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Salzburg: "Gegen-Pläne" für Mozartjahr 2006 +++
Bregenz: Festspiele beginnen mit Kurzopern von Kurt Weill +++
Neuzelle: «Oper Oder-Spree» zeigt Tschaikowskis «Jolanthe» +++
Dresden: Deutschland-Gastspiel der Alvin-Ailey-Company +++
Wernigerode: Voreröffnung der Schlossfestspiele +++
Hiddensee: Palucca-Tanzwoche eröffnet
Langsam konkretisieren sich die Themen, Arbeitsweisen, Pläne und organisatorischen Strukturen in Sachen Mozart-Jubiläumsjahr 2006 auch in Salzburg. De Konstituierung künstlerischer Gremien soll im August stattfinden.
Nach der Präsentation der generellen Leitlinie mit dem Plan der Festspiele - zusammen mit der Internationalen Stiftung Mozarteum, dem Landestheater und der Universität Mozarteum -, alle 22 Bühnenwerke Mozarts zu realisieren, kündigt die Leiterin des Büros "Mozart 2006", Inge Brodil, die "Gegenpläne", also die Pläne für die lokale und zeitgenössische Schiene, an.
Von 22. April bis 16. Juli 2006 wird sich das Festival im Festival mit dem Titel "Kontra.com" um die internationale und lokale Avantgarde kümmern. International renommierte Künstler sollen dafür von Kuratoren eingeladen werden. Die lokalen Künstler sollen oder dürfen sich mit ihren Projekten bewerben, die Ausschreibung beginnt noch im August und soll bis zum 26. November offen bleiben.
Die Namen der Kuratoren sollen laut Brodil wegen nicht abgeschlossener Gegenverhandlungen noch ungenannt bleiben. Klar ist lediglich, dass Thomas Zierhofer-Kin einer der Kuratoren sein soll und dass der ehemalige Leiter des Saalfeldner Jazzfestivals, Gerhard Eder, die Arbeit der Kuratoren koordinieren soll.
"In gut zwei Wochen wird sich dieses Gremium zu seiner konstituierenden Sitzung treffen, wahrscheinlich wird es dann periodenweise in Workshops darüber entscheiden, welche Projekte in Kontra.com integriert werden sollen", so Brodil.
Parallel dazu will das Büro "Mozart 2006" das gesamte Jubiläumsjahr über innovative Projekte der lokalen Kulturszene präsentieren. Die Ausschreibung dafür läuft zeitgleich wie die Ausschreibung für Kontra.com. Auch diese Projekte sollen von einem - meist ehrenamtlichen - Gremium begutachtet werden. "Einreichungen bei beiden Ausschreibungen sind möglich, ich gehe davon aus, dass die Gremien sich untereinander absprechen und entscheiden, ob ein gutes Projekt besser in das Festival oder in das Jahresprogramm passt", erläutert Brodil.
500.000 Euro sind in dieser Reihe ausschließlich für die lokale Szene von Institutionen, freien Gruppen und einzelnen Künstlern reserviert. "Das meiste Geld wird natürlich im Zuge das Ausschreibung vergeben, aber ich möchte für wirklich gute aber späte Ideen so lange wie möglich offen bleiben", so Brodil.
"Rekreation" - also Erfrischung, Erholung - ist das Motto dieser ganzjährigen Lokal-Schiene. Gesucht werden pfiffige, abwechslungsreiche Projekte, die sich um das Erforschen von Wurzeln bemühen.
Quelle: orf.at
Bregenz: Festspiele beginnen mit Kurzopern von Kurt Weill
München (ddp). Mit der Neuinszenierung zweier Opern-Einakter von Kurt Weill beginnen am Mittwoch die 59. Bregenzer Festspiele. Die Eröffnungspremiere der selten gespielten Kurzopern «Der Protagonist» und «Royal Palace» im Bregenzer Festspielhaus ist zugleich Auftakt eines Kurt-Weill-Schwerpunktes, in dessen Verlauf auch Weills skurrile Operette «Der Kuhhandel» gezeigt wird.
Das populäre «Spiel auf dem See» beginnt am Donnerstag mit einer Wiederaufnahme des Musicals «West Side Story» von Leonard Bernstein. Das Stück war in der erfolgreichen Inszenierung von Francesca Zambello 2003 auf der Seebühne herausgekommen. Die Wiener Symphoniker werden wieder von Wayne Marshall dirigiert. Bernsteins Erfolgsmusical hatte sich vergangenes Jahr als wahrer Publikumsmagnet erwiesen. Dieses Jahr wird das Stück insgesamt 27 Mal aufgeführt.
Regisseur der beiden Weill-Einakter ist Nicolaus Brieger. Die Operette wird von dem neuen Festspiel-Intendanten David Pountney inszeniert, der damit eine neue Operettenschiene im Bregenzer Kornmarkttheater begründen will. Auch die Orchesterkonzerte der Wiener Symphoniker stehen ganz im Zeichen der Musik Kurt Weills.
Die zeitgenössische Programmschiene «KAZ - Kunst aus der Zeit» auf der Werkstattbühne wird in diesem Jahr mit zahlreichen österreichischen Erstaufführungen aufwarten. Zu den Höhepunkten gehören «The Story of Io», die jüngste Oper des britischen Komponisten Harrison Birthwistle, die Ballettperformance «Die Zaubernacht», Weills erste Theaterarbeit, und «Hoffmanniana», das neueste Werk des jungen Vorarlberger Komponisten Thomas Dézsy.
