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Potsdam: «Klassik plus Gespräch» - Kammerakademie lädt ein +++ Berlin: Riesenerfolg für Korngolds «Die tote Stadt» +++ Füssen: Musical-Theater soll im Herbst wieder Betrieb aufnehmen +++ Berlin: Öffentlicher Meisterkurs mit Dietrich Fischer-Dieskau +++ Stuttgart: "Cannes Classical Award 2004" für RSO und Sir Roger Norrington +++ Chiemsee: Wolfgang Ambros zeigt Alpenmusical +++ Berlin: Europäisches Kammerorchester gastiert im Kammermusiksaal
Potsdam: «Klassik plus Gespräch» - Kammerakademie lädt ein
Potsdam (ddp-lbg). Unter dem Titel «Potsdam - Kultur für Europa» lädt die Kammerakademie Potsdam am Donnerstag in das Foyer des Nikolaisaals ein. In der Reihe «Klassik plus Gespräch» wird es um das kulturelle Erbe Preußens im europäischen Kontext gehen, wie ein Sprecher der Kammerakademie sagte. Gast ist der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Hartmut Dorgerloh. Die in die Unesco-Liste aufgenommenen Schlösser, Gärten und Parks stellen einen Schwerpunkt in der Bewerbung Potsdams als Kulturhauptstadt Europas 2010 dar.
In der Veranstaltung, die um 20.30 Uhr beginnt, soll auch die Arbeit der Stiftung im internationalen Vergleich in Bezug auf Fragen der Restauration, der kunsthistorischen Forschung und des Marketings zur Sprache kommen zur Sprache kommen. Karten sind an der Ticket-Galerie Nikolaisaal Potsdam, im Internet www.nikolaisaal.de sowie an allen Vorverkaufsstellen erhältlich.
Berlin: Riesenerfolg für Korngolds «Die tote Stadt»
Berlin (ddp-bln). Mehr als 15 Minuten Premieren-Ovationen hat Erich Wolfgang Korngolds Oper «Die tote Stadt» am Sonntagabend in der Deutschen Oper Berlin ausgelöst. Besonderer Jubel galt dem Initiator des Abends, Christian Thielemann, dem überragenden Dirigenten. Weiter wurden die beiden Hauptdarsteller Stephen Gould und Silviana Dussmann in den Hauptrollen des Paul und der Marietta gefeiert. Regisseur und Bühnenbildner Philippe Arlaud, der auch für das Licht verantwortlich zeichnet, musste auch einige Buh-Rufe entgegennehmen.
Dabei bietet er ein Höchstmaß an szenischer Fantasie auf, um die Geschichte der fast tödlichen Begegnung eines Witwers mit dem Double seiner verstorbenen Frau zu erzählen. Im mittleren Bild werden dafür auch Tänzerinnen und Artisten und eine Vielzahl von Statisten aufgeboten, die unter anderem religiöse Eiferer darstellen. Es gibt Projektionen und Bühnenbildeffekte. Das Werk war 1920 uraufgeführt und in Berlin an der Lindenoper erstmals 1924 gezeigt worden,unter anderem mit Richard Tauber. Vor 20 Jahren hat es schon eine Erinnerung an «Die tote Stadt» mit der Inszenierung von Hausherr Götz Friedrich gegeben.
Füssen: Musical-Theater soll im Herbst wieder Betrieb aufnehmen
Füssen (ddp-bay). Im Herbst diesen Jahres soll sich der Vorhang im Füssener Musical-Theater wieder öffnen. Eine Allgäuer Investorengruppe hat den Zuschlag für die Übernahme des insolventen Theaters bekommen. Wie Insolvenzverwalter Marco Liebler am Montag mitteilte, wird der Spielbetrieb im Herbst mit einem «völlig neuen Musical» wieder aufgenommen. Auch das neue Stück im Füssener Theater soll lokalen Bezug zum Wohnort des legendären «Märchenkönigs» haben. Die Mitarbeiter des Theaters am Forggensee werden nun die Kündigung erhalten. Wenn der Betrieb wieder losgeht, sollen sie laut Liebler bei Neueinstellungen berücksichtigt werden. Zu der Investorengruppe gehören die Füssener Gräfinnen Anna-Maria und Cristina von Pocci, eine Kemptener Unternehmerfamilie und die Produktionsfirma «Aida» aus Wiesbaden.
Berlin: Öffentlicher Meisterkurs mit Dietrich Fischer-Dieskau
Berlin (ddp-bln). Der frühere Opernstar Dietrich Fischer-Dieskau leitet ab Dienstag einen öffentlichen Meisterkurs an der Berliner Universität der Künste (UdK). Der langjährige Gesangsprofessor des Hauses unterrichtet bis Freitag je sieben Gesangsstudenten und Pianisten mehrerer deutscher Hochschulen. Das Repertoire des Kurses zum deutschen Lied reicht von Beethoven bis Alban Berg.
Karten für die Veranstaltung (jeweils 16.00 Uhr) in der UdK in der Fasanenstraße 1 B sind zum Preis von vier Euro an der Konzertsaalkasse in der Hardenbergstraße erhältlich. Die Kursteilnehmer stellen ihr Können am Samstag (20.00 Uhr) bei einem Abschlusskonzert in der UdK unter Beweis. Der Eintritt kostet ebenfalls vier Euro.
