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Bayreuth: «Focus» - Fördermittel für werden nicht gekürzt +++ Bayreuth: Dirigent Thielemann hat keine Ambitionen mehr +++ Bayreuth: Philippe Arlaud inszeniert Kurz-«Ring»+++ Xanten: Sommerfestspiele für Opern-, Operetten- und Konzertfreunde +++ Rheinsberg: Kammeroper zählt bisher 7000 Besucher
Bayreuth: «Focus» - Fördermittel für werden nicht gekürzt
München (ddp-bay). Die Subventionen des Bundes für die Wagner-Festspiele in Bayreuth bleiben offenbar unangetastet. Trotz allgemeiner Kürzungen werde die bisherige Fördersumme über 1,7 Millionen Euro im Bundeshaushalt auch für nächstes Jahr fortgeschrieben, berichtete die Zeitschrift «Focus» am Sonntag vorab. Die 95. Bayreuther Festspiele werden am Dienstag eröffnet.
Die Komponisten-Urenkelin Nike Wagner hatte sich in der Vergangenheit für die Streichung der Fördermittel eingesetzt. Das Festival solle stattdessen seine Kartenpreise erhöhen und die öffentlichen Mittel für bedürftigere kulturelle Institutionen, Festivals und Städte freimachen. Ohne staatliche Zuschüsse müssten die Karten nach «Focus»-Angaben 70 Prozent über dem bisherigen Maximalpreis von 208 Euro liegen.
Bayreuth: Dirigent Thielemann hat keine Ambitionen mehr
Berlin (ddp-bay). Der Dirigent Christian Thielemann sieht seine berufliche Zukunft nach Bayreuth gelassen. «Dies hier ist mein beruflicher Traum. Den Rest, ab jetzt, nehme ich hin», sagte der 47-Jährige der «Welt» (Montagausgabe). Thielemann dirigiert bei den 95. Bayreuther Festspielen Richard Wagners «Ring des Nibelungen», der in der Inszenierung des Dramatikers Tankred Dorst am Mittwoch seine Premiere feiert. Früher habe er stets geglaubt, «auf alles hinarbeiten zu müssen. Heute habe ich keinerlei Ambitionen mehr, es sei denn Qualität», sagte der Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker. Er dementierte zugleich, die Nachfolge von Simon Rattle bei den Berliner Philharmonikern antreten zu wollen.
Thielemann betonte, er habe keine Lust auf Provokation und habe sich Gelassenheit zugelegt. «Warum muss man ständig Grenzen überschreiten? Ich suche nicht nach dem Kick», sagte er. «Durch das ständige \'höher, jünger, schöner\' gerät man in einen Teufelszusammenhang.» Vielleicht sei er zu langweilig. Seiner Ansicht nach bestehe der wahre Aufreger aber in der Qualität.
Die Bayreuther Festspiele, denen Thielemann einen «eher matten» akustischen Glanz bescheinigte, werden am Dienstag eröffnet und dauern bis 2. August.
Bayreuth: Philippe Arlaud inszeniert Kurz-«Ring»
Bayreuth (ddp-bay). Der französische Regisseur Philippe Arlaud stellt in Bayreuth ein eigenes «Ring»-Projekt vor. Kurz vor der Neuinszenierung des Wagner-Opern-Zyklus «Der Ring des Nibelungen» an vier Abenden im Festspielhaus will Arlaud heute den ganzen «Ring» an einem Abend zeigen. David Seaman, Kapellmeister der Welsh National Opera, hat die abendfüllenden Teile der «Ring»-Tetralogie auf ein gut vierstündigen Konzentrat reduziert und für ein zwölf Musiker umfassendes Kammerorchester und acht Gesangssolisten arrangiert. Aufgeführt wird der «Ring» im Internationalen Jugendzentrum Bayreuth.
Xanten: Sommerfestspiele für Opern-, Operetten- und Konzertfreunde
Xanten (ddp-nrw). Sommerzeit ist Festspielzeit. Opernhallen und Theaterräume werden dann gegen Freilichtbühnen getauscht. So auch bei den diesjährigen Sommerfestspielen in Xanten. Wo vor mehr als 2000 Jahren die Römer ihr Legionslager aufgeschlagen haben, versammeln sich vom 5. bis 27. August Opern-, Operetten- und Konzertfreunde.
