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Christian Thielemann lehrt bei Orchester-Workshop +++ Händels «Giulio Cesare in Egitto» an der Stuttgarter Oper ++ «Musik in Burgen und Schlössern» 2003 mit 102 Konzerten in 50 Bauten +++ 5. UltraSchall-Festival - Busoni-Preis verliehen +++ Uraufführung für Esther Vilars «Carmen» am Theater Altenburg-Gera
Christian Thielemann lehrt bei Orchester-Workshop
Berlin (ddp). Dirigent Christan Thielemann geht unter die Lehrenden. Der Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin gestaltet am 9. Februar einen öffentlichen Orchester-Workshop an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler». Mit dem Sinfonieorchester der Hochschule will Thielemann zwei Sätze aus Robert Schumanns Sinfonie r. 2 C-Dur erarbeiten, teilte die Berliner Hochschule am Dienstag mit.
Thielemann ist ständiger Gast an den großen Opernbühnen der Welt sowie bei den Salzburger und Bayreuther Festspielen. Er arbeitet regelmäßig mit den Wiener, Münchner und Berliner Philharmonikern sowie mit dem Concertgebouw Orkest Amsterdam, dem Israel Philharmonic Orchestra und dem Philharmonia Orchestra London.
Die «Hanns Eisler»-Hochschule richtet seit 2001 öffentliche Orchester-Workshops und Masterclasses aus. Bisher haben unter anderen die Dirigenten Nikolaus Harnoncourt, Daniel Barenboim, Kent Nagano und Sir Simon Rattle mit den Studenten gearbeitet.
Händels «Giulio Cesare in Egitto» an der Stuttgarter Oper
Stuttgart (ddp-bwb). Bereits zum zweiten Mal in der laufenden Spielzeit präsentiert die Staatsoper Stuttgart ein Bühnenwerk aus dem Bereich der «Alten Musik». Wie bei Monteverdis «Orfeo» wird auch bei der Premiere der Händel-Oper «Giulio Cesare in Egitto» am kommenden Samstag ein Spezialist für dieses Repertoire am Dirigentenpult stehen. Der Brite Raymond Leppard, der den 1724 in London uraufgeführten «Giulio Cesare» für die beste Oper von Georg Friedrich Händel hält, verfügt über große internationale Erfahrung und arbeitet nun erstmals in Stuttgart.
Der österreichische Regisseur Martin Kusej hingegen ist in der Landeshauptstadt kein Unbekannter. Er machte mit Schauspielproduktionen nachhaltig auf sich aufmerksam, bevor er in der Stuttgarter Oper umstrittene Inszenierungen wie «Fidelio» und zuletzt «Die Gezeichneten» herausbrachte. Für «Giulio Cesare» steht ihm mit Sergio Morabito ein Dramaturg zur Seite, der selbst - gemeinsam mit Jossi Wieler - vor einigen Jahren die Händel-Oper «Alcina» in Stuttgart inszenierte.
Die Stuttgarter Oper will mit dem komplett aus dem Ensemble besetzen «Giulio Cesare» an den Erfolg von «Alcina» anknüpfen, die mittlerweile als internationales Gastspiel u. a. in San Francisco gezeigt wurde. Ungewöhnlich ist, dass bei der anstehenden neuen Händel-Produktion gleich fünf Mezzosoprane beteiligt sein werden, darunter das langjährige Ensemblemitglied Helene Schneiderman in der Titelrolle und die erst seit dieser Spielzeit engagierte Schwedin Helene Ranada.
«Musik in Burgen und Schlössern» 2003 mit 102 Konzerten in 50 Bauten
Mainz (ddp-swe). Die Kammermusikreihe «Musik in Burgen und Schlössern» steigert 2003 erneut ihren Konzertrahmen. Wie das Kulturministerium am Dienstag in Mainz mitteilte, bietet die Reihe in diesem Jahr zwischen dem 8. März und dem 17. August insgesamt 102 Konzerte in 50 historischen Bauten an. Die Reihe sei «schlichtweg zu einem Renner» geworden, sagte Kulturstaatssekretär Roland Härtel bei der Vorstellung des Programms. Die Bewerbungen der Kommunen als Veranstaltungsort für die Reihe seien immens gestiegen. In diesem Jahr stehen die Konzerte unter dem Motto «Das 20. Jahrhundert zwischen Romantik und Provokation».
