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Dessau: Ansturm auf 12. Kurt Weill Fest +++ Berlin: Opernhäuser der Hauptstadt brauchen mehr Zuschauer +++ Leipzig: Ensemble amici musicae beendet USA-Reise +++ Berlin: Neuköllner Opernwettbewerb entschieden
Dessau: Ansturm auf 12. Kurt Weill Fest - Anstehen an der AbendkasseDessau (ddp-lsa). Vier Tage vor Beginn des 12. Kurt Weill Festes in der Bauhausstadt Dessau ist das zehntägige Musikereignis fast ausverkauft. Bereits 90 Prozent der insgesamt 8000 verfügbaren Plätze seien belegt, sagte der Künstlerische Leiter und geschäftsführende Direktor des Festivals, Clemens Birnbaum, der Nachrichtenagentur ddp. Für viele der knapp 30 Veranstaltungen existierten bereits lange Wartelisten. An den Abendkassen bestünde jedoch die Chance, vor allem für das zweite Festwochenende noch Tickets zu bekommen.
Vom 27. Februar bis zum 7. März würdigen unter dem Motto «Stadtkultur» mehr als 300 Künstler aus den USA, Frankreich, Israel und Deutschland das Schaffen des Musikkomponisten Kurt Weill (1900-1950), der in Dessau geboren wurde. Zum Auftakt des diesjährigen Festivals wird im Anhaltischen Theater die Premiere der Oper «Street Scene» in einer Inszenierung von Nicholas Muni, dem Künstlerischen Leiter der Cincinnati Opera gezeigt.
Mit drei unterschiedlichen Veranstaltungen gibt die Sopranistin Christine Schäfer dem 12. Weill Fest ein Gesicht. Besonderer Höhepunkt soll der gemeinsame Auftritt mit Max Raabe und seinem Palastorchester am 28. Februar im Festivalcafé des Steigenberger Hotels sowie im Anhaltischen Theater werden.
Das Kurt-Weill-Zentrum in Dessau ist gegenwärtig die einzige europäische Dokumentationsstelle für Leben und Werk des Komponisten Kurt Weill (1900 - 1950). Das Informationszentrum wurde 1993 gegründet. Im vergangenen Jahr wurde es in das Blaubuch der Bundesregierung als ein «Kultureller Gedächtnisort» mit besonderer nationaler Bedeutung aufgenommen.
In einem originalgetreu wieder hergestellten Gebäude der Meistersiedlung des Bauhauses, dem ehemaligen Feininger-Haus, ist das Zentrum beheimatet. Das Gebäude wurde nach Plänen Walter Gropius in den Jahren 1925/26 erbaut und 1994 nach aufwendiger Restaurierung als Museum eröffnet. Das Kurt-Weill-Zentrum informiert in einer kleinen Ausstellung über Leben und Werk Weills und beherbergt eine Bibliothek und Mediathek.
Betrieben wird die Informationsstätte von der Kurt-Weill-Gesellschaft. Der eingetragene Verein unter der Geschäftsführung von Clemens Birnbaum organisiert neben kleineren Veranstaltungen im Atelier des Feininger-Hauses einmal jährlich das Kurt-Weill-Fest in Dessau. Die Gesellschaft hat sich zu einer internationalen Vereinigung entwickelt, der inzwischen bedeutende Wissenschaftler, Künstler, Politiker sowie Wirtschaftsexperten aus der ganzen Welt angehören.
Die Gesellschaft engagiert sich vor allem für die Förderung des künstlerischen Nachwuchses. So ist das Kurt-Weill-Fest für viele junge Hochbegabte eine erste Gelegenheit, sich einem internationalen Publikum zu präsentieren. Auf wissenschaftlichem Gebiet leistet die Gesellschaft mit Symposien, Vorträgen und einer eigenen Schriftenreihe ihren Beitrag zur internationalen Weill-Forschung.
http://www.kurt-weill.de / http://www.der-gruene-faden.de
Berlin: Opernhäuser der Hauptstadt brauchen mehr Zuschauer
Berlin (ddp-bln). Die drei Berliner Opernhäuser brauchen mehr Zuschauer. Nur wenn es gelinge, eine höhere Akzeptanz des Publikums für Deutsche Oper, Staatsoper und Komische Oper zu erreichen, werde es in 15 Jahren in der Hauptstadt noch drei Musiktheater geben, sagte der kommissarische Chef der Opernstiftung, Georg Vierthaler, der «Berliner Zeitung» (Wochenendausgabe).
Nach den Worten Vierthalers reichen 750 000 Besucher im Jahr nicht aus. Es müssen jährlich 900 000 sein, betonte er. Erste Pflicht der künstlerischen Leiter müsse sein, «volles Engagement zu zeigen, um Publikum zu gewinnen». Er fügte hinzu: «Dazu zählt, dass musikalische Chefs auch wirklich präsent sind.»
Leipzig: Ensemble amici musicae beendet USA-Reise
Nach der zweiwöchigen Konzertreise durch die USA ist das Ensemble amici musicae, Chor und Orchester nach Leipzig zurückgekehrt. Mit insgesamt 7 Auftritten und zwei Chorworkshops konnten etwa 2.500 begeisterte Konzertbesucher erreicht werden. Die Tournee führte die jungen Musiker u.a. nach Houston, San Francisco, Los Angeles und San Diego. Das Ensemble wurde
für das Jahr 2006 erneut eingeladen. Die Konzertreise wurde unterstützt durch das Goethe-Institut, dem Sächsischen Musikrat e.V., der Stadt Leipzig und dem Amerikanischen Generalkonsulat Leipzig.
Seit der Gründung im Jahre 1994 konzertiert das Ensemble amici musicae Chor & Orchester Leipzig unter professionellem Anspruch. Die Mitglieder, SchülerInnen, Auszubildende und StudentInnen der unterschiedlichsten Fachrichtungen, sammelten in der Regel bereits musikalische Erfahrungen an verschiedenen Leipziger Einrichtungen (u. a. im Thomanerchor, im Gewandhaus- Kinder- und ?Jugendchor, im Chor der Rudolf-Hildebrand-Schule). Einige Mitglieder studieren an der ?Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig?.
Das Repertoire umfaßt nahezu alle Epochen der Musikgeschichte. Großer Wert wird auf die Pflege von Werken Leipziger Komponisten gelegt. Dabei nimmt das Schaffen der Thomaskantoren, insbesondere das Johann Sebastian Bachs, einen wichtigen Platz ein. Zudem beschäftigt sich das Ensemble mit selten aufgeführter zeitgenössischer Musik. Jährlich finden etwa vierzig Konzerte statt.
Berlin: Neuköllner Opernwettbewerb entschieden
Berlin (ddp-bln). Die Gewinner des von der Gasag gestifteten Neuköllner Opernpreises stehen fest. Die Jury wählte unter den 24 Wettbewerbsbeiträgen aus sechs Ländern die Komponisten Gerd Noack aus Graz und Marc Seitz aus Berlin aus, die mit dem zweiten Preis ausgezeichnet werden, sagte ein Sprecher am Freitag. Ein erster und ein dritter Preis werden in diesem Jahr nicht vergeben.
Die Teilnehmer des Wettbewerbs hatten die Aufgabe, das Libretto «Putzfrauen» von Andreas Bisowski für ein 15-minütiges Musiktheaterstück zu vertonen. Die beiden Preisträger werden nun eingeladen, in Zusammenarbeit mit dem Texter und einem kompositorischen Tutor an der Neuköllner Oper einen Opernabend zu erarbeiten, der im nächsten Jahr Premiere haben und in den Spielplan aufgenommen werden soll.