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Salzburger Festspiele beginnen am Freitag +++ Festspiele in Avignon und Aix-en-Provence geben nicht auf +++ Besucherrückgang bei 10. Erfurter Domfestspielen +++ Ungewöhnliches Musiktheater-Projekt Berlin-Groß Leuthen +++ Herrenchiemsee startet Sommerfestspiele +++ Konzert der Sommermusikakademie in Hundisburg
Salzburger Festspiele beginnen am Freitag
orf - In Salzburg laufen Proben, Werkstätten und Kartenverkauf laufen auf Hochtouren. Am Freitag werden die Salzburger Festspiele 2003 von Bundespräsident Thomas Klestil offiziell eröffnet. Von 26. Juli bis zum 31. August steht die Stadt dann im Zeichen von 190 Veranstaltungen aus Oper, Schauspiel und Konzert und - nicht zuletzt - von Stars und Prominenz.
Neun Opern werden die Salzburger Festspiele heuer zeigen. Im Zentrum stehen - wie seit den Zeiten der Gründungsväter Max Reinhardt, Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss - die Bühnenwerke Mozarts. Heuer haben die Festspiele Neuproduktionen von "Entführung aus dem Serail" in der Regie des jungen Norwegers Stefan Herheim und von "La clemenzia di tito" vorbereitet, für die der designierte Nachfolger von Jürgen Flimm als Leiter des Schauspiels bei den Festspielen, Martin Kusej, verantwortlich zeichnet. Kusejs Don Giovanni aus dem Vorjahr wird wieder aufgenommen.
Neu sind heuer zudem "Les contes d\'Hoffmann" von Jacques Offenbach in der Inszenierung von David Vicar, "Don Carlo" nach Herbert Wernicke sowie drei konzertante Produktionen von "Die ägyptische Helena" von Strauss, "Samson et Dalila" von Saint-Saens und "Die Bakchantinnen" von Wellesz. Uraufgeführt wird Hans Werner Henzes neue Oper "L\'Upupa" - ein Auftragswerk der Salzburger Festspiele - in der Inszenierung von Dieter Dorn.
Im Bereich Schauspiel sind es gleich 13 Produktionen, darunter die Wiederaufnahmen des "Jedermann" - erstmals sind zwei Vorstellungen am Abend angesetzt - und "Das weite Land" von Schnitzler sowie die Neuinszenierungen von Ibsens "Peer Gynt" und Büchners "Woyzeck". Das Schauspielhaus Zürich wird "Macht nichts" von Elfriede Jelinek präsentieren und Christa Wolf ist heuer "Dichterin zu Gast". Auch die Flimm-Erfindung "Young directors projekt" wird es heuer geben, die Newcomer Monika Gintersdorfer, Antonio Latella und Alvis Hermanis werden in dieser Reihe ihre neuen Arbeiten zeigen.
Die 80 Konzerte der Festspiele sind in zwölf Reihen gegliedert, die Wiener Philharmoniker spielen auch heuer wieder als das "Salzburger Orchester" eine zentrale Rolle. Daneben werden Gastorchester wie die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Radio Symphonieorchester Wien sowie die Orchester aus Isreal, Pittsburg oder Amsterdam Gastkonzerte mit den führenden Dirigenten und Solisten der Welt geben.
Festspiele in Avignon und Aix-en-Provence geben nicht auf
Wie der Tagesspiegel heute berichtet, bereitet der Berliner Schaubühnenchef Thomas Ostermeier trotz des Ausfalls in diesem Jahr bereits die nächsten Avignon Festspiele im Jahr 2004 vor. Dann wird er ?artiste associé? des Festivals sein.
Auf 2,5 Millionen Euro beläuft sich das Defizit in Avignon nach der Absage wegen streikender Bühnenarbeiter und Künstler. 74000 verkaufte Tickets mussten zurückerstattet werden. Dennoch laufen die Planungen für das kommende Jahr weiter, Ostermeier arbeitet bereits mit Hortense Archambault und Vincent Baudriller zusammen, die am 1.8. offiziell Festival-Chef Bernard Faivre d?Arcier nachfolgen.
Zuversichtlich blickt man auch im nahen Aix-en-Provence in die Zukunft. ?Aufgeben? Niemals!? könnte das Motto auch hier, beim prestigereichsten Musikfestival Frankreichs, lauten. Am Wochenende verschickte das Pressebüro via E-Mail bereits die Premierentermine für die kommenden zwei Jahre: So werden 2004 die beiden ausgefallenen Produktionen von Peter Mussbachs Berliner ?Traviata? und Marc Minkowskis ?Entführung aus dem Serail? nachgeholt. Hinzu kommt als Neuproduktion Händels ?Hercules? in der Regie von Luc Bondy mit William Christie und Les Arts Florissants. 2005 soll dann Patrice Chéreau Mozarts ?Così fan tutte? inszenieren, mit Daniel Harding und dem Mahler Chamber Orchestra. Luc Bondy zeigt seine sensationelle 2001er Version von Brittens ?Turn of the screw? und bringt neu Philippe Boesmans Oper ?Fräulein Julie? nach Strindberg heraus. Nachgeholt wird dann auch die in diesem Jahr verhinderte Premiere von Stephane Braunschweigs ?Wozzeck?. Und ab 2006 kommt dann Wagners ?Ring des Nibelungen? nach Aix-en-Provence, als Koproduktion mit den Salzburger Osterfestspielen ? und den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle.
