Body
Uraufführung der Sinfonie «2nd after 72» von Leif Segerstam in Weimar +++ Russische Nachwuchspianistin gastiert in Berliner Philharmonie +++ Weltweit größtes Glockenfestival in Karlsruhe
Uraufführung der Sinfonie «2nd after 72» von Leif Segerstam in Weimar
Weimar (ddp-lsc). Die Sinfonie «2nd after 72» von Leif Segerstam wird am Sonntag in Weimar uraufgeführt. Der finnische Komponist stehe zugleich als Dirigent am Pult der Weimarer Staatskapelle, die in diesem Konzert außerdem Werke von Jean Sibelius und Peter Tschaikowsky interpretiere, teilte das Deutsche Nationaltheater Weimar mit. Segerstam werde bei der Uraufführung allerdings vom Klavier aus «die Fäden ziehen».
Der 1944 im finnischen Vaasa geborene Segerstam ist als Dirigent an den großen Opernhäusern der Welt und bei zahlreichen der berühmtesten Orchester zu Hause. Zugleich Pianist und Geiger, erstreckt sich sein herausragendes musikalisches Talent vor allem aber auch auf sein außergewöhnlich vielseitiges und kreatives Schaffen als Komponist. Er schuf inzwischen unter anderem mehr als 80 Sinfonien, unzählige Kammermusik-Werke, Violin- und Klavierkonzerte von ganz eigenem Stil. Er selbst nennt ihn «frei pulsierend», eine Musik, die die sonst stets nur reproduzierenden Musiker dazu bewegen will, ihre «latente Kreativität» an die Oberfläche zu lassen.
Seine Kompositionen sieht er mehr als eine Art interaktives «Happening», bei dem es darum geht, dass die Musiker verstärkt in den Orchesterklang hineinhören, auf Klangsignale reagieren, sich gegenseitig Motive zuspielen und so Klangflächen und -wellen von starker Intensität kreieren. Konkrete Abläufe, Notenlängen und Rhythmen seien in den Orchesterstimmen nicht notiert, eher ein Fundus an Motiv- und Klangmaterial, das zu jedem Zeitpunkt, an jedem Ort, mit jedem Ausführenden neue, spontane Interpretationen erlebe.
http://www.nationaltheater-weimar.de
Russische Nachwuchspianistin gastiert in Berliner Philharmonie
Berlin (ddp-bln). Mit Werken von Johannes Brahms und Franz Liszt ist die russische Pianistin Polina Leschenko am Donnerstag in Berlin zu hören. Ab 20.00 Uhr gibt die in Fachkreisen als Nachwuchstalent gehandelte Musikerin ein Konzert im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. Das DeutschlandRadio überträgt die Veranstaltung bundesweit und live, wie ein Sprecher des Senders ankündigte.
Polina Leschenko begann als hochbegabtes Kind ihre Ausbildung an der Rimskij-Korsakow Akademie in Sankt Petersburg. Bereits mit 16 Jahren erlangte sie 1998 ihr Diplom an der Königlichen Musikakademie in Brüssel. Große Erfolge in ihrer noch jungen Karriere waren Preisgewinne beim schweizerischen Clara-Haskil-Wettbewerb für Nachwuchspianisten sowie bei einem Musikwettbewerb des Belgischen Rundfunks (beide 1997).
Weltweit größtes Glockenfestival in Karlsruhe
Karlsruhe (ddp). Karlsruhe wird ab heute zum Schauplatz der nur alle sieben Jahre stattfindenden «Europäischen Glockentage». Mit dem weltweit größten Glockenfestival wollen die Veranstalter bis zum 27. September in mehr als 70 Veranstaltungen den Menschen die Faszination dieser Klangkörper näher bringen. In zahlreichen Ausstellungen sollen die kulturgeschichtliche Bedeutung der Glocke für Europa, ihre Entwicklungsgeschichte, ihre Klangmöglichkeiten und ihre Bedeutung für die Kunst beleuchtet werden. Zu den Höhepunkten des «Glockenfests» zählt der Guss einer für das Straßburger Münster bestimmten «Europäischen Friedensglocke» am Samstagabend.
Die Europäischen Glockentage 2004 stehen unter dem Motto «Friede sei ihr erst Geläute» - der letzten Zeile aus Friedrich Schillers Gedicht «Das Lied von der Glocke».