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23.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Leipzig: Konzerte des Bachfestes begeisterten 37 500 Besucher +++ Baden-Baden: Entlassener Bariton wirft Intdendant Rassismus vor +++ Altenburg/Gera: Philharmonie spielt auf dem Bauernhof +++ Potsdam: Matinee zum 100. Geburtstag von Reinhard Schwarz-Schilling +++ Berlin: «Elegie für junge Liebende» - Ovationen für Henze in der Staatsoper +++ Leipzig: Deutsche Kammerphilharmonie tritt in Leipzig auf +++ Rudolstadt: Thüringer Symphoniker spielen für neues Konzertzimmer +++ Magdeburg: Leipziger Schauspielchef inszeniert "Fliegenden Holländer"

Leipzig: Konzerte des Leipziger Bachfestes begeisterten 37 500 Besucher
Leipzig (ddp-lsc). Die Klassikkonzerte des am Sonntag beendeten internationalen Bachfestes in Leipzig haben rund 37 500 Besucher angelockt. Wie eine Sprecherin der Veranstalter am Sonntag auf ddp-Anfrage sagte, kamen durch das wegen Bauarbeiten auf dem Marktplatz ausgefallene Open-Air-Konzert «Bach on Air» deutlich weniger Besucher als die erhofften 42 000. Dennoch seien die Veranstalter «sehr zufrieden» mit den Gästezahlen des zehntägigen Festivals zu Ehren des früheren Thomaskantors Johann Sebastian Bach (1685-1750). Werde das Open-Air-Konzert aus den Bilanzen der vergangenen Jahre abgezogen, gebe es im Vergleich dazu sogar ein Plus an Besuchern von mehr als zehn Prozent.
Während des Bachfestes konnten die Besucher 70 Konzerten und Veranstaltungen mit internationalen Spitzenmusikern lauschen. Das diesjährige Fest stand unter dem Motto «Bach und die Romantik» und hatte sich als Themenschwerpunkt die Musik des 19. Jahrhunderts gesetzt.
Während des Festivals, das sich in der Tradition des ersten Leipziger Bachfestes von 1904 betrachtet, kamen sowohl Jazz-Fans als auch die Genießer klassischer Orgel- und Kammermusik auf ihre Kosten. Zahlreiche historische Wirkungsstätten Bachs, der in der Stadt die letzten 27 Jahre seines Lebens als Thomaskantor gewirkt hatte, waren als Konzertsäle ausgesucht worden. Das veranstaltende Bach-Archiv gilt als weltweit führendes Institut zur Erforschung der Musik Bachs.

Baden-Baden: Entlassener Bariton wirft Intdendant Rassismus vor
Baden-Baden (ddp-bwb). Der entlassene Opernsänger Gregg Baker wirft dem Intendanten der Baden-Badener Karajan-Festspiele Rassismus vor. Der schwarze Sänger aus den USA sollte die Hauptrolle in der «Rigoletto»-Premiere im Juni spielen und sieht sich jetzt als Opfer eines «rassistisch motivierten Rauswurfs», wie das Magazin «Focus» am Sonntag berichtete. Festivalleiter Andreas Mölich-Zebhauser weist die Vorwürfe zurück. Bakers Hautfarbe habe bei der Entscheidung keine Rolle gespielt. Aber als «Zwei-Meter-Modellathlet» passe er nicht in die Rolle des buckligen Hofnarren von Mantua, sagte er dem Magazin.

Altenburg/Gera: Philharmonie spielt auf dem Bauernhof
Altenburg (ddp-lth). Ungewöhnliche Spielstätten hat sich die Philharmonie des Theaters Altenburg-Gera für eine neue Konzertreihe ausgesucht. Die Musiker wollen - unterstützt von Solisten des Musiktheaters - ihr Publikum künftig in loser Folge auf Bauernhöfen im Altenburger Land erfreuen, wie das Theater mitteilte. Das erste Volkstümliche Konzert gemeinsam mit dem Verein Altenburger Bauernhöfe ist für den 27. Juni geplant.
Ein Vierseithof in Lehma wird erste Station sein. Dort erklingen unter dem Dirigat und in der Moderation von Thomas Wicklein Melodien, die sich thematisch mit dörflicher Idylle, bäuerlichem Leben und Tieren befassen. Dazu gehören Rossinis Katzen-Duett und Titel aus dem «Zigeunerbaron» von Johann Strauß ebenso wie Schlager von Peter Kreuder und Arrangements von Leroy-Anderson-Titeln. Ergänzt werden die Ohrwürmer von literarischen, mit der Musik korrespondierenden Beiträgen.
http://www.theater.altenburg.gera.de

Potsdam: Matinee zum 100. Geburtstag von Reinhard Schwarz-Schilling
Potsdam (ddp-lbg). Eine Matinee zum 100. Geburtstag des Komponisten Reinhard Schwarz-Schilling veranstaltet heute die Kammerakademie Potsdam. Im Nikolaisaal erklingen sein Quintett für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier, das Duo für Violine und Klavier und das Streichquartett f-Moll. Zudem wird der Sohn des Komponisten, der ehemalige Bundespostminister Schwarz-Schilling, über persönliche Erinnerungen an seinen Vater erzählen. Der Komponist hatte von 1938 bis 1946 in Potsdam-Geltow gewohnt.

