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Regisseur Flimm: Ruhm von Bayreuth ist verblasst +++ «Ich bin bereit» - Nike Wagner hält an Bewerbung für Bayreuth fest +++ Wandelkonzert auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf +++ Festspiele und Musiksommer Mecklenburg-Vorpommern fusionieren +++ Internationale Nachwuchsdirigenten musizieren auf Schloss Colditz +++ Sächsische Staatskapelle auf Festival-Tournee
Regisseur Flimm: Ruhm von Bayreuth ist verblasst
Köln (ddp-bay). Der Ruhm der Bayreuther Festspiele ist nach Ansicht des Regisseurs Jürgen Flimm verblasst. Grund hierfür sei, dass die Festspiele «ein sehr egozentrischer Betrieb» seien, sagte Flimm dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Mittwochausgabe). «Es gibt zu wenig Offenheit», kritisierte Flimm, dessen Inszenierung des «Ring des Nibelungen» in diesem Jahr zum fünften und letzten Mal in Bayreuth zu sehen ist. Flimm bemängelte, das Management interessiere sich «nicht wirklich für Neuerungen» in der Oper und in der Kunst im Allgemeinen. Fatal sei das «Mono-Denken» in der Programmgestaltung. «Längst hätte man die Bühne öffnen müssen für Richard Wagners Zeitgenossen», sagte Flimm.
Der Regisseur sieht auch Anzeichen erhöhter Nervosität auf dem Grünen Hügel. Diese äußere sich in dem Streit zwischen Regisseur Christoph Schlingensief und dem «Parsifal»-Sänger Endrik Wottrich. Diese Nervosität gründe in der ungeklärten Nachfolgefrage an der Spitze der Bayreuther Festspiele.
«Ich bin bereit» - Nike Wagner hält an Bewerbung für Bayreuth fest
München (ddp-bay). Nike Wagner steht weiterhin bereit, die Leitung der Bayreuther Festspiele zu übernehmen. «Die Bewerbung für Bayreuth gilt nach wie vor. Wann immer Onkel Wolfgang geht - ich bin bereit», sagte die 59-jährige Urenkelin des Komponisten Richard Wagner der Illustrierten «Bunte». Nike Wagners Ambitionen auf die Leitung der Festspiele am Grünen Hügel waren bislang am Einspruch von Festivalpatriarch Wolfgang Wagner gescheitert, der seine 26-jährige Tochter Katharina als Nachfolgerin favorisiert.
Nike Wagner leitet derzeit das Kunstfest in Weimar. Sie habe sich für drei Jahre in Weimar eingerichtet, sagte sie dem Blatt. Allerdings sei durch die Trennung von ihrem in Salzburg lebenden Mann ihre Ehe «ins Schleudern geraten». Wagner interessiert sich den Angaben zufolge auch für einen Wechsel nach Salzburg, wo derzeit nach einem neuen Intendanten für die Festspiele gesucht werde.
Wandelkonzert auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf
Stahnsdorf (ddp-lbg). Ein Wandelkonzert können Besucher am Sonntag (15.00 Uhr) auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf erleben. Die «Kleine Oper Zehlendorf» singt an besonderen Plätzen auf dem Areal Choräle, Lieder und Chorsätze aus dem Mittelalter bis zur Romantik, wie ein Sprecher des Fördervereins des Südwestkirchhofs Stahnsdorf sagte. Während des Wandelns auf der Friedhofsanlage wird den Gästen zudem die Geschichte des Kirchhofs erläutert.
Der 1909 von der Evangelischen Kirche eingerichtete Südwestkirchhof zählt mit einer Fläche von mehr als 200 Hektar zu den größten und bedeutendsten Friedhöfen Deutschlands. Wegen seiner einzigartigen und großzügigen Gestaltung avancierte er zu einer Begräbnisstätte berühmter Persönlichkeiten, darunter Werner von Siemens, Heinrich Zille und Engelbert Humperdinck.
Das etwa zweistündige Konzert beginnt am Haupteingang des Kirchhofs. Der Eintritt ist frei.
Festspiele und Musiksommer Mecklenburg-Vorpommern fusionieren
Schwerin (ddp). Mecklenburg-Vorpommern richtet nach der Fusion der landesweiten Klassikfestivals im kommenden Jahr eines der größten Musikfeste Deutschlands aus. Der Musiksommer und die Festspiele des Bundeslandes einigten sich nach fast zweijährigen Verhandlungen darauf, sich ab Januar 2005 als gemeinsames Festival zu präsentieren, wie der künstlerische Leiter der Festspiele, Sebastian Nordmann, am Mittwoch in Schwerin sagte. Damit endet das 13-jährige Nebeneinander.
Neben Kostenersparnissen soll die Fusion vor allem einen Popularitätsschub für Mecklenburg-Vorpommern als Musikland bringen. Der Name des künftigen Festivals lautet «Festspiele Mecklenburg-Vorpommern». Die 14. und zugleich letzte eigenständige Saison des Musiksommers endet aufgrund drastisch gekürzter Landeszuschüsse und fehlender Mittel von Großsponsoren am Freitag nächster Woche.
Nordmann bezeichnete den Zusammenschluss als «Fusion auf Augenhöhe». Rund 100 Konzerte sind im kommenden Jahr geplant. Zum bewährten Mix der Festspiele aus Stars und internationalen Nachwuchskünstlern kommen etwa 15 Konzerte in der Tradition des Musiksommer hinzu, der sich der Musik und den Künstlern des Landes verschrieben hatte.
Der Musikverein will sich als Träger des Musiksommers künftig auf die Unterstützung örtlicher Musikvereine konzentrieren. Die Ära des Musiksommers geht nach rund 1100 Konzerten und mit einer Publikumsbilanz von 150 000 Besuchern zu Ende.
Internationale Nachwuchsdirigenten musizieren auf Schloss Colditz
Bad Lausick (ddp-lsc). 17 internationale Nachwuchsdirigenten musizieren Ende August auf Schloss Colditz im Muldentalkreis. Die jungen Dirigenten aus Spanien, Italien, Österreich, den Niederlanden und Deutschland präsentierten zusammen mit dem Rundfunk-Blasorchester Leipzig am Samstag Meisterwerke der Bläsermusik, wie die Bläserakademie am Mittwoch in Bad Lausick mitteilte. Schirmherr des durch den Kulturraum Leipziger Raum geförderten Konzertes ist Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU).
Sächsische Staatskapelle auf Festival-Tournee
Dresden (ddp-lsc). Die Sächsische Staatskapelle unter der Leitung des Chefdirigenten Berrnard Haitink geht in der kommenden Woche auf Gastspielreise. Vom 30. August bis 5. September gastiere das Orchester mit fünf Konzerten bei drei europäischen Musikfestivals, teilte die Sächsische Staatsoper in Dresden am Mittwoch mit. Zwei Konzerte am kommenden Montag und Dienstag zu den Internationalen Musikfestwochen in Luzern bildeten den Auftakt.
Danach werde das Orchester in Edinburgh zum Internationalen Festival für Konzert, Oper, Schauspiel und Tanz Station machen und zum Abschluss zwei Konzerte im Rahmen der BBC Proms in London spielen. Der erste Abend werde live im Hörfunk übertragen und der zweite vom Radio und Fernsehen der BBC aufgezeichnet.
Auf dem Programm stehen den Angaben zufolge Stücke von Mozart, Haydn, Weber, Dvorák, Bruckner und Bartók.
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