Body
Brüssel: Milbradt gratuliert der Sächsischen Staatskapelle +++ Köln: MusikTriennale beginnt am Freitag +++ Bochum: Flimm präsentiert seine letzte Spielzeit der RuhrTriennale
Brüssel: Milbradt gratuliert der Sächsischen Staatskapelle
Dresden, 26.04.2007 - „Ganz Sachsen kann außerordentlich stolz sein, dass die Sächsische Staatskapelle Dresden heute in Brüssel in zweifacher Weise geehrt wird: der „Europäische Preis für die Bewahrung des musikalischen Weltkulturerbes“ und die Tatsache, dass die Kapelle das Galakonzert der deutschen Ratspräsidentschaft gestalten darf - eine solche Ehrung ist nicht alltäglich“, erklärte Ministerpräsident Georg Milbradt heute in Brüssel vor Beginn des Konzerts.
Milbradt verwies darauf, dass der Preis zur Bewahrung des musikalischen Weltkulturerbes ausdrücklich für die Staatskapelle geschaffen wurde: „Damit wird die besondere Tradition von 460 Jahren musikalischer Spitzenleistung gewürdigt. Dieses Orchester hat es verstanden, über die Zeit einen unverwechselbaren eigenen Klang zu bewahren und damit ein Stück Musikgeschichte bis in die Gegenwart immer neu zu interpretieren.“
„Ich freue mich auch, dass die Staatskapelle heute als musikalischer Botschafter Deutschlands auftreten darf“, so Milbradt. Sächsische Kunst und Kultur repräsentieren damit auf höchstem Niveau Deutschland im zusammenwachsenden Europa. Als Vertreter der Bundesregierung wird Kanzleramtsminister Thomas de Maizière an dem Konzert teilnehmen.
Die Auszeichnung mit dem Ehrenpreis der Europäischen Kulturstiftung für die Bewahrung des musikalischen Welterbes erfolgt durch Dr. Ernst Seidel, dem Präsidenten der Europäischen Kulturstiftung, im Palais des Beaux- Arts in Brüssel am 26. April um 20.00 Uhr im Rahmen des Galakonzerts anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Das Konzert steht unter der Schirmherrschaft S.E. Botschafter Dr. Wilhelm Schönfelder und wird von der internationalen Wohltätigkeitsorganisation „Association Femmes d’Europe“ veranstaltet. Die Laudatio hält der Präsident des Europäischen Parlaments Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering.
Quelle: Sächsische Staatskanzlei
Köln: MusikTriennale beginnt am Freitag
Köln (ddp-nrw). Am Freitag (27. April 2007) beginnt die 5. MusikTriennale in Köln. Bis 20. Mai laden mehr als 150 Musikveranstaltungen in rund 30 Spielstätten ein. «Wir wollen lebendige Musik in ihren unterschiedlichsten Formen nach Köln holen», betonte Geschäftsführer Louwrens Langevoort vorab. Es gehe darum, die traditionsreiche Musikstadt Köln in ihrer Pluralität in die Triennale einzubeziehen. Das Motto der Veranstaltung lautet in diesem Jahr «un-vor-hergesehen».
Neben den klassischen Spielstätten wie der Philharmonie und dem WDR-Sendesaal werden auch ungewöhnliche Orte wie die Kölner Rhein-Seilbahn und das Treppenhaus des Oberlandesgerichts genutzt. Zum Konzept der Unvorhersehbarkeit gehören auch Konzerte, deren Spielstätten erst 24 Stunden vor dem Termin bekannt gegeben werden.
Erstmals gibt es zudem an jedem Triennaletag halbstündige «Lunch-Konzerte» um 12.30 Uhr an unterschiedlichen Spielstätten. Diese Konzerte sind für die Besucher kostenlos. Eher an Nachtschwärmer richtet sich die Konzertreihe Spätschicht, bei der die Auftritte erst um 21.00 Uhr beginnen und bis in die Nacht andauern.
Zahlreiche Veranstaltungen der Triennale werden im Hörfunk und Fernsehen des WDR übertragen. Die nächste Triennale findet 2010 in Köln statt. Sie soll als Ergänzung der Kulturhauptstadtregion Essen und Ruhrgebiet konzipiert werden.
