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22.1.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berliner Philharmoniker präsentieren Stravinskys «Sacre» mit Jugendlichen +++ Salzburger Festspiele 2003: Run auf Karten +++ Graz 2003: Zeitgenössische Klänge


Berliner Philharmoniker präsentieren Stravinskys «Sacre» mit Jugendlichen
Berlin (ddp-bln). Die Berliner Philharmoniker öffnen sich einem breiten Publikum. «Wir wollen uns in Zukunft in vielen Bezirken der Stadt präsentieren», sagte Chefdirigent Sir Simon Rattle am Dienstag in der Hauptstadt. Am 28. Januar präsentiert die Bildungsinitiative der Berliner Philharmoniker «Zukunft@BPhil» die Ergebnisse eines Tanz- und eines Musikprojektes zu Igor Stravinskys Ballett «Le Sacre du printemps» in der Arena in Treptow.
Rund 300 Berliner Kinder und Jugendliche unterschiedlicher inationaler Herkunft haben den «Sacre» unter der musikalischen Leitung von Richard McNicol und dem Choreographen Roystan Maldoom einstudiert. Simon Rattle wird dieses nach seinen Worten «verrückte Projekt» mit den Berliner Philharmonikern vorstellen. Maldoom betonte die Aufgabe der Kunst, sich in gesellschaftliche Prozesse einzumischen. Kunst würde nur überleben und wachsen, wenn sich möglichst viele daran aktiv beteiligten. Deswegen hätten die Initiatoren vor allem Jugendliche in Berliner Schulen angesprochen, die mit Musik und Tanz noch nicht oder wenig in Berührung gekommen sind.
Mit der Initiative Zukunft@BPhil wollen die Berliner Philharmoniker Menschen jeglicher Herkunft und aller Altersgruppen in der Entwicklung ihrer kreativen und sinnlichen Fähigkeiten unterstützen. Vor allem will das Orchester jungen Menschen die Möglichkeit geben, direkten Kontakt mit Musik zu erhalten.
Die Vorstellung am 28. Januar ist bereits ausverkauft. Ihr nächstes Bildungsprojekt «Vier Jahreszeiten», an dem ebenfalls Schüler beteiligt sind, inszenieren die Berliner Philharmoniker am 16. März im Max Delbrück Communications Center in Berlin-Buch.
http://www.berliner-philharmoniker.de/

Salzburger Festspiele 2003: Run auf Karten
orf - Das Rekordergebnis des Jahres 2002, das den Salzburger Festspielen ein Plus von 16 Prozent bei den Kartenbestellungen bescherte, dürfte in diesem Jahr erneut übertroffen werden: "Nach den ersten Auswertungen des Kartenbüros hat sich die Zahl der Besteller für den Sommer 2003 abermals um zwölf Prozent erhöht - eine erstaunliche Steigerungsquote in wirtschaftlich schwierigen Zeiten", teilten die Salzburger Festspiele heute, Mittwoch, in einer Aussendung mit.
Schon jetzt seien in der Oper die Aufführungen von "Hoffmanns Erzählungen", "La clemenza di Tito" und "Samson et Dalila" deutlich überbucht; aber auch die Novität des Sommers, die Uraufführung von Hans Werner Henzes "L\'Upupa und der Triumph der Sohnesliebe", überschreitet in der Nachfrage klar die wirtschaftliche Kalkulation, so die Festspiele.
Besonderer Beliebtheit im Konzert erfreuen sich nach wie vor die Aufführungen der Wiener Philharmoniker, namentlich die Programme mit Nikolaus Harnoncourt und Riccardo Muti. In der Hitliste ganz oben rangieren ebenfalls die beiden Abende mit den Berliner Philharmonikern und Sir Simon Rattle, das Konzert des RSO-Wien unter Dietrich Fischer-Dieskau, der Hugo-Wolf-Marathon und das Gastspiel des Pittsburgh Symphony Orchestra unter Mariss Jansons.
Bei den neu gegründeten "Salzburg Passagen" nimmt derzeit der "Düfte"-Abend mit Werken von Karlheinz Stockhausen die führende Position ein.
Eine außerordentliche Steigerung an Bestellungen weist der "Jedermann" auf, wobei insbesondere die Abendvorstellungen Spitzenwerte markieren; dieses Plus ist umso bemerkenswerter, da die Produktion von Christian Stückl in diesem Sommer bereits in ihre zweite Saison geht.
Erfreuliche Buchungsdaten im Schauspiel verzeichnen außerdem das Gastspiel des Zürcher Schauspielhauses mit Elfriede Jelineks "Macht nichts" sowie die Neuproduktionen von "Woyzeck" und "Peer Gynt". Bestens etabliert hat sich das Young Directors Project, das wieder mit drei Inszenierungen junger europäischer Regisseure dabei ist.

Graz 2003: Zeitgenössische Klänge
Den musikalischen "Ikonen des 20. Jahrhunderts" huldigt im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres Graz 2003 ein gleichnamiges Musikprojekt. Bei dreizehn Konzerten ertönen ab dem 6. 2. in der neuen Helmut List-Halle und in der Grazer Oper zeitgenössische Klänge von Schönberg bis Ligeti, von Strawinsky bis Beat Furrer, der mit einem Auftragswerk vertreten ist.
Als hochkarätige Klangkörper konnten u. a. die Wiener Philharmoniker, das Klangforum Wien und das Kirov Orchester des Mariinsky Theaters gewonnen werden. Das Programm soll "dort beginnen, wo normalerweise die Musikprogramme aufhören", schilderte Projektleiter Peter Oswald heute, Mittwoch, bei der Präsentation in Wien.
Als Solisten wurden u. a. Ernst Kovacic, Anne Sophie von Otter und Christoph Pregardien gewonnen, am Pult stehen u. a. Pierre Boulez, Sylvain Cambreling, Valerij Gergiev und Ingo Metzmacher. Nicht Repräsentation, sondern Nachhaltigkeit sollen die Ikonen - vom Erbe Richard Wagners bis zu den "Klassikern" der vergangenen Jahrzehnte - nach Graz bringen.
"Weltspitzeninterpreten mit neuen Programmideen" sollen gegen den Trend in der Ernsten Musik "die Jugend abholen" und für die Neue Musik begeistern. Dies sei auch als "Kritik am bestehenden Konzertbetrieb" zu sehen, so Oswald.
Das Publikum ist offenbar vorhanden: Der Vorverkauf laufe so gut, dass schon Zusatzkonzerte überlegt werden. "Die österreichische Musik ist nicht nur Mozart, es gibt alles von Strauß zu Schönberg und Berg. Das sollen auch die Amerikaner und die Japaner wissen".
Eröffnet wird die Ikonenreihe in der Helmut List-Halle am 6. 2. durch das Sinfonieorchester des slowenischen Rundfunks unter Johannes Kalitzke mit u. a. Ligetis "Atmospheres"; nach dem RSO Wien mit Ernst Kovacic an der Violine mit u. a. Rihm und Janacek (17. 2., 20.30 Uhr) folgt am 20. 2. (19.30 Uhr) das Kirov Orchester, das unter Valerij Gergiev Strawinskys "Le sacre du printemps" und Friedrich Cerhas "Spiegel"-Kompositionen bringt.
Das Klangforum Wien spielt unter Sylvain Cambreling "Schuberts Winterreise" von Hans Zender mit Tenor Christoph Pregardien (20. 3.), Feldmans "For Samuel Beckett" (26. 3.), Boulez, Rihm, Nono und Lachenmann (28. 3.) sowie u. a. und Eötvös\' "Shadows" (29. 3., jeweils 19.30 Uhr).
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