Zwei Drittel des Programms bestreiten die Stipendiaten und Dozenten der organisierenden Landesstiftung «Villa Musica». Dazu lädt die Stiftung wieder hochkarätige Gäste wie das Barockorchester «Concerto Köln»; die Kammerphilharmonie Oppeln und Chinesische Folkloregruppen ein. «Nirgends sonst in Deutschland kann man einen so guten Überblick über den Leistungsstand junger Kammermusiker gewinnen», sagte Härtel.
Trotz Sparzwängen will die Landesregierung auch in diesem Jahr die Eintrittspreise bei unter 20 Euro halten. 2002 kamen insgesamt 15 148 Besucher zu den 85 Konzerten, von denen etwa ein Drittel ausverkauft war. Für Kammermusikalische Konzerte sei das ein «sehr beachtlicher Erfolg», fügte Härtel hinzu. Die Kosten von insgesamt 400 000 Euro übernimmt die «Villa Musica» in Zusammenarbeit mit Sponsoren.
5. UltraSchall-Festival - Busoni-Preis verliehen
Berlin (ddp-bln). Mit einem «Klang-Gewitter» ist das zehntägige Festival für neue Musik, UltraSchall, am Sonntag ausgeklungen. Zur europäischen Erstaufführung kam dabei das vor rund einem Vierteljahr in Japan kreierte «Omega Project» der auch in Europa ausgebildeten Japanerin Misato Mochizuki. Sie konnte - wie der in einem Bergdorf in Oberkärnten lebende US-Amerikaner kubanischer Herkunft George Lopez für «Breath - Hammer - Lightning» - viel Beifall entgegen nehmen.
Zu den 21 Konzerten, die 13 Ur- und fünf deutsche Erstaufführungen brachten, und einem Podiumsgespräch kamen insgesamt etwa 10 000 Besucher. In diesem Jahr war die Verleihung des 1988 von Aribert Reimann gestifteten Busoni-Kompositionspreises der Akademie der Künste in das Festival eingebunden; er ging diesmal an Enno Poppe, der aus diesem Anlass das Ensemble Mosaik dirigierte, der Förderpreis an Daniel Smutny. Rund 60 Komponisten waren diesmal im Programm berücksichtigt. In den fünf Jahren UltraSchall übersteigt deren Zahl bereits 400.
Zu den Besuchern des Abschlusskonzerts gehörten Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) und bekannte Komponisten wie Paul-Heinz Dittrich, Georg Katzer und Aribert Reimann. Das Konzert mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Peter Rundel wurde von beiden veranstaltenden Sendern DeutschlandRadio und SFB live übertragen.
Uraufführung für Esther Vilars «Carmen» am Theater Altenburg-Gera
Altenburg (ddp-lth). Das Theater Altenburg-Gera bereitet die Uraufführung der Inszenierung «Carmen» von Esther Vilar vor. Das «Schauspiel für zehn Mobiltelefone» solle in der Regie von Mario Holetzeck und der Ausstattung von Tobias Luthardt am 16. Februar erstmals über die Bühne des Großen Hauses Altenburg gehen, teilte das Theater mit.
Vilar lässt drei Frauen und drei Männer wie die Figuren einer mittelalterlichen Uhr auf die Terrasse eines großen Opernhauses kommen. Dort sprechen sie ihren Text in ihr Handy und gehen wieder ab. Bei den Figuren handelt es sich um Paare, wobei die Frauen ihrem Freund, Geliebten, Ehemann die Beziehung aufkündigen. Ihr Erscheinen und ihr Text korrespondieren dabei mit dem Ablauf der Oper «Carmen», deren Musik in das Bühnengeschehen einbezogen wird.
(www.theater.altenburg.gera.de)