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25.7.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Staatskapelle Dresden und Staatsopernchor als Gast der Salzburger Festspiele +++ "Musik der Welt" in Bonn: Deutsche Welle setzt Konzertreihe am neuen Standort fort +++ Jelinek/Neuwirth-Oper: Uraufführung ungewiss

Staatskapelle Dresden und Staatsopernchor als Gast der Salzburger Festspiele
Die Sächsische Staatskapelle Dresden und der Chor der Sächsischen Staatsoper sind eingeladen, während der diesjährigen Salzburger Festspiele in den konzertanten Aufführungen der Oper *Die ägyptische Helena" von Richard Strauss mitzuwirken. Die Oper wurde 1928 in der Semperoper unter der musikalischen Leitung von Fritz Busch uraufgeführt.
Dirigent der Konzerte am 29. und 30. Juli sowie am 2. August in der Felsenreitschule ist Fabio Luisi. In den Hauptpartien singen Deborah Voigt, Albert Bonnema und Falk Struckmann.
Die Staatskapelle gibt außerdem am 1. August ein Sinfoniekonzert im Großen Festspielhaus. Am Pult steht Daniel Harding, Solistin ist die Sopranistin Anna Netrebko. Auf dem Programm stehen Alban Bergs Lyrische Suite, Konzertarien von Mozart und die 4. Sinfonie von Johannes Brahms.

"Musik der Welt" in Bonn: Deutsche Welle setzt Konzertreihe am neuen Standort fort
Mit Beshir Abbas aus dem Sudan setzt die Deutsche Welle am neuen Standort Bonn ihre erfolgreiche Konzertreihe "Musik der Welt" fort. Am Freitag, 25. Juli 2003, tritt der Komponist und Oud-Virtuose ab 20 Uhr im Bonner Gangolf-Center auf.
Beshir Abbas gilt in der heutigen sudanesischen Musikszene als einer der renommiertesten Künstler. Sein Repertoire umfasst rund 30 Stücke für Oud und über 130 Lieder, die er für Sänger seiner Heimat geschrieben hat.
Abbas konnte das wichtigste Instrument der klassischen arabischen Musik, die Oud, auch in Europa, Nordamerika und Asien bekannt machen. Die Oud, ein Vorläufer der europäischen Laute, spielt eine zentrale Rolle in seinen Kompositionen. Abbas ist es als einem der ersten Musiker gelungen, Instrumentalmusik als Kunstform im Sudan zu etablieren.
Beshir Abbas gilt als Botschafter der Musikkultur des Sudan. Mit dem Land im Nordosten Afrikas verbindet man hierzulande eher Bürgerkrieg und Krisen. Was in der Regel verborgen bleibt, ist die einzigartige kulturelle Vielfalt des Landes.
Die Musik im Sudan - mit dem arabisch geprägten Norden und dem schwarzafrikanischen Süden - zeichnet sich durch sehr unterschiedliche Richtungen aus. Diese Vielfalt und die besondere Synthese aus arabischer und schwarzafrikanischer Musik machen das Außergewöhnliche dieser Kultur aus, was sich auch in der Vielfalt der Musikinstrumente, Melodien und Rhythmen widerspiegelt. Begleitet wird Beshir Abbas von acht weiteren renommierten Musikern aus dem Sudan.
Die Deutsche Welle hat in der Reihe "Musik der Welt" weitere Konzerte geplant: Balkan Winds (acht Musiker aus verschiedenen Balkan-Ländern) am Freitag, 26. September - Kamal Ben Hicham (Marokko) am Freitag, 24. Oktober - Maria Thoidou (Griechenland) und Kemal Dinc (Türkei) am Freitag, 28. November.

Jelinek/Neuwirth-Oper: Uraufführung ungewiss
orf - Der Intendant der Salzburger Festspiele, Peter Ruzicka, hatte Ende Juni der Komponistin Olga Neuwirth in einem Brief angekündigt, dass die vereinbarte Uraufführung einer neuen Oper von Olga Neuwirth und Elfriede Jelinek für den Fall, dass Mäzen Alberto Vilar bei der Finanzierung ausfalle, im Herbst abgesagt werden müsse. Sollten die im Rahmen des langjährigen Vertrags mit Vilar vereinbarten Zahlungen ausbleiben, könne dies nicht ohne Folgen für den Festival-Spielplan bleiben. Das Werk - eine auf einem aktuellen österreichischen Kriminalfall beruhende "Don Giovanni"-Paraphrase - soll zum Mozart-Jahr 2006 in Koproduktion mit der Pariser Oper herauskommen.
"Der Intendant (Peter Ruzicka, Anm.) hat Olga Neuwirth in einem Brief ausführlich die wirtschaftlichen Hintergründe erläutert, die bei einem Projekt wie diesem nicht unberücksichtigt bleiben können. Immerhin geht es um die Finanzierung eines kalkulierten Fehlbetrages von rund 1,8 Millionen Euro. Er hat ebenfalls deutlich gemacht, dass damit keinesfalls der Rückzug der Salzburger Festspiele feststehe, sondern vielmehr die neuen Haushaltszahlen im Oktober diesen Jahres abzuwarten seien", teilte das Pressebüro zu den Vorwürfen der Komponistin in am Donnerstag in einer Aussendung mit.
"Im Übrigen ist die Neuwirth-Oper als Koproduktion mit der Pariser Oper vorgesehen, so dass auch noch andere Gestaltungsspielräume offen stehen, die die künstlerischen Wünsche und Zwänge berücksichtigen", hieß es abschließend.
"Das sagt er nur, um die Absage aus der Festspielzeit herauszuhalten", glaubt Neuwirth, "Für mich ist das tot." Scharf reagierte die Komponistin gegenüber der APA: "Ich bin sprachlos. Es ist mir schon viel passiert, aber das ist wirklich der Höhepunkt. So verarscht bin ich noch nie worden. Ich bin wie von heute auf morgen quasi rausgeworfen", hatte Neuwirth davor am Donnerstag erklärt.
Wie die APA berichtete, sagte dazu Elfriede Jelinek in einem Interview mit "News": "Einen Stückauftrag der Festspiele hätte ich ohnehin nie angenommen, aber die Olga ist ein Genie, also habe ich ihr zuliebe das Libretto geschrieben und auf Verlangen an die Festspiele geschickt. Ich habe von dort nie wieder etwas gehört. Aber der Olga wurde brieflich mitgeteilt, dass die Uraufführung nicht stattfindet - aus finanziellen Gründen, aber die werden ja immer vorgeschoben. Ich glaube nicht, dass wir dort gewollt werden."
Auch in "News" erklärt Intendant Peter Ruzicka das Projekt noch nicht für verloren: "Wenn Alberto Vilar nur eine Spur von grünem Licht gibt, ergeht sofort der Kompositionsauftrag. Sonst muss die Produktion zu meinem Bedauern gestrichen werden", so die APA.
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