Bochum:: Jürgen Flimm präsentiert seine letzte Spielzeit der RuhrTriennale
Heute wurde in der Jahrhunderthalle Bochum das Programm der dritten und letzten Spielzeit der RuhrTriennale unter der Leitung von Jürgen Flimm vorgestellt. Vom 1. September bis zum 14. Oktober werden insgesamt 28 Produktionen in 102 Vorstellungen auf die Bühnen der imposanten Industrie¬hallen in Bochum, Duisburg, Essen und Gladbeck gebracht.
Seit ihrer Gründung 2002 hat sich die RuhrTriennale als eines der bedeutendsten Theaterfestivals für Uraufführungen und Eigenproduktionen in Europa etabliert. So sind in diesem Jahr allein sieben Projekte Auftragswerke der RuhrTriennale – fünf Urauf¬führungen und zwei deutsche Erstaufführungen.
Nach Romantik und Barock konzentriert sich das künstlerische Programm der Saison 2007 auf die Epochen¬schwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit. Die Hälfte aller Projekte be¬schäftigt sich mit der Spiegelung dieser Epoche in unsere Zeit hinein. So wird der Regisseur und Maler Jan Fabre in seinem „Requiem für eine Metamorphose“ an Totentanz-Darstellungen aus dem 14. Jahrhundert anknüpfen. Johan Simons inszeniert für die Maschinenhalle in Gladbeck mit Tankred Dorsts „Merlin“ erstmals einen Stoff aus dem Frühen Mittelalter. Die Schriftstellerin Juli Zeh versetzt in ihrem ersten Theaterstück eine mythische Hexenfigur in eine Gesellschaft der nahen Zukunft. Der große Opernregisseur Willy Decker inszeniert Frank Martins „Le vin herbé“, das den Tristan und Isolde-Stoff aufgreift.
Nach Andrea Breth und Peter Zadek wird auch in dieser Saison ein Theatermacher geehrt, der im Ruhrgebiet Theatergeschichte geschrieben hat: Claus Peymann, von 1979 bis 1986 Intendant des Bochumer Schauspiel¬hauses, wird 2007 Ehrengast der RuhrTriennale. Neben einer Filmreihe mit aufgezeichneten oder verfilmten Theaterarbeiten von Peymann, einem Gespräch und einer Foto¬ausstellung werden Handkes Spuren der Verirrten, Schillers Die Jungfrau von Orleans und Thomas Bernhards Claus Peymann kauft sich eine Hose... gezeigt.
Darüber hinaus wird das Programm von so heraus¬ragenden Regisseuren, Autoren, Musi¬kern und Schauspielern geprägt wie Christoph Marthaler, Peter Zadek, Falk Richter, Sebastian Nübling, Wilhelm Genazino, Tim Staffel, Edita Gruberova, Sanda Weigl, Dhafer Youssef, Wolfgang Niedecken, Graham F. Valentine, Mario Adorf, Eva Mattes, Corinna Kirchhoff, Susanne Lothar u.v.a.
Erstmals in der Geschichte der RuhrTriennale wird es 2007 eine Wiederaufnahme geben. Nach dem überwältigenden Erfolg der Neuinszenierung von Bernd Alois Zimmermanns „Die Soldaten“ im letzten Jahr konnten noch einmal fünf Vorstellungen mit den Bochumer Symphonikern unter Steven Sloane und einer nahezu unveränderten Sängerriege in der Jahrhunderthalle Bochum realisiert werden. Außerdem erscheint zum Vorverkaufsbeginn eine Aufzeichnung auf DVD.
Außerdem sind in einer Spielzeit erstmals fünf verschiedene Orchester engagiert, zwei davon aus dem Ruhr¬gebiet: die Dortmunder Philharmoniker (Casta Diva), die Bochumer Symphoniker (Die Soldaten) sowie das Klangforum Wien (Sauser aus Italien), das Ensemble Resonanz (Unter Eis) und die Junge Deutsche Philharmonie (Le vin herbé).
Quelle: http://www.ruhrtriennale.de