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27.8.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Weimar: Erstes Tanztheater-Gastspiel bei Kunstfest +++ Salzburg: Festspiele 2005 mit «La Traviata» und «Zauberflöte»" +++ Bayreuth: Festspiele gehen mit «Tannhäuser» zu Ende +++
Berlin: Orchester der Komischen Oper startet in Spielzeit +++ Hamburg: Oper und Comedy an einem Abend


Weimar: Erstes Tanztheater-Gastspiel bei Kunstfest
Weimar (ddp-lth). Nach dem fulminanten «Weimar tanzt» zum Auftakt des diesjährigen Kunstfestes warten die «pelerinages» am Sonntag mit dem ersten Gastspiel eines Tanztheaters auf. Die Tanz Company des italienischen Choreografen Elio Gervasi bringt dass Stücke «7x7 - Chaos und Ordnung» ihres Chefs auf die Bühne des Deutschen Nationaltheaters (DNT) Weimar. Darin spüre eine siebenköpfige Truppe im Bühnenbild von Ricardo Cosendey der scheinbar unauflösbaren Dualität von Chaos und Ordnung nach, hieß es seitens des Veranstalters.
Gervasi veranschauliche dabei die Begriffe «Chaos» und «Ordnung» im Zusammenspiel von Kollektiv und Individuum. An beider Bruch- und Verbindungsstellen setze der choreografische Prozess an. Dabei werden einzelnen Teile aufgenommen und auf ihre momentane Gültigkeit geprüft und das Mosaik ohne Anfang und Ende immer wieder neu komponiert.
Auf das zweite Tanztheater-Gastspiel des diesjährigen Kunstfestes müssen die Besucher indes noch zwei Wochen warten. Dann bringt die Choreografin Prue Lang mit neun ehemaligen Tänzern des Balletts Frankfurt/Main ihre choreografische Installation «Infinite Temporal Series» in die Weimarhalle. Deren Bühne verwandelt sich dazu in eine in sich geschlossene Reihe von fünf hintereinander liegenden Räumen.
Durch diese läuft - mit kleiner zeitlicher Verzögerung - eine Bewegung von Tänzer zu Tänzer. Auf diese Weise entstehen komplexe Bewegungen aus Variationen, Verschiebungen und Echos. Einzig ein Erzähler, der die Texte Jorge Luis Borges - von ihnen ließ sich die australische Choreografin inspirieren - bewegt sich außerhalb dieses Spektrums. Dazu kann sich der Zuschauer während der gesamten Vorstellung frei bewegen und das Werk mit seinen vielschichtigen Abläufen aus verschiedenen Perspektiven betrachten.
Diese Tanzperformances wird ergänzt von der Videoarbeit «Pong», die einen Alltag im Luxus zeigt, und der Videoinstallation «screenplay». Diese verwandelt die Weimarhalle am 10. und 11. September in einen Raum für Tanz, Installation und Medien.
http://www.kunstfest-weimar.de

Salzburg: Festspiele 2005 mit «La Traviata» und «Zauberflöte»"
Salzburg (ddp). Die Salzburger Festspiele warten im kommenden Jahr mit einem publikumswirksamen Programm auf. Zu den Höhenpunkten zählen Neuinszenierungen von Giuseppe Verdis populärer Oper «La Traviata» mit der russischen Starsopranistin Anna Netrebko in der Titelrolle und Wolfgang Amadeus Mozarts «Zauberflöte». Außerdem stehen die selten gespielte Oper «Die Gezeichneten» von Franz Schreker und Mozarts Frühwerk «Mitridate, re di Ponto» auf dem Spielplan, den Festspielintendant Peter Ruzicka am Freitag in Salzburg vorstellte.
Insgesamt werden vier Opern-und drei Theaterneuproduktionen sowie drei konzertante Opern gezeigt. Das umfangreiche Konzertprogramm glänzt mit Dirigentenpersönlichkeiten wie Riccardo Muti, Christian Thielemann und Nikolaus Harnoncourt.
Abschied nehmen die Festspiele 2005 von Christian Stückl, der vor drei Jahren Hugo von Hofmannsthals «Jedermann» neu inszeniert hatte. Stückl, Intendant des Münchner Volkstheaters, steht für eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr zur Verfügung. Die erfolgreiche Produktion des Traditionsstücks wird vom neuen Schauspieldirektor Martin Kusej auf Grundlage von Stückls Ideen neu einstudiert. Die Rolle der Buhlschaft übernimmt an Stelle von Veronica Ferres die Schauspielerin Nina Hoss.