Besucherrückgang bei 10. Erfurter Domfestspielen
Die 10. Domstufen-Festspiele haben in diesem Jahr einen erheblichen Besucherrückgang verzeichnet. Bei einigen der zwölf Vorstellungen sei nur ein Drittel der 2300 Plätze besetzt gewesen, berichtet MDR 1 Radio Thüringen. Im Vorjahr waren noch alle Vorstellungen ausverkauft gewesen.
Intendant Montavon sieht die Ursache des Besucherschwunds in den hohen Kartenpreisen und der schlechten wirtschaftliche Lage. Besonders bei den Aufführungen in der Woche blieben die Besucher aus. Für das kommende Jahr müsse das Preisgefüge geändert werden, sagte Montavon. So seien Familien- und Spartage sowie gestaffelte Eintrittspreise wie im Theater denkbar.
Am Sonntagabend endeten die Festspiele mit der letzten Aufführung von Richard Strauss selten gespielter Oper "Friedenstag". Mehr als 300 Solisten, Musiker und Sänger waren im Einsatz. Für Intendant Montavon war es sein Regiedebüt in Erfurt. Im nächsten Jahr wird vor den Erfurter Dom das Stück "Der Bajazzo" von Ruggero Leoncavallo gezeigt. Die Premiere ist für den 14. August geplant.
Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/828281.html
Ungewöhnliches Musiktheater-Projekt Berlin-Groß Leuthen
Groß Leuthen (ddp-lbg). Ein ungewöhnliches Musiktheater-Projekt war am Samstag im Rahmen der Ausstellung Rohkunstbau im brandenburgischen Groß Leuthen zu erleben. Das internationale Ensemble post theater zeigte eine zeitgenössische Oper, die nach der Vorlage des Musicals «Anatevka» entstand.
Die Darsteller aus Jamaika, Korea, Israel und den USA brachten dabei ihre eigenen Biografien ein. Dahinter steht die Frage nach Migration und Identität heute. Zu diesem Thema wurde parallel zum Stück im Jüdischen Museum Berlin eine Installation präsentiert. Von dort konnten die Zuschauer dann auch per Shuttle zur Performance in Groß Leuthen «migrieren».
Schirmherr des Musiktheaterabends ist der ehemalige amerikanische Botschafter in Deutschland, Kornblum. Unterstützt wurde die Produktion vom Verein zur Förderung der Kultur in den Neuen Ländern, vom Hauptstadtkulturfonds und dem Jüdischen Museum.
Herrenchiemsee startet Sommerfestspiele
Herrenchiemsee (ddp-bay). In den Gemächern des «Bayernkini» Ludwig II. auf Herrenchiemsee beginnen am Montag (19.30 Uhr) die diesjährigen Sommerfestspiele. Eine Woche lang wird auf Chiemseeinsel unter dem Motto «Zwischen Ländern und Zeiten» musiziert. Den Eröffnungsabend gestalten in der Spiegelgalerie des Königsschlosses Chor und Bläserensemble der «KlangVerwaltung München» unter der Leitung von Festival-Intendant Enoch zu Guttenberg. Zur Insel gelangen Besucher von Prien aus mit dem Schiff.
Die Festspiele finden seit 1999 einmal jährlich in dem 1878 von Ludwig II. nach dem Vorbild von Versailles erbauten Barockschloss statt. Erstmals gibt es heuer zu allen Konzerten jeweils eine Stunde vor Beginn einen kostenlosen Einführungsvortrag im Bibliothekssaal des ehemaligen Chorherrenstifts. Der Dramaturg der Festspiele, Klaus Jörg Schönmetzler, erläutert dabei das Konzept und die Werke des jeweiligen Abends. Konzertkarten kosten zwischen 25 und 62 Euro. Im Spiegelsaal stehen für Besucher rund 600, im Treppenhaus etwa 230 Plätze zur Verfügung. Informationen zu Anfahrt und Programm gibt es unter www.festspiele-herrenchiemsee.de oder der Tickethotline 01805 981981.
Konzert der Sommermusikakademie in Hundisburg
Hundisburg (ddp-lsa). Unter dem Titel «Amadeus & Franz» lädt die Internationale Sommermusikakademie für den 6. August zu einem Konzert nach Hundisburg ein. Unter Leitung von Reinhard Seehafer spielen das Kammerorchester der Europa Philharmonie sowie die Klaviersolisten Angela Oliviero und Maurizio Moretti, wie die Veranstalter mitteilten. Im Mittelpunkt stehen Werke von Wolfgang Amadeus Mozart sowie von Franz Schubert. Den Auftakt in der Schlossscheune bildet das Klavierkonzert B Dur KV 595 von Mozart, das sein letztes Klavierkonzert war. Zum Abschluss erklingt die Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 von Franz Schubert.