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24.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Neuer Ballettbetriebsdirektor am Mannheimer Nationaltheater +++ Ein "Holländer" mehr - Domstufen-Festspiele reagieren auf Nachfrage +++ Mortier will Besucher mit Eigenproduktionen zur Ruhr-Triennale locken +++ 300 Konzerte auf 16 Bühnen zur Kieler Woche


Neuer Ballettbetriebsdirektor am Mannheimer Nationaltheater
Mannheim (ddp-bwb). Das Nationaltheater Mannheim erhält in der kommenden Spielzeit 2002/03 einen neuen Ballettbetriebsdirektor. Der 33-jährige Erik Raskopf, zuletzt Museumsleiter der Augsburger Puppenkiste, kehrt dazu Mitte August nach Mannheim zurück, wie Generalintendant Ulrich Schwab am Donnerstag auf ddp-Anfrage bestätigte. In seinem künftigen Amt ist Raskopf für Organisation und Management des Balletts zuständig. Er war zuvor schon stellvertretender Ballettdirektor am Mannheimer Theater. Das Ballett bekommt im Herbst mit dem renommierten Amerikaner Kevin O\'Day und der Kanadierin Dominique Dumais auch eine neue Leitung.

Ein "Holländer" mehr - Domstufen-Festspiele reagieren auf Nachfrage
Erfurt (ddp-lth). Das Anstellen nach Karten für die Erfurter Domstufen-Festspiele lohnt sich wieder. Wegen der großen Nachfrage nehme das Theater Erfurt eine zusätzliche Vorstellung ins Programm, teilte die Bühne am Donnerstag mit. Richard Wagners Oper "Der fliegende Holländer" in der Regie von Werner Herzog wird am 18. August zusätzlich aufgeführt. Die 2000 Eintrittskarten zum Preis von 44 Euro und ermäßigt 35 Euro sind ab sofort zu haben.
Die diesjährigen Domstufen-Festspiele erstmals unter der Leitung des neuen Erfurter Intendanten Guy Montavon beginnen am 10. August und enden am 1. September. Ursprünglich waren 13 Aufführungen für jeweils 2000 Gäste geplant.
Festspiel-Karten gibt es unter der Service-Nummer 0361/2233155
www.domstufen.de.