Stuttgart: "Cannes Classical Award 2004" für RSO und Sir Roger Norrington
Für die CD-Aufnahme der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven sind das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und sein Chefdirigent Sir Roger Norrington mit dem begehrten Cannes Classical Award 2004 ausgezeichnet worden. Eine internationale Jury, bestehend aus den Rezensenten der Fachzeitschriften »Musica« (Italien), »Repertoire« (Frankreich), »Gramofon« (Ungarn), »Scherzo« (Spanien), »Classicstoday.com« (USA) und »Klassik-heute.com« (Deutschland) hat am Montag, den 26. Januar 2004 in Cannes im Rahmen der internationalen Musikmesse MIDEM die Preisträger bekannt gegeben. Nominiert waren in jeder Kategorie drei verschiedene CD-Produktionen. In der Sparte "Orchesterwerke des 18./19. Jahrhunderts" hat die Jury das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und Sir Roger Norrington für den beim "Europäischen Musikfest Stuttgart 2002" entstandenen Live-Mitschnitt prämiert.
Das RSO Stuttgart hat unter der Leitung von Sir Roger Norrington eine von der internationalen Musikkritik viel beachtete Gesamtaufnahme der neun Beethoven-Sinfonien vorgelegt, die als 5-CD-Box (plus Bonus-CD mit Norringtons Konzert-Einführungen) erschienen ist. Die Gesamtaufnahme ist für den Grammy 2004 nominiert.
Aus Anlass des 70. Geburtstages von Sir Roger Norrington im März 2004 hat das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR einen Kompositionsauftrag an den jungen britischen Komponisten James Barrett vergeben. Sein Orchesterwerk mit dem Titel Conversation with Chet wird am 10., 11. und 12. März in der Liederhalle Stuttgart sowie am 18. März im Wiener Konzerthaus unter der Leitung von Sir Roger Norrington zu hören sein. Solistin ist die junge, bereits äußerst erfolgreiche Trompeterin Alison Balsom.
Chiemsee: Wolfgang Ambros zeigt Alpenmusical
München/Prien (ddp-bay). Nach 13-jähriger Pause kommt das Alpenmusical «Der Watzmann ruft» mit dem österreichischen Liedermacher Wolfgang Ambros in einer Neuinszenierung auf die Bühne. Die Seebühne Chiemsee präsentiert ab 8. Juli das Kultstück zum Auftakt der Sommerspielsaison. Es sei schwer gewesen, ihn zu der Neuaufführung zu überreden, betonte Ambros am Montag in München. Nach der vergangenen «ausufernden» Watzmann-Tournee im Jahr 1991 sei er so erschöpft gewesen, dass er sich geschworen habe: «Ich will das nie wieder machen.» Auf der Seebühne sind im Sommer 16 Musical-Aufführungen geplant.
Das musikalische Theaterstück erzählt die Geschichte eines jungen Bergbauern, der sich der Liebe wegen aufmacht, um den unbezwingbaren Watzmann zu besteigen. Dort kommt er auf tragische Weise ums Leben. Nach Angaben des Regisseurs und Produzenten Rudi Dolezal bleibt das Musical als Original unverändert. Es werde lediglich einige Aktualisierungen und Ergänzungen geben. «Der \'Watzmann\' ist Kult», betonte Dolezal. «Es wäre vermessen, ihn umzuschreiben.» Auf alle Fälle könnten die Ambros-Fans aber mit zwei neuen Songs des Sängers rechnen.
Die Urversion zum «Watzmann»-Musical erschuf Ambros bereits 1972. Als gelesene Mitternachtseinlage erlebte sie bei einer Live-Veranstaltung ihre Premiere. 1974 erschien dann die legendäre Hörspielplatte, die inzwischen mehr als 250 000 Mal verkauft wurde. 1982 wurde die Geschichte vom Schicksalsberg schließlich auf die Bühne gebracht.
Nach den 16 Aufführungen am Chiemsee wird das Musical außerdem am 2. September im Kongresszentrum Würzburg, am 7. September in der Kongress-Halle Augsburg, am 13. September in der Meistersingerhalle in Nürnberg, am 20. September in der Liederhalle Stuttgart und am 6. Oktober im Circus Krone in München zu sehen sein. Der Kartenvorverkauf läuft bereits.
http://www.tourismus.prien.de und http://www.seebuehne.de
Berlin: Europäisches Kammerorchester gastiert im Kammermusiksaal
Berlin (ddp-bln). Das Europäische Kammerorchester aus Mailand gibt am 27. Januar im Kammermusiksaal erstmals ein Gastspiel in Berlin. Auf dem Programm steht ein Zyklus von fünf Konzerten, wie der Gründer und Leiter des junge Spitzenmusiker aus sieben Ländern vereinende United Europe Chamber Orchestra, Massimo Palumbo, am Montag.
Mit dem Auftritt an der Spree startet das Orchester zugleich seine Saison 2004/05, die vierte seit der Gründung. Das Auftaktkonzert wird von den 18 Musikern, einer Mailänder Tradition folgend, bei freiem Eintritt gespielt. Vier weitere Programme folgen bis zum 22. Juni. Parallel konzertieren die Musiker, vorrangig aus Albanien, Russland und Polen, auch im Verdi-Saal des Mailänder Konservatoriums und demnächst auch im Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses.
Am Dienstag wird das Violinkonzert des auch komponierenden Palumbo, gespielt von der albanischen 1. Konzertmeisterin Suela Mullaj, nach der vorjährigen Mailänder Uraufführung zur deutschen Erstaufführung kommen. Er bemühe sich um eine verständliche Musiksprache, sagte der 38-jährige Musiker. Er ist vor allem als Pianist bekannt.
Weiter erklingen Astor Piazzollas «Las cuatro estaciones portenas» und Franz Schuberts Streichquartett «Der Tod und das Mädchen» in der Bearbeitung von Gustav Mahler.