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26.9.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Kritiker küren Stuttgart zur Opernhauptstadt +++ Neue Heimat für Hungarica-Musiker - Klassik-Festival gründet Orchester +++ NRW: Landestheater liegen in der Gunst des Publikums vorne +++ Frank Zappa im Leipziger Gewandhaus +++ Bruckner und Mahler prägen Konzertplan der Oper Halle


Kritiker küren Stuttgart zur Opernhauptstadt
Berlin (ddp-bwb). Stuttgart ist erneut zur Opernhauptstadt gekürt worden: Das Opernhaus des Jahres 2002 steht hier, auch das Orchester des Jahres und der Chor des Jahres sind in Stuttgart tätig. Das teilte die Zeitschrift «Opernwelt» am Donnerstag in Berlin mit. Das Fachblatt befragt alljährlich Opernkritiker aus dem In- und Ausland nach ihren Favoriten.
In den vergangenen Jahren hatten die Stuttgarter Opernmacher bereits mehrmals das Rennen gemacht. 2001 gaben die Kritiker allerdings dem Opernhaus in Graz den Vorzug und würdigten damit die Grazer Ära von Gerhard Brunner.
Zu der Entscheidung für Stuttgart haben vor allem Martin Kusejs Inszenierung von Schrekers «Die Gezeichneten» und die Gemeinschaftsregie von Jossi Wieler und Sergio Morabito, die Bellinis «Norma» herausgebracht hatten, geführt, hieß es in der Fachzeitschrift.

Neue Heimat für Hungarica-Musiker - Klassik-Festival gründet Orchester
Essen (ddp-nrw). Zahlreiche Musiker der ehemaligen Marler Philharmonia Hungarica haben offenbar eine neue Heimat gefunden. Die Veranstalter des Europäischen Klassik-Festival Ruhr wollen ein neues Orchester ins Leben rufen. Dazu zählen neben den Künstlern des ungarischen Exilorchesters auch Musiker der Sinfonia Varsovia aus Warschau und der Budapest Strings, wie eine Sprecherin am Dienstag in Essen berichtete.
Bislang wurde für die regelmäßig im Sommer stattfindende Veranstaltung nur ein temporärer Klangkörper gebildet. Mit klassischen Stücken sowie der Interpretation von Film- und Musicalmelodien solle das Orchester künftig das ganze Jahr über eine «erhöhte Anzahl von Auftritten» absolvieren, hieß es. Die Leitung übernimmt der kanadische Dirigent Daniel Lipton.
Als 1956 sowjetische Panzer den ungarischen Volksaufstand niedergeschlagen hatten, formierten sich nach Wien geflüchtete Musiker zur Philharmonia Hungarica. Nachdem der Bund Ende 2000 als Hauptgeldgeber seine Zahlungen eingestellt hatte, wurde das Traditionsorchester endgültig zum Konkursfall.
(Internet: www.klassikfestival-ruhr.de)

NRW: Landestheater liegen in der Gunst des Publikums vorne
Neuss (ddp-nrw). Die vier Landestheater in Nordrhein-Westfalen liegen nach Meinung von Branchen-Experte Burkhard Mauer in der Gunst des Publikums «weit vorne». Die Spielstätten verzeichneten seit Jahren steigende Auslastungszahlen, sagte der Intendant des Rheinischen Landestheaters der Nachrichtenagentur ddp in Neuss. Allein in seine Kultureinrichtung seien in diesem Jahr bislang gut zehn Prozent mehr Besucher geströmt als im gesamten Vorjahr. Etwa 80 000 Gäste hatten sich 2001 für das Angebot an Stücken interessiert.
Der Schlüssel zum Erfolg sei ein abwechslungsreiches Programm, erklärte der Intendant. Entscheidend sei aber auch das Vertrauen, das sich die Bühnen über Jahre bei ihrem Publikum aufgebaut hätten. So könnten die Landestheater auch unbekannte oder lange verschollene Stücke spielen, ohne einen Boykott des Publikums fürchten zu müssen. Mauer fügte hinzu: «Außerdem hat sich mittlerweile die Qualität der Ensembles herumgesprochen.»
Ein Vorteil der Landestheater bestehe ganz sicher daran, erklärte der Intendant, dass sie flexibel agieren könnten. «Die Landestheater, deren Träger in der Regel Vereine sind, haben eine wirtschaftliche Handlungsfreiheit, auf die städtische Einrichtungen nicht bauen können.» Dafür hätten die vier Bühnen im Lande, die 50 Prozent ihrer Spielzeit auf Tour in anderen Städten seien, aber auch nicht für einzelne Handgriffe eigene Berufssparten entwickelt.

