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2.8.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berlin: DOV begrüßt Überlegungen für ein Konzertschiff für Rostock +++ Eisenach: Debüt des Moritzburg Festival Orchester +++ Bayreuth: «Tristan»-Aufführung bei den Festspielen umjubelt +++ Rostock: Hafensinfonie vereint Kirchenglocken mit Schiffssirenen +++ Koblenz: 12. Koblenzer Mendelsohntage im September


Berlin: DOV begrüßt Überlegungen für ein Konzertschiff für Rostock
Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) begrüßt nachdrücklich die jüngsten Überlegungen für den Ausbau eines Konzertschiffes in Rostock.
"Die Herrichtung eines seetüchtigen Schiffes als schwimmender Konzertsaal wäre eine echte Alternative zum unverändert wünschenswerten Ausbau der Neptun-Halle 207", meint Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. "Ein neuer Konzertsaal ist für jedes Orchester ein Traum, auch in Zeiten knapper öffentlicher Mittel. Dass er dennoch nicht unrealistisch ist, belegen Beispiele der Neubauprojekte aus Hamburg, aber auch aus Reutlingen oder Duisburg, wo ein neuer Konzertsaal im April 2007 eröffnet werden wird. Ein schwimmender Konzertsaal für Rostock als alte See- und Hansestadt wäre ebenso angemessen wie weltweit einzigartig und ein herausragender kultureller Standortfaktor für Stadt und Region", sagt Mertens weiter.
"Die Norddeutsche Philharmonie als das größte Orchester in Mecklenburg-Vorpommern und an der gesamten deutschen Ostseeküste braucht eine angemessene Proben- und Aufführungsstätte. Das Thema sollte oberste Priorität der Kultur- und Infrastrukturpolitik in Rostock sein. Man kann die Stadt nur ermutigen, hier eindeutige Zeichen zu setzen", meint Mertens abschließend.

Eisenach: Debüt des Moritzburg Festival Orchester
Während das Moritzburg Festival bereits zu den etablierten Klassik-Festivals in Deutschland zu zählen ist, hat man erst in diesem Jahr das Moritzburg Festival Orchester gegründet. Unter der Leitung des jungen tschechischen Dirigenten Tomas Hanus präsentiert sich das Orchester am Freitag, den 4. August auf der Wartburg erstmals dem Publikum. Dem Kammerorchester gehören Musikstudenten aus aller Welt an, die in Moritzburg gemeinsam proben und die Festival-Programme erarbeiten. Beim Debüt auf der Wartburg ist auch Gründer und Leiter des Moritzburg Festivals, der Cellist Jan Vogler, mit von der Partie. Auf dem Programm steht Dmitri Schostakowitschs im Original für Sinfonieorchester komponiertes Cellokonzert Nr. 1 op. 107 aus dem Jahr 1959. Robert Schumanns Ouvertüre zu Hermann und Dorothea op.136 sowie die Sinfonie g-Moll KV 550 von W.A. Mozart vervollständigen das Programm.
Das Debüt-Konzert des neu gegründeten Orchesters auf der Wartburg wird am 3. September, 16.30 Uhr als Mitschnitt auf MDR Figaro zu hören sein.

Bayreuth: «Tristan»-Aufführung bei den Festspielen umjubelt
Bayreuth (ddp). Christoph Marthalers «Tristan»-Inszenierung ist am Dienstag bei den Bayreuther Festspielen gefeiert worden. Die Interpreten lieferten gesangliche Höhepunkte und wurden mit tosendem Beifall belohnt. Nina Stemme erhielt als Isolde orkanartige Ovationen.
Auf Anna Viebrocks Bühne im Stil der fünfziger Jahre wurde ein öder Saal zum variablen Einheitsraum: vom Salon eines alten Passagierdampfers, auf dem Isolde zu Bräutigam Marke gebracht wird, bis zum Sanatorium, in dem Tristan schließlich stirbt. Beklommenheit stellte sich nach dem Liebestrank ein: starr standen Tristan und Isolde im zweiten Aufzug an der Wand, sie im gelben Sechziger-Jahre-Kostüm, er im braven blauen College-Blazer.
Die Sänger hatten sich immer wieder fast statisch zurückzuhalten und legten vielleicht auch deshalb alles in ihren Gesang. Robert Dean Smith als Tristan mobilisierte selbst im dritten Akt unglaubliche Kraftreserven. Satt und sonor tönte Kwangchul Youns Bass in der Rolle von König Marke. Ex-Alberich Hartmut Welker sang den Kurwenal im Schotten-Outfit. Dazu verkörperte Petra Lang mit ihrem kräftigen Mezzo eine einnehmende Brangäne. Doch der Star des Abends war die Isolde. Nina Stemmes Wundersopran schien keine Grenzen zu kennen. Nach dem Japaner Eiji Oue stand in diesem Jahr Peter Schneider am Dirigentenpult. Er machte den «Tristan»-Erfolg komplett.
Die Bayreuther Wagner-Festspiele werden heute mit der Wiederaufnahme der Oper "Parsifal" fortgesetzt. Die Inszenierung von Christoph Schlingensief war bei ihrer Premiere 2004 auf viel Protest bei konservativen Festspielbesuchern gestoßen. Dirigiert wird die Oper von Adam Fischer. In der Titelrolle ist Alfons Eberz zu hören. Das Bühnenbild stammt von Daniel Angermayr und Thomas Goerge. Für 2008 ist eine Neuproduktion der Oper geplant. Wagners Spätwerk gilt neben dem "Ring der Nibelungen" als Rückrat der Festspiele.

