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Bayreuther Festspiele werden mit neuem «Tannhäuser» eröffnet +++ «Oper für alle»: Placido Domingo singt in München +++ Stuttgarter «Fledermaus» fliegt erst im März
Bayreuther Festspiele werden mit neuem «Tannhäuser» eröffnet
Bayreuth (ddp-bay). Mit einer Neuinszenierung des «Tannhäuser» werden am Donnerstag die 91. Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth eröffnet. Sie gelten als wichtigstes deutsches Kulturereignis von internationalem Rang. Mit Spannung erwartet das Publikum die Deutung des Franzosen Philippe Arlaud, der für Regie und Bühnenbild verantwortlich zeichnet. Am Pult steht der Berliner Christian Thielemann, der mit dieser großen romantischen Wagner-Oper zum ersten Mal eine Neuproduktion auf dem «Grünen Hügel» dirigiert.
Zur Eröffnung der Festspiele haben sich auch heuer zahlreiche Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur angesagt, unter ihnen Bundespräsident Johannes Rau, der bayerische Ministerpräsident und Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) und Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD).
Diesmal ist ein eher ruhiger Verlauf der Festspiele zu erwarten. Bisher gab es weder kurzfristige Absagen von Künstlern, noch sind - wie in den Vorjahren - sonstige Zwistigkeiten an die Öffentlichkeit gedrungen. Auch der Streit um die Nachfolge in der Festspielleitung scheint vorerst beendet. Wolfgang Wagner hatte im Dezember 2001 den Münchner Intendanten Klaus Schultz zum Geschäftsführenden Festspielleiter bestellt und damit die Debatte um mögliche Nachfolger auf Eis gelegt. Kurz nach Beendigung des Festivals feiert der Prinzipal am 30. August seinen 83. Geburtstag.
Nach wie vor ist das Interesse an den Festspielen überaus groß. Denn auch in diesem Jahr steht einem Kontingent von 58 000 Karten eine regelrechte Flut von rund einer halben Million Anfragen gegenüber. Wer regelmäßig Karten bestellt, wartet etwa zehn Jahre auf den begehrten Einlass ins Festspielhaus.
Bis zum 28. August sieht der Bayreuther Spielplan 30 Aufführungen vor. Neben dem neuen «Tannhäuser» stehen Keith Warners «Lohengrin» von 1999, der «Ring des Nibelungen» in der Inszenierung von Jürgen Flimm aus dem Jahr 2000 und Wolfgang Wagners letzte Regiearbeit, «Die Meistersinger von Nürnberg», auf dem Programm.
(www.bayreuther-festspiele.de)
«Oper für alle»: Placido Domingo singt in München
München (ddp-bay). In der Münchner Innenstadt heißt es heute und morgen wieder «Oper für alle». Im Rahmen der Opernfestspiele 2002 werden an zwei Abenden hintereinander prominent besetzte Opernaufführungen live aus dem Nationaltheater auf eine Großleinwand auf dem Max-Joseph-Platz übertragen. Der Eintritt ist frei; Eintrittskarten sind nicht erforderlich.
Den Anfang macht Händels Oper «Giulio Cesare in Egitto». Das Werk wird in der legendären Pop-Inszenierung von Richard Jones gezeigt, in der ein riesiger Dinosaurier eine Hauptrolle spielt. (Beginn 19.00 Uhr).
Morgen ist vor dem Nationaltheater «Pique Dame» von Tschaikowsky zu sehen und zu hören. In der erfolgreichen Inszenierung von David Alden vom Mai vergangenen Jahres singt der Startenor Placido Domingo die Hauptrolle des Hermann. (Beginn: 19.00 Uhr)
Stuttgarter «Fledermaus» fliegt erst im März
Stuttgart (ddp). Das für September geplante Operetten-Spektakel «Die Fledermaus» in Stuttgart wird auf März 2003 verschoben. Nach Angaben der Messe Stuttgart vom Mittwoch kann der Premierentermin für die Neuproduktion der Strauß-Operette aus technischen Gründen nicht eingehalten werden. Neue Termine sind der 18. und 19. März nächsten Jahres. Ursprünglich sollte die internationale Mammutproduktion ab dem 27. September an drei Abenden in Stuttgart gezeigt werden und anschließend auf Europa-Tournee gehen.
Nach Messeangaben gibt es Probleme mit der aufwändigen Bühnenbildtechnik, die auf Computersteuerung basiert. Diese könne nicht bis September fertiggestellt werden. Ohne den Einsatz der modernen Technik sei die Veranstaltung aber nicht durchführbar. An der Produktion unter der Regie von Robert Herzl sollen rund 200 Schauspieler und Musiker teilnehmen, darunter auch Komiker Karl Dall in der Rolle des Gefängniswärters Frosch.