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Händel-Festspiele eröffnen in Karlsruhe +++ Vesper: Ruhr-Triennale konzentriert in Bochum und Duisburg +++ Ersteigerte Rarität bereichert Zwickauer Robert-Schumann-Haus
Händel-Festspiele eröffnen in Karlsruhe
Karlsruhe (ddp-bwb). Mit der Premiere der Oper «Giustino» starteten am Freitag die 26. Händel-Festspiele in Karlsruhe. Bis zum 2. März stehen im Badischen Staatstheater an jedem Abend Werke des Barock-Komponisten auf dem Programm. Der Spielplan umfasst neben Opernaufführungen auch verschiedene Konzerte und ein Oratorium.
Einen Schwerpunkt bildet die Deutsche Erstaufführung der weitgehend unbekannten Händel-Oper «Lucio Cornelio Silla» am Samstag. Das 1713 entstandene Musikdrama wurde nach Angaben der Festivalmacher wahrscheinlich nie zu Lebzeiten Händels aufgeführt und kam bislang nur als Konzert oder kleine szenische Produktion auf die Bühne. Die musikalische Leitung hat Andreas Spering übernommen, Regie führt Ulrich Peters. Für die Eröffnungspremiere «Giustino» konnten der Regisseur Peer Boysen und der Dirigent Michael Hofstetter gewonnen werden.
Beide Opern werden während des Festivals mehrmals aufgeführt. Auf dem Programm stehen zudem unter anderem das Oratorium «Theodora» am Sonntag und ein Festkonzert mit den Deutschen Händel-Solisten am 2. März. Für viele Veranstaltungen sind noch Karten erhältlich.
http://www.staatstheater.karlsruhe.de
Vesper: Ruhr-Triennale konzentriert in Bochum und Duisburg
Düsseldorf (ddp-nrw). Aufgrund der Erfahrungen mit der Ouvertüre des Kulturfestivals RuhrTriennale im vergangenen Jahr wollen Intendant Gerard Mortier und Kulturminister Michael Vesper (Grüne) die zahlreichen Veranstaltungen verstärkt auf zwei Standorte konzentrieren. Die Triennale werde in diesem Jahr vornehmlich an den Standorten Duisburg und Bochum stattfinden, sagte Vesper in einem Interview mit der Nachrichtenagentur ddp in Düsseldorf. Am Konzept werde sich aber nichts ändern. Die jüngst geäußerte Kritik der FDP-Fraktion wegen eines angeblichen Missverhältnisses von Kosten und Publikumsinteresse wies der Minister als «populistisches Gerede ohne Substanz» zurück. Das Kulturfestival sei auf drei Jahre angelegt. Nach einem Jahr könne nicht das ganze Konzept «umgekrempelt» werden.
Die von der Landesregierung zur Verfügung gestellten 42 Millionen Euro für den Drei-Jahres-Zeitraum seien eine feste Zusage. Auch in Zukunft würde sich die Bezuschussung des Landes für das Kulturfestival in ähnlichem Umfang belaufen. Die Förderung sei eine «großartige» Kulturanstrengung des Landes, die viel Beachtung für das Ruhrgebiet schon während der Ouvertüre im vergangenen Jahr eingebracht habe.
Aus den Fehlern des vergangenen Jahres hätten die Veranstalter gelernt. Deshalb wolle man sich in diesem Jahr unter den bislang 13 Spielorten vorwiegend auf die beiden in Bochum und Duisburg konzentrieren, damit dort eine «richtige Festivalatmosphäre» entstehe, sagte Vesper weiter. Um mehr Zuschauer für den Kulturevent und damit mehr Einnahmen zu gewinnen, soll auch mit einem anderen Marketingkonzept für die Veranstaltungen geworben werden. Schließlich hätten auch die Städte Bayreuth und Salzburg Jahre gebraucht, um den heutigen Erfolg zu erzielen.
Ersteigerte Rarität bereichert Zwickauer Robert-Schumann-Haus
Zwickau (ddp). Das Robert-Schumann-Haus in Zwickau ist um eine Rarität reicher. Das Museum erwarb ein mehr als 100 Seiten umfassendes Konvolut mit frühen Arbeiten des in der sächsischen Stadt gebürtigen Komponisten. «Ersteigert haben wir das Bündel bereits im Dezember während einer Auktion bei Sotheby\'s in London per Telefon, doch die Schriften sind erst jetzt bei uns eingetroffen», sagte der Direktor des Schumann-Hauses, Gerd Nauhaus, am Freitag der Nachrichtenagentur ddp. Das Gros der rund 53 000 Euro teuren Dokumente wurde als Fördermittel vom Freistaat Sachsen zur Verfügung gestellt.
Bei den Schriften handelt es sich um 15 Aufsätze aus den letzten beiden Schuljahren Robert Schumanns (1810-1856) sowie um Gedichte und Essays aus seiner Zwickauer Zeit. Laut Nauhaus sollen die bislang nicht veröffentlichten Werke künftig gezeigt werden. Das eher unscheinbare, in marmoriertes Papier gebundene Buch war zuvor in Besitz des in Mainz ansässigen Musikverlages Schott, der auch die von der Schumann-Gesellschaft Düsseldorf in Kooperation mit dem Zwickauer Museum herausgegebene Schumann-Gesamtausgabe ediert. Der Verlag trennte sich von dem Stück ebenso wie von anderen Dokumenten, um damit eine Stiftung für Moderne Musik zu finanzieren.
Der Zwickauer Bestand gilt mit etwa 4000 Einheiten - darunter Handschriften von Robert und Clara Schumann, Briefe und Notenhandschriften - weltweit als der größte. In den vergangenen Jahren kamen bereits die Notenhandschrift «Fugengeschichten» von 1837 und ein Brief des 20-jährigen Komponisten an seinen Zwickauer Vormund mit der Bitte um Geld hinzu.
http://www.zwickau.de