Rostock: Hafensinfonie vereint Kirchenglocken mit Schiffssirenen
Rostock (ddp-nrd). Zur Eröffnung der Rostocker Hanse Sail wird erstmals eine Hafensinfonie die Stadt zum Klingen bringen. 60 Nachwuchsmusiker aus mehreren Bundesländern spielen im Gleichklang mit Kirchenglocken und Schiffssirenen eine Partitur, die vom Rostocker Hochschuldozenten Wolfgang Schmiedt komponiert wurde. Die
Szenerie des halbstündigen «Konzertes» wird von 1000 brennenden Fackeln erleuchtet und auf einer Großbildleinwand im Stadthafen übertragen, wie die Veranstalter am Dienstag ankündigten.
Zwei Dutzend junge Schlagzeuger und Posaunisten werden im Einsatz sein, weitere Musiker läuten dazu im Takt die Glocken der vier umliegenden Kirchen. Das musikalische Werk wird untermalt von den Sirenen sieben im Stadthafen liegender Schiffe. Für das Einstudieren der Hafensinfonie bleibt den Musikern lediglich drei Tage, wie eine
Sprecherin sagte.
Vorbild der Hafensinfonie ist die «Symphonie Portuaire» in Montreal, die alljährlich im Winter tausende Besucher in den kanadischen Hafen lockt. In Rostock ist Projektträger die Hochschule für Musik und Theater gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Jazz. Das musikalische Happening soll künftig jedes Jahr das Windjammertreffen Hanse Sail eröffnen.

Koblenz: 12. Koblenzer Mendelsohntage
Koblenz (ots) - Sechs Konzerte in zwei Tagen - und eine Chor-Nacht auf den Spuren des großen Romantik-Komponisten Felix Mendelssohn am Rhein: Vom 22. bis 24. September können Liebhaber klassischer Musik in Koblenz sprichwörtlich berühmten Violin-Klängen folgen. Im Mittelpunkt der 12. Koblenzer Mendelsohntage steht ein "Wandelkonzert" am Samstag, das in der Liebfrauenkirche mit Motetten beginnt, mit geistlicher Chormusik in der Florinskirche fortgesetzt wird und mit einem spätabendlichen Überraschungskonzert im Görreshaus endet.
Mendelssohns Violinkonzert in e-Moll gilt als Inbegriff der romantischen Violinliteratur - und eröffnet den Wochenend-Konzertreigen. Drei Konzerte an drei verschiedenen Orten machen die Besucher am Samstagabend zu Spaziergängern nach Noten: Das Wandelkonzert beginnt am 23. September um 18 Uhr mit dem Evensong mit Motetten in der Liebfrauenkirche und endet gegen 22.30 Uhr im Görreshaus mit einer musikalischen Überraschung. Der Festvortrag in Mendelssohns ehemaligem Teehaus beleuchtet die Beziehung Felix Mendelssohns zu Robert Schumann, bei einer Kammermusik-Matinee stehen Werke von Felix und seinen Freunden Bach, Berg und Schumann auf dem Programm. Höhepunkt ist das Sinfoniekonzert Nr. 2 am Sonntag, 23. September, in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle. Neben Mendelssohns Sinfonie Nr. 8 in D-Dur stehen berühmte Werke von Berlioz, Bach, Webern und Berg auf dem Programm. Zu den Solisten gehören das Violin-Nachwuchstalent Serge Zimmermann, die Mezzosopranistin Monica Mascus und der Gittarist Volker Höh. Zum Eröffnungskonzert spielt das Staatsorchester Rheinische Philharmonie unter der Leitung von André de Ridder. Das Abschlusskonzert geben die Bergischen Symphoniker, die vom künstlerischen Leiter der Mendelssohn-Tage, Bernhard Steiner, dirigiert werden.

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