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«Tagebuch der Anne Frank» als Musiktheater in Deutscher Oper +++ Ruhr-Triennale-Chef Mortier droht offenbar erneut Schadenersatzklage +++ Magdeburger Theater gastiert in Seoul +++ Klassik-Grammy an deutsche Künstler für «Tannhäuser»-Aufnahme +++ Wowereit gratuliert Dirigenten Barenboim für Klassik-Grammy
«Tagebuch der Anne Frank» als Musiktheater in Deutscher Oper
Berlin (ddp-bln). Grigori Frids musikalisches Monodram «Das Tagebuch der Anne Frank» steht seit Samstag auf dem Spielplan der Deutschen Oper Berlin. Ein jugendliches Publikum nahm die Premiere tief bewegt auf. Die Aufführung, die bis zum 5. März weitere vier Mal zu erleben ist, wird von nur drei Künstlern getragen: der Sängerin Raquela Sheeran, dem Tänzer Gernot Frischling und dem Pianisten Jens Holzkamp. Er zeichnet auch für die musikalische Einstudierung verantwortlich, Rolf Nürnberger für Inszenierung, Bühnen- und Kostümgestaltung.
Gespielt wird im 37 Meter breiten Parkettfoyer des Opernhauses. Auf zwei Dritteln dieser Breite stehen riesige Ziffern, die auf die sechs Millionen Holocaust-Opfer hinweisen, zu denen das in Amsterdam aufgegriffene jüdische Mädchen aus Deutschland, Anne Frank, gehörte.
Das Werk des russischen Komponisten Frid war 1972 in Moskau uraufgeführt und 1978 ins Ausland geschmuggelt worden. Zahlreiche Aufführungen gab es insbesondere in den USA. Das Stück wurde auch schon am Potsdamer Hans-Otto-Theater inszeniert.
Ruhr-Triennale-Chef Mortier droht offenbar erneut Schadenersatzklage
München/Düsseldorf (ddp-nrw). Dem Intendanten der Ruhr-Triennale, Gérard Mortier, droht möglicherweise erneut eine Schadenersatzklage. Der Leiter des New Yorker «American Composers Orchestra», Steven Sloane, sagte dem Münchener Nachrichtenmagazin «Focus», Mortier habe die Triennale-Tournee des Orchesters zwei Mal «aus finanziellen Gründen» abgesagt. Dadurch sei dem Ensemble «großer Schaden» entstanden, weil es andere Konzerte bereits storniert hatte.
Zuvor hatte bereits der Mülheimer Theaterchef Roberto Ciulli dem Triennale-Intendanten Mortier mit einer Klage gedroht. Ciulli verlangte 200 000 Euro Schadenersatz, nachdem die ursprünglich als Gemeinschaftsprojekt geplante Barock-Oper «King Arthur» aus dem Programm gestrichen worden war. Der nordrhein-westfälische Kulturminister Michael Vesper (Grüne) stellte die Summe schließlich aus der Landeskasse bereit.
Magdeburger Theater gastiert in Seoul
Magdeburg (ddp-lsa). Das Magdeburger Theater der Landeshauptstadt gibt ein Gastspiel in Seoul. Die Oper «Das verräterische Herz» wird vom 28. Februar bis 2. März in der südkoreanischen Stadt aufgeführt, wie das Theater am Montag mitteilte. Das Werk von Yuuko Amanuma nach Edgar Allan Poe ist ein Gemeinschaftsprojekt mit japanischen Künstlern. Die Komponistin Yuuko Amanuma ist in Magdeburg engagiert. Bereits im Januar gab es Aufführungen in der japanischen Hauptstadt Tokio. Die Japaner hatten dort die Oper alternierend mit den Magdeburgern in deutscher Sprache gezeigt.
http://www.theater-magdeburg.de
Klassik-Grammy an deutsche Künstler für «Tannhäuser»-Aufnahme
New York (ddp). Bei der Grammy-Verleihung in der Nacht zum Montag in New York (MEZ) haben auch deutsche Künstler eine der begehrten Musik-Auszeichnungen gewonnen. In der Kategorie Klassik ging der Grammy für die beste Einspielung einer Opernaufnahme an die deutschen Solisten Waltraud Meier, Rene Pape und Peter Seiffert. Gemeinsam mit dem Produzenten Christoph Classen und dem Dirigenten Daniel Barenboim erhielten sie die Auszeichnung für die Einspielung von Wagners «Tannhäuser», bei der auch die Staatskapelle Berlin und der Chor der Staatsoper Berlin mitwirkten.
Wowereit gratuliert Dirigenten Barenboim für Klassik-Grammy
Berlin (ddp-bln). Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat dem Dirigenten Daniel Barenboim und dessen Team zur Auszeichnung mit einem Klassik-Grammy für die beste Opernaufnahme gratuliert. Das teilte ein Sprecher der Senatskanzlei am Montag mit. Bei der Preisverleihung in New York bekamen Barenboim und sein Ensemble den begehrten Musikpreis für die Einspielung von Wagners «Tannhäuser». Wowereit gratulierte im Namen der opernbegeisterten Berliner, der Musikstadt Berlin und des Senats.
Die Grammy-Gewinner hätten einen «Oscar» der Musik nach Berlin geholt, betonte Wowereit in seinem Schreiben. «Das ist nicht nur aller Ehren wert. Das stärkt den guten internationalen Ruf Berlins als Stadt der Musik», fügte er hinzu. Die Auszeichnung spreche für das international hohe Niveau der Opernkunst in der Hauptstadt. Ganz besonders sei der Klassik-Grammy jedoch ein Zeichen des Erfolgs und der Wertschätzung von Barenboims «unermüdlicher Arbeit» bei der Interpretation des Opernrepertoires. Wowereit fügte hinzu, er hoffe, dass diese hohe Auszeichnung den Dirigenten sowie seine Arbeit in und für Berlin inspirieren und beflügeln werde.