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Sommer-Sonntagsmatineen der Schierse-Stiftung eröffnet +++ Volksmusik ohne Grenzen im Erzgebirge +++ Hochkarätiger Auftakt des Klassikfestivals "Dreiklang" +++ Justus Frantz dirigiert in der Höhle
Sommer-Sonntagsmatineen der Schierse-Stiftung eröffnetBerlin (ddp-bln). Junge Musiker bekommen in Berlin in Chance: Am Sonntag begannen in der Hauptstadt die von der Gottfried-Schierse-Stiftung veranstalteten diesjährigen Sommermatineen mit einem Duoprogramm von Johannes Moser (Violine) und Keiko Tamura (Klavier). Beide Künstler musizierten Werke unter anderen von Bach, Brahms, Debussy und Lutoslawski. Die Reihe steht diesmal im Zeichen des 30-jährigen Bestehens der Stiftung, die durch die Reineinnahmen des von Schierse gegründeten Berliner Konzertführers finanziert wird und generell der Starthilfe für den Musiker-Nachwuchs dient. Der ehemalige Sänger und Konzertveranstalter Schierse hatte das testamentarisch festgelegt.
Solisten und Kammermusikgruppen können sich um eine solche Auftrittsmöglichkeit bewerben, letztendlich entscheidet eine Jury. Viele Künstler haben erste Bewährungsproben hinter sich, zum Beispiel Wettbewerbspreise gewonnen.
Am kommenden Sonntag um 11.00 Uhr folgt das Leipziger Iturriaga-Quartet mit Kompositionen von Beethoven, Mendelssohn Bartholdy und Raphael. An vier August-Sonntagen sind zu erleben: Lydia Gorenstein (Klavier) mit Beethoven, Chopin und Liszt; das Escher-Trio mit Haydn, Ravel und Smetana; das Ensemble Mediolanum mit Telemann, Castello, Frescobaldi und Bellinzani; Nils Mönkemeyer (Viola) und Anne Roth (Klavier) mit Bach, Brams, Paganini und Penderecki.
Volksmusik ohne Grenzen im Erzgebirge
Oberwiesenthal (ddp-lsc). «Volksmusik grenzenlos» erklingt vom 26. bis 28. Juli in Oberwiesenthal. Das Festival an drei Tagen auf drei Bühnen biete Weltmusik von Salsa bis Polka, teilte das Landratsamt Annaberg mit. Die teilnehmenden Gruppen und Sänger kommen aus sieben Ländern. Die Vielfalt deutscher Volksmusik jenseits der Hitparaden vertreten unter anderem die «Mainzer Moritäter», «Lanzleut» aus Gera und die Bergsänger aus Geyer. Internationales Flair verbreiten unter anderem Künstler aus Tschechien, Taiwan und Irland.
Das Musikfestival an der deutsch-tschechischen Grenze will den Besuchern ferne Länder und fremde Kulturen nahe bringen. Höhepunkte sind das «Musikalische Gipfeltreffen» böhmischer und sächsischer Musikanten am Sonntagvormittag auf dem Fichtelberg sowie der Umzug aller beteiligten Gruppen am Nachmittag durch die Stadt.
(www.oberwiesenthal.de)
Hochkarätiger Auftakt des Klassikfestivals «Dreiklang
Görlitz (ddp-lsc). Einen hochkarätigen Auftakt des Klassikfestivals «Dreiklang» erlebten am Freitag die Besucher der Görlitzer Stadthalle. Mit dem in Moskau lebenden Violaspieler Juri Baschmet stand beim Eröffnungskonzert ein Künstler auf der Bühne, der Weltruhm genießt. Und auch die Krakauer Philharmonie, die mit dem angesehenen Bratschisten Gija Kantschelis «Styx» aufführte, hat weit über Polens Grenzen hinaus einen Namen. Das Publikum hörte zudem zwei außergewöhnliche zeitgenössische Kompositionen, denn vor dem Werk des Georgiers Kantscheli erklang Krzysztof Pendereckis monumentales «Credo».