Eröffnet werden die 24. Festspiele mit einer Opern-Gala. Anlässlich des 250. Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart werden die Besucher im Amphitheater in Xanten «Eine Nacht mit Mozart» verbringen. Erzählt wird die Geschichte vom 3. November 1787. Damals erklang zum ersten Mal die berühmte Mozart-Arie «Belle mia fiamma, addio!». An zwei Abenden (5. und 6. August) werden Werke wie Figaros Arie aus der Oper «Figaros Hochzeit» oder das Duett der Zerlina und Giovanni aus «Don Giovanni» aufgeführt.
Ein erstes Opern-Highlight findet vom 11. bis 13. August in der Arena im Archäologischen Park statt. Dort wird «La Traviata» inszeniert, eine der erfolgreichsten Opern von Guiseppe Verdi. Dank der «hervorragenden Akustik» auf dem antiken Theaterplatz werde selbst der leiseste Ton in die obersten Zuschauerränge getragen, schwärmen die Veranstalter.
Fünf Tage später wird das Römer-Rund Kulisse für «Der Troubadour» sein. Mehr als 250 Mitwirkende werden am 18. und 19. August Guiseppe Verdis volkstümlichste Oper an den Niederrhein bringen. Ohne Etikette und Kleiderzwang können die Besucher am darauf folgenden Tag (20. August) den großen Gala-Abend «Viva la Opera» erleben. Aus der Welt der Oper werden den Xantenern die berühmtesten Arien und Chöre dargeboten.
Das letzte Augustwochenende macht zum Abschluss der Festspiele das Programm komplett. Dann kommen vor allem Operettenliebhaber auf ihre Kosten. An drei aufeinander folgenden Tagen (25. bis 27. August) wird «Der Zigeunerbaron» von Johann Strauss in drei Akten aufgeführt. Zugleich sorgt im Archäologischen Park eine schwedische Band aus der Zeit der Plateauschuhe und Glitzeroutfits für Stimmung. Dort treten «Abba & Friends in Concert» auf und lassen die 70er Jahre wieder aufleben. Songs wie «Waterloo» oder «Mamma Mia» bilden den musikalischen Rahmen, in dem auch die Biographie der Gruppe dargeboten wird.
Zusätzlich zu den großen Aufführungen am Abend gibt es für Kinder ab drei Jahren die Gelegenheit, Theaterluft unter freiem Himmel zu schnuppern. Das Wittener Kinder- und Jugendtheater spielt am 19. August die Geschichte «Kleiner Eisbär, wohin fährst du?» von Hans de Beer. Am 20. August steht dann eine Janosch-Geschichte auf dem Plan. «Tiger und Bär im Straßenverkehr» soll den kleinen Zuschauern zeigen, wie man sich auf der Straße richtig verhält.
Karten sind bei der Arena Theater- & Festspiel GmbH telefonisch unter 02801/777777 erhältlich.
Rheinsberg: Kammeroper zählt bisher 7000 Besucher
Rheinsberg (ddp-lbg). Mehr als 7000 Besucher haben bis zur Halbzeit der Saison nach Veranstalterangaben die Aufführungen der 16. Kammeroper Schloss Rheinsberg gesehen. Als fünfte von insgesamt sechs Premieren war am Samstagabend die mehr als 225 Jahre alte Oper «Antigona» des Tschechen Josef Myslivecek gezeigt worden. Es handelte sich um die Deutsche Erstaufführung des Werks aus der Feder dieses Zeitgenossen von Mozart. Bis 29. Juli folgen fünf weitere Vorstellungen.
Auch in Tschechien war das Werk mehr als 200 Jahre nicht gespielt worden. Anfang September ist jedoch eine Aufführung am Prager Nationaltheater mit den jungen Rheinsberger Sängern zu sehen. Es handelt sich um eine Koproduktion zwischen Rheinsberg und der tschechischen Bühne. Letzte Premiere der Saison in Rheinsberg wird am 4. August Mozarts «Cosi fan tutte» sein.