Frank Zappa im Leipziger Gewandhaus
Leipzig (ddp). Der US-Musiker Frank Zappa (1940-1993) steht im Mittelpunkt des dritten Crossover-Festivals «Strings of Fire» des Leipziger Gewandhauses. Zur Eröffnung am 27. Februar 2003 werden die Dresdner Sinfoniker mit der Zappa-Band «Mothers of Invention» eigens für diesen Auftritt arrangierte Werke des Ausnahme-Musikers und Provokateurs spielen, wie das Gewandhaus am Dienstag mitteilte. An den drei Tagen werden zwölf internationale Künstler und Gruppen des zehnten Todestages des Musikers gedenken.
Zappa gründete die «Mothers of Invention» 1964. Bekannt wurden sie mit virtuoser Rockmusik und extravaganten Shows, aber auch mit Zappas musikalischer, ironischer Kritik des amerikanischen Lebensstils. Seit den 80er Jahren sah sich Zappa immer mehr als Komponist und verband Klassik mit Rock- und Jazz-Elementen.
Mit «Strings of Fire» will das Leipziger Gewandhaus musikalischen Grenzgängen zwischen Pop, Klassik und Jazz eine Bühne geben und sich so einem jungen Publikum öffnen.
(www.strings-of-fire.de)

Bruckner und Mahler prägen Konzertplan der Oper Halle
Halle (ddp-lsa). Mit Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 6 A-Moll (Die Tragische) eröffnet das Orchester des Opernhauses Halle am 1. Oktober in der Georg-Friedrich-Händel-Halle die Reihe seiner Sinfoniekonzerte 2002/03. Damit setze das Orchester die Aufführung von Werken Mahlers fort und spanne den Bogen zur Romantik weiter, sagte Generalmusikdirektor Roger Epple am Dienstag in der Saalestadt. Der diesjährige Konzertplan wende sich besonders den dunklen Seiten der Romantik zu.
Neun Sinfoniekonzerte stehen auf dem Plan. Eckpunkte sind Gustav Mahler und Anton Bruckner. Darüber hinaus stehen Werke von Robert Schumann, Franz Schubert, Johannes Brahms und Franz Liszt auf dem Programm. Aber auch Ausflüge nach Russland zu Schostakowitsch und Tschaikowski und nach Frankreich werden unternommen. So ist das 2. Sinfoniekonzert im Rahmen der Hallischen Musiktage Claude Debussy und weiteren französischen Komponisten gewidmet. Als einen besonderen Höhepunkt bezeichnete der Orchesterchef die konzertante Aufführung der Oper «Sonnenflammen» von Siegfried Wagner. Eine szenische Aufführung sei im Gespräch gewesen, aber als zu kompliziert und zu teuer wieder verworfen worden. Geplant sei, eine CD einzuspielen, um das Werk vielen Musikfreunden zugänglich zu machen.
Während im Februar dem Einfluss Händels auf die europäische Barockmusik nachgegangen wird, steht im Mai sinfonischer Jazz auf dem Programm. Mit Anton Bruckners Sinfonie Nr. 6 A-Dur im Juni schließt sich der Bogen. Beim Abschlusskonzert der Spielzeit erklingt außerdem das Klavierkonzert Nr. 1 Es-Dur von Franz Liszt. Dafür konnte der international bekannte Interpret Bernd Glemser als Solist gewonnen werden. Namhafte Solisten und Dirigenten bereichern auch weitere Konzerte.
Das Opernhaus-Orchesters gibt auch in diesem Jahr Kammerkonzerte in den Franckeschen Stiftungen, im Händel-Haus, Pavillonkonzerte im Kongress- und Kulturzentrum, Galerie-Konzerte im Museum und gestaltet Matineen und Soireen.
(www.opernhaus-halle.de)
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