Berlin:«Elegie für junge Liebende» - Ovationen für Henze in der Staatsoper
Berlin (ddp-bln). Hans Werner Henze ist am Samstagabend in der Berliner Staatsoper Unter den Linden vom Premierenpublikum seiner «Elegie für junge Liebende» begeistert gefeiert worden. Auch Dirigent Philippe Jordan wurde mit viel Beifall bedacht. Die «Elegie für junge Liebende» war war 1961 uraufgeführt worden und wird jetzt erstmals an der Staatsoper gespielt.
Die Hauptpartie des egozentischen Dichters Mittenhofer gestaltete überzeugend Andreas Schmidt. Bei der Uraufführung hatte sein einstiger Lehrer Dietrich Fischer-Dieskau diese Rolle gesungen. Sein Regiedebüt an der Staatsoper gab am Samstag erfolgreich Christian Pade, der bisher vor allem durch Schauspielinszenierungen hervorgetreten war.
Die nächsten Vorstellungen der Henze-Oper gibt es am 26. und 28. Mai. Jordan dirigert am 30. und 31. Mai auch ein Sinfoniekonzert-Programm der Staatskapelle Berlin.

Leipzig: Deutsche Kammerphilharmonie tritt in Leipzig auf
Leipzig (ddp-lsc). Bremen macht Leipzig zum Bachfest ein besonderes Geschenk. Zum Ende des Festivals gastiert eines der besten Kammerorchester der Welt in der Messestadt - die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Unter der Leitung von Thomaskantor Biller wird das Orchester heute in der Thomaskirche gemeinsam mit dem Thomanerchor die 2. Sinfonie, den Lobgesang, von Mendelssohn-Bartholdy aufführen.
Die mehr als 60 Konzerte des diesjährigen Bachfestes standen unter dem Motto «Bach und die Romantik». Höhepunkt und gleichzeitig Abschluss des Festivals ist morgen die Aufführung der Messe h-Moll von Johann Sebastian Bach unter Leitung des schwedischen Dirigenten Eric Ericson.

Rudolstadt: Thüringer Symphoniker spielen für neues Konzertzimmer
Rudolstadt (ddp-lth). Ungewöhnliche Wege gehen die Thüringer Symphoniker Rudolstadt-Saalfeld für ihr neues Konzertzimmer. Mit einem Platzkonzert im Zentrum von Rudolstadt gaben sie heute den Auftakt für eine große Spendenaktion. 15 000 Euro wolle man von Gönnern, Sympathisanten und Förderern zusammentragen, um den neuen Raum zu finanzieren, hieß es seitens des Theaters Rudolstadt. Die Bühne selbst bringe 10 000 Euro auf, noch einmal so viel steuere das Land Thüringen bei.

Magdeburg: Leipziger Schauspielchef inszeniert "Fliegenden Holländer"
Der Intendant des Leipziger Schauspielhauses kann nicht von der Oper lassen. Obwohl er für seine "Aida"-Inszenierung harte Kritik einstecken musste, arbeitet er jetzt an Wagners "Fliegendem Holländer", der in Magdeburg im Oktober auf die Bühne kommen soll. Engel sagte, Opern hätten ihn schon von Kindesbeinen an gereizt.
In Leipzig war "Aida" bei Kritikern als zu schlicht durchgefallen. Dem Schauspielchef wurde sogar nahe gelegt, künftig keine Opern mehr zu inszenieren. Engel sagte dazu, er habe für "Aida" so viele Sympathiebekundungen bekommen wie bei keiner anderen Aufführung der letzten Jahre. "Ich muss mich nicht mehr profilieren." Beim "Fliegenden Holländer" will er die Liebesgeschichte zwischen dem von einem Fluch gebannten Holländer und der heldenhaften Senta aus dem Blickwinkel der Kapitänstochter erzählen.
Engel hat sich schon an mehreren Opern versucht. Erstmals inszenierte er 1994 in Stuttgart "Aus einem Totenhaus" von Leos Janácek nach dem gleichnamigen Roman von Dostojewski. Mozarts "Zauberflöte" folgte in Dortmund. Engel behauptet von sich, eine große Sehnsucht nach Opern zu haben. "Jeder hat eine Kitsch-Ecke. Das ist meine."
Der Intendant begann seine Karriere als Bühnenarbeiter am Schweriner Theater. Seit 1995 ist er in Leipzig, wo er 1999 mit beiden Teilen von Goethes "Faust" auffiel. Im Februar dieses Jahres wurde sein Vertrag bis 2008 verlängert.
Quelle: mdr.de
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