Bayreuth: Festspiele gehen mit «Tannhäuser» zu Ende
Bayreuth (ddp). Mit Richard Wagners «Tannhäuser» gehen am Samstag die 94. Bayreuther Festspiele zu Ende. Das wichtigste deutsche Festival von internationalem Rang genoss diesen Sommer so viel Aufmerksamkeit wie noch nie und entwickelte sich schon im Vorfeld zum Medien-Hype. Mit Christoph Schlingensief war ein völlig opernunerfahrener Regisseur für die Neuinszenierung des «Parsifal» verpflichtet worden, doch der allgemein erwartete Skandal blieb bekanntlich aus. So waren es in erster Linie die Streitigkeiten zwischen Schlingensief und dem Sänger des Parsifal, Endrik Wottrich, die für Schlagzeilen sorgten.
30 Aufführungen gingen vom 25. Juli bis 28. August über die Bayreuther Bühne. Neben der Neuproduktion von Wagners letztem Werk «Parsifal» mit Hasen, Voodoo-Kult und Videos standen «Tannhäuser», «Der Fliegende Holländer» sowie der vierteilige «Ring des Nibelungen» auf dem Programm. Ins fünfte Jahr ging Jürgen Flimms «Ring»-Version, die nach dieser Saison nicht mehr zu sehen sein wird.
Einen Nachfolger für Lars von Trier, der den nächsten «Ring» 2006 inszenieren sollte und im Juni absagte, gibt Wolfgang Wagner nach Angaben des Pressebüros am Samstag bekannt. Schon Anfang August bestätigte der 78-jährige Dramatiker Tankred Dorst Gespräche mit der Festspielleitung über den «Ring», wollte sich aber dazu nicht weiter äußern.
Nächstes Jahr werden die Festspiele mit einer Neuinszenierung von «Tristan und Isolde» eröffnet. Als Regisseur wurde der Schweizer Christoph Marthaler verpflichtet, am Pult wird mit dem Dirigenten Eiji Oue zum ersten Mal ein Japaner das Festspielorchester leiten. Die Titelrollen sind mit der Schwedin Nina Stemme und dem Amerikaner Robert Dean Smith besetzt. Der Tenor sang auf dem Grünen Hügel bereits Stolzing («Meistersinger»), Lohengrin und zuletzt den Siegmund («Walküre»).
Katharina Wagner, die Tochter und Assistentin des bald 85-jährigen Festspielchefs, ist als Regisseurin für die «Meistersinger» im Jahr 2007 vorgesehen.
Trotz Wirtschaftsflaute und Krisenstimmung ist das Interesse an Bayreuth ungebrochen groß. Auch in diesem Jahr hätte jede der rund 54 000 Karten fast neun mal verkauft werden können.

Berlin: Orchester der Komischen Oper startet in Spielzeit
Berlin (ddp-bln). Die neue Spielzeit an der Komischen Oper Berlin wird am 3. September (20.00 Uhr) mit dem ersten Sinfoniekonzert des Orchesters des Hauses eröffnet. Zum Auftakt der neuen Konzertsaison «Folk Songs - Folklore in der klassischen Musik» wird ein rein russisches Programm geboten, wie ein Sprecher am Donnerstag sagte.
Dirigent Vassily Sinaisky gibt einen Vorgeschmack auf Schostakowitschs Oper «Lady Macbeth von Mzensk». Außerdem nimmt er sein Publikum mit auf einen musikalischen Museumsbesuch, wo er durch Mussorgskis «Bilder einer Ausstellung» führt. Darüber hinaus begleitet er den 26-jährigen Pianisten Severin von Eckardstein bei dessen Debüt in der Komischen Oper: Der Gewinner des Brüsseler Königin-Elisabeth-Wettbewerbs spielt Prokofjews drittes Klavierkonzert.

Hamburg: Oper und Comedy an einem Abend
Hamburg (ddp-nrd). Die Hamburger Bühnen präsentieren sich zum Auftakt der neuen Spielzeit erstmals in einer gemeinsamen Theaternacht. 26 staatliche und private Bühnen mit insgesamt 12 500 Sitzplätzen bieten am 18. September Auszüge aus aktuellen Programmen sowie einmalige Specials, wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten. 55 Busse und 3 Alsterschiffe bringen die Gäste von einem Haus zum nächsten, damit sie die Vielfalt der Hamburger Theaterlandschaft entdecken können - Oper, Schauspiel, Varieté, Kabarett, Boulevard, Avantgarde und Comedy.
An der Aktion beteiligen sich unter anderem das Deutsche Schauspielhaus, die Hamburgische Staatsoper, das Thalia Theater, das Ohnsorg Theater, das St. Pauli Theater, die Komödie Winterhuder Fährhaus, das Ernst-Deutsch-Theater und Kampnagel. Für sechs Euro im Vorverkauf oder acht Euro an der Abendkasse können Theaterfreunde alle teilnehmenden Spielstätten besuchen und Shuttle-Busse sowie öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Im Preis enthalten ist zudem der Eintritt zu den beiden Abschlusspartys der Theaternacht auf Kampnagel und im Schmidts Tivoli.
http://www.hamburger-theaternacht.de
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