Etwa 200 Musiker und Sänger wirkten an der Aufführung des abendfüllenden Stückes mit. Penderecki hatte das in fünf Abschnitte gegliederte «Credo» 1998 fertig gestellt. Das Werk für fünf Solisten, Chor und Orchester komponierte der Pole als Glaubensbekenntnis. In Görlitz wurde es durch die Philharmonie aus Krakau unter Leitung ihres Dirigenten Tomasz Bugaj eindrucksvoll interpretiert.
Auch die 1999 entstandene Komposition «Styx» von Kantscheli ist ein geistliches Werk. Der Titel stammt aus der griechischen Mythologie und bezeichnete einen heiligen Fluss unter der Erde. Das einsätzige Stück für Viola, Chor und Orchester schrieb der Georgier erst, nachdem er sich versichert hatte, dass Juri Baschmet daran mitwirkt, gab Kantscheli einmal zu. Bei der Aufführung in Görlitz saß der Komponist selbst im Publikum.
Matthias Schneider, Geschäftsführer bei der Görlitzer Tourismus- und Marketinggesellschaft, zählte an die 900 Besucher, die zum «Dreiklang»-Auftakt am Freitag den Weg in die Stadthalle fanden. Darunter war auch Sachsens früherer Wirtschaftsminister Kajo Schommer (CDU), der das Festival im vergangenen Jahr angeregt hatte, nicht zuletzt als Mittel zur Wirtschaftsförderung. Die Vorzüge der strukturschwachen Lausitz sollen durch kulturelle Höhepunkte stärker ins öffentliche Licht gerückt werden, wünschte sich Schommer. «Ein neuer Weg, um Interesse zu wecken», urteilte der sächsische Innenminister Horst Rasch (CDU) bei der diesjährigen Eröffnung.
Immerhin 1,6 Millionen Euro stehen für das Musikfest bereit. Der Löwenanteil kommt aus einem Förderprogramm der Europäischen Union. Rund 70 Veranstaltungen an gut 40 Spielorten sind bis 18. August beim «Dreiklang» geplant, nicht nur auf deutschen Boden. Erstmals wagt das Festival nämlich den Schritt über die Grenze. Konzerte gibt es in den polnischen Städten Wroclaw (Breslau) und Jelenia Gora (Hirschberg), im tschechischen Liberec (Reichenberg) sowie in Theresienstadt.
Schließlich soll mit «Dreiklang» auch das kulturelle Sommerloch überbrückt werden. Zumindest die drei ostsächsischen Theater haben gerade Spielpause. Hochrangige Künstler wie der Cellist Alexander Rudin, der Pianist Dennis Russel Davies oder der Orgelvirtuose Matthias Eisenberg, die Staatskapelle aus St. Petersburg sowie das Stuttgarter Kammerorchester werden jedenfalls in dieser Zeit für nicht alltäglichen Kunstgenuss sorgen.
Anett Böttger
(www.dreiklang.net)
Justus Frantz dirigiert in der Höhle
Balve. Bereits zum achten Male dirigiert Justus Frantz am Freitag, dem 16. August, um 19 Uhr, in der Balver Höhle. Mit seiner Philharmonie der Nationen wird er im sauerländischen Balve die Ouvertüre "Die verkaufte Braut", das Cellokonzert h-Moll op. 104 von Antonin Dvorák und Anton Bruckners Sinfonie Nr. 3 d-Moll, 2. Fassung, darbieten.
Für dieses Konzert in der Balver Höhle, übrigens das letzte in diesem Jahr in Westfalen, gibt es noch Karten: Vorverkauf, Telefon 02375-1030, email: ticketservice [at] festspiele-balver-hoehle.de (ticketservice[at]festspiele-balver-hoehle[dot]de)