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25 Jahre Vienna Art Orchestra: Feier mit einer Tournee

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(orf) Das Vienna Art Orchestra (VAO) feiert sein 25-jähriges Bestehen. Am Freitagabend startet es unter der Leitung seines Gründers Matthias Rüegg im Casino Zug die Jubiläums-Tournee mit dem Programm "Art&Fun.25".

Rund 70 Konzerte in Europa, Nordamerika, Russland und Japan umfasst die Tournee, die bis November dauert. Nach Terminen in Deutschland, der Schweiz und Frankreich folgt von 11. bis 14. Mai im Rahmen der Wiener Festwochen die Österreich-Premiere des neuen Programms im Wiener Ronacher. Weitere Österreich-Termine sind am 18. Mai in Dornbirn sowie im Herbst in Graz, Innsbruck, Wels, Tulln und Linz.

Das Programm ist eine Aufarbeitung der Band-Geschichte. Er habe herausfinden wollen, was denn eigentlich das VAO ausmache, so Rüegg in einem Interview mit dem Magazin "Jazzthetik". Dabei sei er auf die Pole Anspruch (Art) und Spass (Fun) gestoßen.

Beim Durchhören sämtlicher rund 30 VAO-CD\'s wählte Rüegg markante Zitate aus, teilte diese in Untergruppen auf. Sodann ging es darum, einen Raster für die 13 Titel und deren Solisten zu finden. Schließlich teilte er die Zitate auf die Stücke auf und verwob sie zu einem neuen Ganzen.

Zum Jubiläum ist ein Doppel-Album erschienen, unter dem gleichen Titel wie die Tour ("Art&Fun.25"). Sie enthält einerseits den kompositorischen Remix von Rüegg. Die zweite CD bringt eine elektronische Bearbeitung des Programmes durch den Gitarristen Martin Koller.

Entstanden ist das VAO 1977 aus einer spontanen Session. Es war keine Absicht dahinter. Anfänglich waren ausschließlich Wiener beteiligt, sieht man von dem 1976 aus der Schweiz ausgewanderten Matthias Rüegg ab. Obwohl mittlerweile mit internationaler Besetzung, dominieren im Orchester nach wie vor die Österreicher.

Rüegg hat für das Orchester zahlreiche eigene Werke geschrieben. Andererseits hat er auch die Musikgeschichte aufgearbeitet; darauf verweisen Titel von VAO-Alben wie "From No Time to Rag Time", "From No Art to Mo-(z)-Art", "The Minimalism of Erik Satie". Zuletzt lieferte das Orchester Hommagen an Gershwin und Ellington.

Das VAO habe viele Höhen und Tiefen erlebt, so Rüegg gegenüber "Jazzthetik". Die Krisenjahre für das posmoderne Ensemble sieht er Mitte bis Ende der achtziger Jahre. Die seien dann von einer neuen Selbstfindung abgelöst worden. "Ab Mitte der neunziger Jahre folgte ein Reifeprozess", sagte Rüegg. Heute sei das VAO eine absolute Top-Big-Band. Neben seiner Band feiert in diesem Jahr übrigens auch Matthias Rüegg ein Jubiläum: Er wird 50 Jahre alt.
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