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Eisenach: Bachhaus eröffnet Ausstellung zur Musik des Barockmeisters +++ Dresden: SemperOper Ballett tanzt "Voluntaries" für Choreografen Glen Tetley +++ Cottbus: Premiere von Albert Lortzing «Zar und Zimmermann» +++ Berlin: Musical "Martin Luther King-The King of Love" wird uraufgeführt
Eisenach: Bachhaus eröffnet Ausstellung zur Musik des BarockmeistersEisenach (ddp-lth). Im Eisenacher Bachhaus ist am Donnerstag eine Dauerausstellung über Johann-Sebastian Bachs Musik eröffnet worden. In dem Erweiterungsbau des alten Bachhauses könnten Besucher unter anderem ein begehbares Musikstück erleben, sagte Museumsleiter Jörg Hansen. In einem Parcours werden rund 100 Exponate präsentiert, darunter 43 Bilder des Barockmeisters. Das Bachhaus wird derzeit für insgesamt 4,6 Millionen Euro saniert und ausgebaut. Das gesamte Ensemble mit renoviertem Altbau und Erweiterungsbau soll zum 100-jährigen Bestehen des ältesten Bachmuseums am 17. Mai seine Pforten öffnen.
Die Ausstellung ist laut Hansen in drei Bereiche gegliedert. Der erste Bereich zeige historische Instrumente und führe in die Aufführungspraxis des 18. Jahrhunderts ein. Ein beleuchtetes Bild zeige Bach während einer Aufführung. Dem schließe sich ein Kapitel über das 19. Jahrhundert an, als der Barockmeister in großen Orchestern gespielt wurde.
In einem zweiten Teil sei ein Bach-Autograph der Kantate «Alles nur nach Gottes Willen» von 1726 zu sehen. Dieses wird laut Hansen erstmalig dauerhaft gezeigt. Das Ausstellungsstück ist eines von vier Autographen, die sich im Bachhaus befinden. Zudem gibt es von der Decke hängende runde Schaukeln. Sie stünden für den individuellen Zugang zur Musik, sagte der Museumsleiter. Über Kopfhörer könne jeder für sich Bach-Stücke erleben und dabei entspannen.
Der dritte Bereich sei Kupferstichen und Gemälden vorbehalten. Sie sollen den Barockmeister zeigen, wie er tatsächlich ausgesehen haben könnte. Das Herzstück des Ausstellungsparcours bildet ein begehbarer Klangkörper. In einem abgedunkelten Raum ertönt Bachs Musik. Das Ganze werde von sechs deckenhohen Leinwänden umrahmt, auf denen Videos von Orchestern, Organisten und Chören zu sehen sind, die Werke des Barockmeisters spielen.
Dresden: SemperOper Ballett tanzt "Voluntaries" für Choreografen Glen Tetley
Erstmals am 7. Februar, 20 Uhr tanzt die Company des Dresden SemperOper Balletts den Ballettabend "Himmlisch weiß" in der Semperoper. Drei Choreographien, die zwischen 2004 und 2006 hier ihre Premiere erlebten, sind zu einem neuen Ganzen zusammen gefügt worden. In neuem Kontext erschließen sich die Stücke anders als bisher.
Besonders berührt die Aussage des Choreografen Glen Tetley zu "Voluntaries", der diesem Ballett "Die Idee der Überwindung von Trauer" zugrunde gelegt hatte. Er empfand mit dieser Kreation "die Überwältigung des Todes durch eine innere Energie, angestrengt für die Schöpfung, die ihren Schöpfer überleben wird".
Glen Tetley verstarb vor wenigen Tagen, am 27. Januar kurz vor seinem 81. Geburtstag. Ballettdirektor Aaron S. Watkin widmet die kommenden Aufführungen von "Himmlisch weiß" ausdrücklich dem Schöpfer von "Voluntaries".
Eine der komischen Arbeiten Jiri Kýlians ist mit seinen "Sechs Tänzen" auf Mozarts "Deutsche Tänze" KV 571 zu erleben. Er ließ sich von den frech-frivolen Briefen des Komponisten inspirieren. Vier Paare "aus der Rokoko-Zeit" gestatten den Einblick in ihre (erotischen) Beziehungen.
In Erinnerung an das romantische Ballett und deren Ballerinen ist das Werk "Chopiniana" auch unter dem Titel "Les Sylphides" bekannt. Die Mondscheinstimmung einer Waldlichtung, die weißen Ballettkostüme der Tänzerinnen und Frédérik Chopins Walzer- und Mazurkakompositionen vereinen sich zu einem zauberhaft poetischen Ballettdivertissement, das Aaron S. Watkin der Choreografie von Michail Fokine nachempfunden hat.
Weitere Aufführungen: 10./ 15./ 20. Februar, 04. März 2007
Cottbus: Premiere von Albert Lortzing «Zar und Zimmermann»
Cottbus (ddp-lbg). Am Staatstheater Cottbus feiert am Samstag (19.30 Uhr) die Oper «Zar und Zimmermann» von Albert Lortzing Premiere. Für die Neuinszenierung sei die Ersatzspielstätte im Theater am Bonnaskenplatz in eine Werft mit einem 23 Meter langen Schiff verwandelt worden, sagte Regisseur Wolfgang Lachnitt in Cottbus. Das opulente Bühnenbild stamme vom Ausstatter Bernd Franke.
Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Judith Kubitz. Es spielt das Philharmonische Orchester und es singen der Opern- und Extrachor des Staatstheaters Cottbus. Die Hauptrollen haben Andreas Jäpel und Volker Maria Rabe (Zar), Dirk Kleinke (Peter Iwanow), Dario Süß und Tilmann Rönnebeck (Bürgermeister van Bett) sowie Anne Hofmann und Cornelia Zink (Marie) übernommen.
Die Handlung der 1837 in Leipzig uraufgeführten komischen Oper spielt 1697/98 in Holland und hat einen wahren Hintergrund. Damals heuerte Zar Peter I. bei seiner Europareise unter falschem Namen auf einer Werft an, um den dortigen Schiffsbau kennen zu lernen und für Russland zu nutzen. Nur mit knapper Not konnte er eine vorzeitige Enttarnung vermeiden.
Im Mittelpunkt der Lortzing-Oper in drei Aufzügen steht die erfundene Liebesgeschichte zwischen Peter Iwanow und Marie. Bekannte Lieder sind «O, ich bin klug und weise, und mich betrügt man nicht» und «Die Eifersucht ist eine Plage». Ein Höhepunkt ist der berühmte Holzschuhtanz. Auf der Cottbuser Bühne stehen bis zum 18. Februar zehn weitere Aufführungen auf dem Spielplan.
Berlin: Musical "Martin Luther King-The King of Love" wird uraufgeführt
In der Gedächtnis-Kirche wird heute das Musical "Martin Luther King-The King of Love" uraufgeführt. Entertainer Ron Williams übernimmt die Hauptrolle in dem Stück über das Leben des schwarzen Bürgerrechtlers und Friedensnobelpreisträgers. Das Musical, bei dem Williams auch Regie führte, wird bis zum 11. Februar in Berlin gezeigt und dann auf Deutschlandtournee gehen.