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Berlin: Russisches Team gewinnt Regie-Preis der Komischen Oper +++ Halle: Happy Birthday Händel - Halle feiert seinen großen Sohn
Berlin: Russisches Team gewinnt Regie-Preis der Komischen OperBerlin (ddp). Der Sonderpreis der Komischen Oper Berlin im Rahmen des Internationalen Nachwuchspreises für Inszenierungen im Opernfach geht in diesem Jahr an ein russisches Team. Die Jury habe sich entschieden für Elena Olegovna Artioukhina (Regie) und Etel Ioshpa (Bühnenbild), teilte die Oper am Mittwoch mit. Das Thema des Wettbewerbs war Wolfgang Amadeus Mozarts Oper «Le nozze di Figaro». Von 89 Teams aus 25 Nationen waren 8 ausgewählt worden, ihre Arbeiten in Berlin zu präsentieren.
Seit 1997 gibt es im österreichischen Graz einen Nachwuchswettbewerb für Inszenierungsteams im Opernfach, den ring.award. In diesem Jahr wurde erstmals der Sonderpreis der Komischen Oper Berlin vergeben. Der Berliner Jury gehörten Sebastian Baumgarten (Regisseur), Werner Hintze (Dramaturg an der Komischen Oper Berlin), Andreas Homoki (Intendant der Komischen Oper Berlin), Hartmut Meyer (Bühnenbildner) und Hans Neuenfels (Regisseur) an. Der Sonderpreis der Komischen Oper Berlin ist mit 1500 Euro dotiert.
http://www.ringaward.com
Halle: Happy Birthday Händel - Halle feiert seinen großen Sohn
Halle (ddp-lsa). Sänger aus aller Welt treffen sich in Halle zum Geburtstagsständchen für Georg Friedrich Händel. Der Komponist war am 23. Februar 1685 in Halle geboren worden. Am Donnerstag kommen die Sänger zum vielsprachigen Gesang am Denkmal auf dem Marktplatz der Saalestadt zusammen und singen dort ein Geburtstagslied in den jeweiligen Landessprachen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Eine Aufführung des «Messiah» findet am Samstag in der Händel-Halle statt.
300 Gäste aus den USA, aus Japan, Großbritannien, Frankreich, Irland, Norwegen, Österreich und aus Deutschland nehmen an der musikalischen Ehrung des Komponisten teil. Neben Solisten sind mit dem Internationalen Chor aus Hildesheim, dem Neuapostolischen Konzertchor Mitteldeutschland und dem Chor der Friedenskirche aus Halle auch Ensembles vertreten.
http://www.happy-birthday-handel.de
Basel: Uraufführung von Wolfgang Mitterers Musiktheater-Projekt „crushrooms“
Die Uraufführung von Wolfgang Mitterers neuem Musiktheater «crushrooms», das wie viele Werke des österreichischen Komponisten die Grenzen herkömmlicher Genres überschreitet, wird ab dem 9. März im Foyer der Grossen Bühne im Theater Basel gezeigt. Der erfolgreiche Lyriker und Dramatiker Albert Ostermaier schrieb für „crushrooms“ sein erstes Libretto. Die musikalische Leitung hat Jürg Henneberger, Riegie führen Robert Schuster, ehemaliger Künstlerischer Leiter des Frankfurter TAT und die bildende Künstlerin Penelope Wehrli.
„crushrooms“ bedeutet Theaterfoyer, „crusher“ – Zerkleinerungsmaschine, „to have a crush“ – verknallt sein: Im Spannungsfeld dieser unterschiedlichen Assoziationsfelder bewegt sich Mitterers Musiktheater-Projekt. Dem Titel entsprechend, spielt in diesem Projekt das Foyer selbst die Hauptrolle – ein Transitraum, ein funktionaler Raum zwischen den Bildern der Wirklichkeit und denen unserer Träume und Albträume. „crushrooms“ sprengt sowohl Genregrenzen als auch räumliche Grenzen: Das Foyer wird mit Mehrkanal-Beschallung elektro-akustisch animiert, der Raum mit seinen unterschiedlichen Ebenen, Balkonen und Galerien wird Klang.
„crushrooms“ ist auch eine in modernen Bildern erzählte Vision einer Sintflut biblischen Ausmasses – seit dem 26. Dezember von der Realität überholt. Im Vorwort zu seinem Libretto schreibt Albert Ostermaier:“„crushrooms“ erzählt keine Geschichte im klassischen Sinn, es wird erzählt von Stimmen und Kopfstimmen, spielt in Klang- und Katastrophenräumen, es hat einen Resonanzkörper, der allen eigen ist: die Angst. „crushrooms“ ist eine Kollision von Hoffnungen, Paniken, Utopien, verlorener Liebe, Paranoia. Es gibt keinen Halt: Innenräume explodieren, Aussenräume implodieren. Es geht um das Singen am Rande des Abgrunds, den Tod vor den Augen und auf der Zunge. „crushrooms“ ist ein Science Fiction, es beschreibt eine mögliche Zukunft, in der die Wissenschaft die Metastasen der Fiktion als Erinnerung zurücklassen wird.“
„crushrooms“ ist komponiert für hohen Sopran, Mezzosopran, Tenor, drei Schauspieler, Frauenchor, 11 Instrumente und Zuspielband. Vor dem Hintergrund der grossen Katastrophe steht jede der drei Figuren vor ihrem persönlichen Abgrund: Awaker, der „Erwacher“, dehnt den Zustand zwischen Schlafen und Wachen so lange als möglich aus, kann überhaupt nur auf dieser Grenze leben. Er spiegelt sich in Iriden, Filmerin und Geliebte von Awaker, auch sie eine Figur des Übergangs, angelehnt an Iris, die Göttin des Regenbogens, die Himmel und Erde miteinander verbindet. Und schliesslich Anaesthesia: eine Sängerin auf dem Sprung zur ganz grossen Karriere, die nach einem Unfall auf dem Operationstisch auf die Wirkung der Narkose wartet, in grösster Angst, der Tubus könnte ihre Stimmbänder verletzen – und sie könnte ihre Stimme für immer verlieren.
Wolfgang Mitterer hat jede der drei Figuren aufgespalten in einen Sänger, einen Schauspieler und eine Stimme vom Band; lyrische Gesangslinien treten in Dialog mit gesprochener Sprache live und – leicht verfremdet – vom Band.
Mittwoch, 9. März 2005, 19.30 Uhr, Theater Basel, Foyer Grosse Bühne