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25.9.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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"Carmen" in der Inszenierung von Harry Kupfer in der "Gläsernen Oper" +++ Großes Gedenkkonzert erinnert in Peenemünde an Opfer von Krieg und Gewalt


"Carmen" in der Inszenierung von Harry Kupfer in der "Gläsernen Oper"
Regisseur Harry Kupfer inszeniert "Carmen" in einer Ausweichspielstätte der Semperoper, der Gläsernen Manufaktur von VW. Die Premiere der Bizet-Oper wird am 26. Oktober gefeiert. 420 Gäste können dabei sein. 12 Aufführungen wird es geben.
Auf mehr als 22 Millionen Euro werden die Hochwasserschäden an der Semperoper geschätzt. Vor allem die Technik, aber auch Bühnenbilder und Kostüme waren betroffen. Sorgen bereiten jetzt die großen Einnahmeverluste. Nun steht dank engagierten Krisenmanagements aber eine besondere Premiere an.
Intendant Albrecht kündigte nach der erschreckenden Schadensbilanz tapfer an: Mitte Oktober werde es auf alle Fälle eine Premiere geben, "egal wo und mit was". Nun wird daraus ein extravagantes Ereignis: Regisseur Harry Kupfer inszeniert "Carmen", die Premiere der Bizet-Oper wird am 26. Oktober in der Gläsernen Manufaktur von VW gefeiert. 420 Gäste können dabei sein. 12 Aufführungen wird es geben.
Kupfer, der jüngst seinen Abschied von der Komischen Oper Berlin nahm, bot der Semperoper nach der Flutkatastrophe spontan seine Hilfe an. Er sei glücklich, "hier etwas Neues auszuprobieren". Das Ambiente spiele für ihn keine Rolle. Von riesigen Glasfassaden gedämpft, soll sich die Endmontage der Nobelkarosse Phaeton nach Lage der Dinge kaum störend auf den Musikgenuss auswirken, versicherte VW. Die ungewöhnliche Aufführung in der "Gläsernen Oper" wird der Italiener Massimo Zanetti dirigieren, die Titelpartie singt Ulrike Helzel. Außerdem wirken Douglas Nasrawi (Don José) und Jukko Rasilainen (Escamillo) mit.
Mit 22,2 Millionen Euro werden inzwischen die Hochwasserschäden an der Semperoper beziffert. Der historische Saal und der Orchestergraben blieben zwar verschont, doch in die neun Meter tiefe Unterbühne flossen 26.000 Kubikmeter Wasser. Das gesamte Stromsystem wurde zerstört, damit auch Klima- und Steuerungsanlagen für die Bühnentechnik.
Die Staatskapelle war zum Zeitpunkt des Hochwassers auswärts. Dennoch gingen zwei Steinway-Flügel, ein Hammerklavier sowie einige Pauken verloren. Auch Noten-Material war betroffen. Rund vier Millionen - so die Kosten für verloren gegangene Kostüme, Bühnenbilder und Technik - muss die Oper selbst erwirtschaften. Der Spielbetrieb sollte schnell wieder losgehen, in der Semperoper provisorisch und eingeschränkt am 9. November.

Großes Gedenkkonzert erinnert in Peenemünde an Opfer von Krieg und Gewalt
Peenemünde (ddp). Mit einem großen Gedenkkonzert soll am Samstag in Peenemünde auf Usedom an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert werden. Im sanierten Turbinensaal des stillgelegten Kraftwerks der früheren Heeresversuchsanstalt wird unter der Leitung des 75-jährigen russischen Dirigenten und Cellisten Mstislav Rostropovich das 1962 von Benjamin Britten komponierte «War Requiem» aufgeführt, wie die Leitung des Usedomer Musikfestivals am Mittwoch mitteilte. Zu den mehr als 1100 Gästen des seit Monaten ausverkauften Konzerts gehören auch Bundespräsident Johannes Rau und der frühere sowjetische Präsident Michail Gorbatschow.
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