Mortier will Besucher mit Eigenproduktionen zur Ruhr-Triennale locken
Oberhausen (ddp). Mit einem fulminanten Programm startet am 31. August die lang angekündigte Ruhr-Triennale. Den Ukas, den in der Region vor Jahrzehnten gerne Kumpels ausgaben - nicht kleckern, sondern klotzen - hat sich offenbar auch Intendant und bekennender Revier-Fan Gérard Mortier zu eigen gemacht. Vielversprechende Theaterproduktionen und Meisterwerke der Musikgeschichte stehen im Mittelpunkt des ersten Spielplanes der Ruhr-Triennale. Geplant seien 83 Veranstaltungen in zwölf Spielstätten, sagte Mortier am Mittwoch in Oberhausen.
Einläuten wird das Bühnenfest der Intendant des Bochumer Schauspielhauses, Matthias Hartmann, mit einer musiktheatralischen Reise. Gemeinsam mit dem Komponisten Parviz Mir-Ali will er das deutsche Bohren nach dem nationalen und künstlerischen Selbst verfolgen. Grundlage bietet ihm der umfangreiche Fundus des deutschen Liedguts von Franz Schubert bis Herbert Grönemeyer.
"Ich will die Ruhr-Triennale nicht zu einem Importfestival machen", betonte Mortier. Vielmehr wolle er für hochkarätige Eigenproduktionen sorgen, um die Besucher in die Spielstätten mit ihrem ganz eigenen Charme zu locken: Industriedenkmäler wie die Essener Zeche Zollverein, die Halde Haniel in Bottrop oder Phönix West in Dortmund.
Ebenfalls erwartet werden bis zum 13. Oktober internationale Spitzenkünstler wie der Regisseur Peter Sellars. Das amerikanische Allround-Talent widmet sich dem antiken Stoff "Die Kinder von Herakles". Euripides selten gespieltes Drama über die Odyssee einer Flüchtlingsgruppe setzt er in Beziehung zur aktuellen Exildiskussion in westlichen Ländern.
Für das Bühnenfest tanzt Ballett-Ikone Mikhail Baryshnikov bei der Uraufführung des "White Oak Dance Project" in der Choreographie von Richard Move. Im Smoke Ruhr, dem Jazz-Club des Triennale in der Gladbecker Maschinenhalle Zeche Zweckel, wollen sich Künstler und Ensembles wie die Bochumer Symphoniker Werken von Bill Frisell oder George Gerswin widmen. Zu den Highlights zählt ebenfalls die Mozart-Oper "Don Giovanni" oder "Die Schöne Müllerin", derer sich Christoph Marthaler annehmen wird.
Mit der Triennale werde im Ruhrgebiet ein neuartiges Festival der Künste etabliert, das die Region international zu neuen Ufern führen werde, betonte NRW-Kulturminister Michael Vesper (Grüne). Insgesamt fast 41 Millionen Euro stellt die Landesregierung für die Ruhr-Triennale zur Verfügung, deren erster Zyklus im Jahr 2004 endet.
Je näher das Fest rückt, desto mehr verstummen scheinbar auch die Unkenrufe. Kritisierten zahlreiche Kulturschaffende vor Monaten noch die Übermacht des Mammutprojektes, herrscht zurzeit eine offenbar versöhnliche Stimmung in den kulturellen Hochburgen des Landes. Positiv gesonnen ist Mortier etwa die Sprecherin der "Fidena" - seit 44 Jahren ist das Festival ein wichtiger Treffpunkt des Puppentheaters im Ruhrgebiet. Der Intendant habe ihrem Team 100 000 Euro pro Jahr zugesagt. Das Geld solle direkt in Produktionen fließen. "Die künstlerische Verantwortung aber bleibt vollständig bei uns", sagte Andrea Schmidt.
Nicht anders bei dem renommierten Dramatikerfestival in Mülheim: "Wir sind ohnehin immer daran interessiert, unseren abgesteckten Rahmen zu verlassen", erklärte "stücke"-Sprecherin Stephanie Steinberg. "Da kommt uns die Triennale sehr gelegen." Im kommenden Jahr soll in Koproduktion mit dem Bühnenfest und einem Theater des Ruhrgebiets die Inszenierung eines Theaterstücks realisiert werden.
"Ich sehe der Triennale mit großen Erwartungen und Neugierde entgegen", sagte der Leiter des Kulturrates NRW, Hans-Georg Bögner. "Doch es wird sich zeigen, ob Mortier sein ambitioniertes Programm in Zeiten knapper Kassen wird umsetzen können", warnte er.
Brigitte Pavetic
(www.ruhrtriennale.de)

300 Konzerte auf 16 Bühnen zur Kieler Woche
Kiel (ddp-nrd). Für die Kieler Woche vom 22. bis 30. Juni haben die Veranstalter ein umfangreiches Musikprogramm zusammengestellt. 300 Konzerte soll es auf 16 Bühnen unter freiem Himmel und bei freiem Eintritt geben. Darunter haben sich Stars wie Marla Glenn, La Bouche, Right said Fred, Lighthouse Familiy, Laith Al-Deen, Manfred Mann\'s Earth Band, Alcazar und Orange Blue zum größten Sommerfest im Norden Europas angesagt. Aber auch Schlagerfreunde dürfen sich freuen: Bernd Clüver, Mary Roos, Nino de Angelo, Drafi Deutscher und Baccara sind mit von der Partie an der Förde, wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten.
Eine "Perlenkette der Musik" nennen die Organisatoren der Kieler Woche das Angebot von regionalen, nationalen und internationalen Musikstars. Vom Jazz-Zelt im Olympiazentrum Schilksee mit dem 20. Jazz-Festival über "gewaltig leise" Veranstaltungen auf der Freilichtbühne Krusenkoppel, das RSH-Zelt, bis hin zu kleineren Bühnen, die sich über das Stadtzentrum verteilen, reichen die Aufführungsorte.
Die Kieler Woche wird am 22. Juni von dem in Kiel aufgewachsenen Fernsehjournalisten Wolf von Lojewski mit dem traditionellen Glasen (maritime Zeitansage per Glocke) um 19.00 Uhr auf dem Rathausplatz eröffnet.
www.kiel.de oder www.kieler-woche.de
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