Weitere Programmpunkte sind ein Konzert mit bekannten Bernstein-Melodien in der Kulisse der Seebühne, ein Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons, ein Gastspiel des Hamburger Thalia-Theaters sowie eine Shakespeare-Bearbeitung auf dem Martinsplatz in der Bregenzer Oberstadt. Insgesamt werden bei den diesjährigen Bregenzer Festspielen 86 Aufführungen gezeigt. Das Festival dauert bis zum 22. August.
Neuzelle: «Oper Oder-Spree» zeigt Tschaikowskis «Jolanthe»
Neuzelle/Beeskow (ddp-lbg). Mit Peter Tschaikowskis Oper «Jolanthe» wird am 29. Juli das diesjährige Musiktheaterfestival «Oper Oder-Spree» eröffnet. Bis 15. August stehen insgesamt 18 Veranstaltungen in Neuzelle, Beeskow, Frankfurt (Oder) und Sauen auf dem Programm, kündigten die Veranstalter am Dienstag an. Zu den Höhepunkten gehören festliche Operngalas am 14. August auf Burg Beeskow und am 15. August im Stift Neuzelle sowie eine Operncollage in Sauen (12. und 13. August).
Die einaktige Oper «Jolanthe» (1892) erzählt das Märchen von einer blinden Prinzessin, die durch die Liebe wieder sehen kann. Regie führt Olaf Brühl aus Berlin, Marco Comin leitet das Neue Bulgarische Sinfonieorchester aus Sofia. Die Oper wird bis 8. August acht Mal in Neuzelle, am 31. Juli in Beeskow sowie vom 12. bis 15. August auf der Frankfurter Europagarteninsel Ziegenwerder aufgeführt.
Veranstalter des Festivals sind die Stiftung Stift Neuzelle und die Burg Beeskow. Anliegen ist es, insbesondere junge Künstler aus Osteuropa zu fördern. Schirmherr des Festivals ist Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU).
Dresden: Deutschland-Gastspiel der Alvin-Ailey-Company
Dresden (ddp). Das Alvin Ailey American Dance Theater aus den USA ist ab heute in der Semperoper bei seinem einzigen Deutschland-Gastspiel zu sehen. Das 30-köpfige Modern-Dance-Ensemble tritt bis 1. August mit zwei unterschiedlichen Programmen an der Dresdner Bühne auf, wie die Veranstalter mitteilten. Die künstlerische Leitung hat Judith Jamison.
Das 1958 von dem Tänzer und Choreografen Alvin Ailey in New York gegründete Ensemble knüpft insbesondere an afro-amerikanische Traditionen an. Musikalisch bewegt sich das Spektrum zwischen Pop, Jazz, Hip-Hop und Rap. Die Company hat im Lauf ihrer Geschichte mehr als 185 Werke von mehr als 65 Choreografen auf die Bühne gebracht. Gastspiele führten das Ensemble in rund 70 Länder.
Wernigerode: Voreröffnung der Schlossfestspiele
Wernigerode (ddp-lsa). Zu einer besonderen Voreröffnung der Wernigeröder Schloßfestspiele gibt es am Samstag das Klangprojekt «Persephone» rund um die österreichische Sängerin Sonja Kraushofer. Ihr Soloprojekt beeindruckt durch melancholische Arrangements abseits der Massenware, wie die Organisatoren am Mittwoch in Wernigerode informierten. Ruhige, oft traurige Klänge stehen im Vordergrund; dem klagenden Cello, Klaviermelodien einer dezent gezupften Gitarre und dem Gesang kommen die herausragenden Rollen zu.
Die Gruppe werde ihr neues Album «Atma Gyan» (Hindi - «Das ewige Licht») präsentieren. Sonja Kraushofer sei mit ihrer Begleitung auf das Schloß Wernigerode gekommen, weil dies in ganz besonderer Art und Weise mit seiner stimmungsvollen Atmosphäre einen idealen Ort für das herausragende Konzert abgebe. Im Mittelpunkt der diesjährigen Schloßfestspiele steht ab 13. August Albert Lortzings Oper «Zar und Zimmermann».
http://www.Persephone-home.de
Hiddensee: Palucca-Tanzwoche eröffnet
Hiddensee (ddp). Kostproben ihres tänzerischen Könnens geben seit Dienstag wieder Studenten der Palucca Schule Dresden auf der Ostseeinsel Hiddensee. Bis Samstag laden die zehn angehenden Tänzer zu insgesamt 14 Veranstaltungen ein, wie Projektleiterin Hanne Wandtke mitteilte.
Zum Auftakt präsentierten die Teilnehmer am Strand von Vitte musikalische Tanzimprovisationen. Zum Programm der 8. Hiddenseer Tanzwoche gehören ferner tänzerische Gymnastik zum Mitmachen, ein Vortrag über das Wirken der Musikpädagogin Gret Palucca (1902-1993) auf Hiddensee sowie die Aufführung des Porträtfilms «Ich will nicht hübsch und lieblich tanzen».
Darüber hinaus soll eine Ausstellung in Kloster einen Überblick über modernen Bühnentanz, Choreografie und Tanzpädagogik vermitteln. Ab kommendem Dienstag tanzen die Studenten dann vier Tage lang auf der Insel Sylt.
http://www.palucca-schule-dresden.de