Generalmusikdirektor Roger Epple von seinem Orchester und der Saalestadt. Er dirigiert Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 8 Es-Dur, wie die Veranstalter mitteilten. Das als «Sinfonie der Tausend» bekannte Musikstück erfordert einen riesigen klanglichen und instrumentalen Aufwand, weit über die gewohnte sinfonische Form hinaus. Mitwirkende sind deshalb neben den acht Solisten sowie Chor und Extrachor des Opernhauses die Robert-Franz Singakademie, der Chor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik, der Chor der Paulus-Gemeinde Halle, der Stadtsingechor sowie der Kinder- und Jugendchor der Stadt Halle. Mahler bearbeitet in seiner Sinfonie im ersten Satz einen mittelalterlichen Pfingsthymnus und vertont im zweiten Satz die letzte Szene aus Goethes zweitem Teil des «Faust».
Epple wirkte acht Jahre lang am Opernhaus Halle. Er hatte 1996 seinen Einstand als Orchesterchef in der Saalestadt mit dem Musikdrama «Salome» von Richard Strauß gegeben und möchte sich nun neuen Aufgaben widmen. Neuer Generalmusikdirektor am halleschen Opernhaus wird Klaus Weise, der sein Amt ab der Spielzeit 2004/05 antritt. Weise gehört zu den profiliertesten deutschen Dirigenten mit internationalen Verpflichtungen.

Wunsiedel: Erstmals Musical bei Luisenburg-Festspielen
Wunsiedel (ddp-bay). Mit dem Musiktheater «Anatevka» beginnen am Freitag die diesjährigen Luisenburg-Festspiele im oberfränkischen Wunsiedel. Erstmals wird damit auf der ältesten Freilichtbühne Deutschlands ein Musical aufgeführt. Bis zum 24. August stehen außerdem die Komödie «Wie es Euch gefällt» von William Shakespeare, das sozialkritische Volksstück «Jagdszenen aus Niederbayern» von Martin Sperr sowie Astrid Lindgrens «Ronja Räubertochter» auf dem Spielplan.
Musikalische Gastspiele geben zudem zwei Tourneetheater mit der Operette «Der Vogelhändler» von Carl Zeller und der Oper «Zar und Zimmermann» von Albert Lortzing. Bereits im Vorverkauf wurden mehr als 110 000 Karten abgesetzt, wie das Festspielbüro am Montag mitteilte. Damit bestünden gute Chancen, den bisherigen Besucherrekord von 135 000 zu übertreffen. Für die Premiere hat auch Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) sein Kommen zugesagt.
Neuer Intendant der Festspiele ist seit dieser Spielzeit Michael Lerchenberg, der Pavel Fieber ablöste. Lerchenberg stand selbst schon mehrmals als Schauspieler auf der Naturbühne im Fichtelgebirge. Bundesweit bekannt wurde er durch seine Rolle als scheinheiliger Pfarrer in der TV-Serie «Der Bulle von Tölz» und als Edmund-Stoiber-Double beim jährlichen Politiker-Derblecken auf dem Münchner Nockherberg.
«Anatevka» ist eines der meistgespielten Musicals der Welt. Erzählt wird die Geschichte vom Milchmann Tevje, der mit seiner Familie in dem kleinen jüdischen Dort Anatevka in der Ukraine lebt. Er träumt davon, einmal reich zu sein, und versucht tapfer seinen Glauben und die Tradition hochzuhalten. In der Hauptrolle ist der TV-Seriendarsteller Günter Mack zu sehen.
http://www.luisenburg-aktuell.de

Michaelstein: 16 verschiedene Instrumente in einem Konzert
Magdeburg (ddp-lsa). Das Kloster Michaelstein präsentiert am Sonntag ein «Klingendes Museum». In dieser Veranstaltung um 16.00 Uhr wird jedes Musikstück auf einem anderen Instrument gespielt, wie das Kloster am Montag mitteilte. Insgesamt sind es 16 verschiedene Querflöten aus 4 Jahrhunderten, die zu Gehör gebracht werden.
Peter Thalheimer aus Stuttgart besitzt eine solch umfangreiche Sammlung historischer Flöten, mit der er den musikalischen Streifzug durch die Geschichte des Instruments präsentieren wird. Neben den außergewöhnlichen Klangerlebnissen erfahren die Zuhörer Wissenswertes über die Entwicklung der Querflöte.
Bereits im Material zeigten sich Unterschiede, denn die Querflöte von «gestern» wurde aus Holz, seltener aus Elfenbein hergestellt. Daneben fällt bei den historischen Exemplaren auf, dass sie Grifflöcher aufweisen und nur wenige Klappen. Erst 1847 entwickelte Theodor Boehm die Querflöte aus Metall mit einem durchrationalisierten Klappensystem, die bis heute in Gebrauch ist.
Auch in der Michaelsteiner Musikinstrumentensammlung befinden sich interessante Flöten-Modelle, die in der Pause besichtigt werden können. Das «Klingende Museum» ist eine Veranstaltung im Rahmen des kulturellen Themenjahrs in Sachsen-Anhalt «Aufklärung durch Bildung».

Halle: Stadtsingechor begeht besonderes Jubiläum
Halle (ddp-lsa). 888 Jahre alt wird in diesem Jahr Halles Stadtsingechor. Das besondere Jubiläum soll am kommenden Wochenende gefeiert werden und ist Teil des Lindenblütenfestes in den Franckeschen Stiftungen, wie die Veranstalter mitteilten. Fast 100 ehemalige Mitglieder haben sich bereits zum geplanten Treffen angemeldet. Darunter sind auch Zwei, die ab 1939 dem Chor angehörten.
Geplant ist laut Chorleiter Gothart Stier neben einen Konzert im Freylinghausensaal der Stiftungen und dem Auftritt am Francke-Denkmal auch eine Tagung, bei der die Entwicklung des traditionsreichen Chores, vor allem in den 60er und 70er Jahren behandelt werden soll. Der hallesche Stadtsingechor ist einer der ältesten Knabenchöre Deutschlands. In der Saalestadt gibt es keine andere musikalische Institution, die auf eine so lange Geschichte zurückblicken kann. Die Wurzeln reichen bis in das Jahr 1116 zurück, als das Augustinerkloster Neuwerk vor den nördlichen Toren der Stadt gegründet wurde. Das Kloster erhielt als erstes in Halle das Schulrecht übertragen und gestaltete wahrscheinlich mit den Schülern die Musik für die Gottesdienste des Klosters. Mit der Integration dieser Schulen in das neue lutherische Gymnasium 1565 entstand der Name «Stadtsingechor». Die heute scheinbar überflüssige Bezeichnung «Singechor» diente damals zur Unterscheidung von einem «Musikchor» dessen Mitglieder auf Instrumenten musizierten. Nach der Auflösung des lutherischen Gymnasiums 1808 wurde der Chor den Franckeschen Stiftungen angegliedert. Das alte Chorhaus wurde vor zwei Jahren völlig saniert. Heute gehören rund 100 Knaben dem Stadtsingechor an.
Für Jungen im Vorschulalter gibt es eine musikalische Früherziehung. Seit Herbst 2003 ist Gothart Stier Chorleiter. Das Repertoire des Chores umfasst neben Werken der oratorischen Literatur wie Händels «Messias» vor allem weltliche und geistliche Chormusik aller Epochen.
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