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Zwickauer Schumann-Haus schließt wegen Sanierung +++ Großer Veranstaltungsreigen zu «350 Jahre Oper in München» +++ Mendelssohn-Festtage beginnen am 30. Oktober in Leipzig +++ Carmen feierte in der "Gläsernen Manufaktor" Premiere +++ 19. Geraer Orgeltage mit drei Uraufführungen
Zwickauer Schumann-Haus schließt wegen SanierungZwickau (ddp-lsc). Das Robert-Schumann-Haus in Zwickau schließt ab Dienstag vorübergehend seine Pforten. Voraussichtlich bis April können weder Museum noch Archiv genutzt werden. In dieser Zeit werde die Sanierung des Hauses fortgesetzt, teilte die Einrichtung mit. Direktion und Archiv seien jedoch weiterhin telefonisch und per E-Mail erreichbar.
Museum und Archiv haben ihr Domizil im früheren «Haus am Marckt am eck bey dem obern Rorkasten». Dort war der Komponist Robert Schumann (1810-1856) geboren worden. 1955 musste das Gebäude wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Bis zum 100. Todestag Schumanns am 29. Juli 1956 wurde es wieder errichtet. Dabei wurde die äußere Gestalt des Baus originalgetreu rekonstruiert, das Innere jedoch der neuen Funktion angepasst. Seither ist das Robert-Schumann-Haus ein Zentrum der internationalen Schumann-Pflege.
Seit Mitte 2000 wird das Haus saniert. Mit Investitionen von bislang fast 700 000 Euro - die Hälfte von der Stadt Zwickau, der Rest über Denkmalmittel von Bund und Land Sachsen ? entstand inzwischen der Kammermusiksaal wieder in alter Schönheit und ein glasüberdachter Lichthof neu. Auch Dach und Fassaden wurden saniert, ein Teil der Fenster erneuert und ein moderner Sanitärtrakt eingebaut.
(www.zwickau.de)
Großer Veranstaltungsreigen zu «350 Jahre Oper in München»
München (ddp). Für Opern- und Musikfreunde steht München im nächsten Jahr ganz im Zeichen des Jubiläums «350 Jahre Oper in München». Aus diesem Anlass ist ein umfangreiches Programm mit Opernaufführungen, Konzerten, Symposien und Ausstellungen geplant. Auftakt ist im Mai mit einer spektakulären Ausstellung unter dem Titel «Theatrum Mundi - Die Welt als Bühne» im Haus der Kunst, die der Beziehung zwischen Kunst, Bühne und Leben in Barock und Rokoko gewidmet ist. Gezeigt werden unter anderem Originalkulissen aus dem 18. Jahrhundert, Kostüme und alte Bühnentechnik. Außerdem beschäftigt sich die Schau (23.5.-21.9.2003) mit dem Publikum als Teil des Theaters und der Entstehung des Starkults im barocken Operntheater.
Auch die nächsten Münchner Opernfestspiele (27.6.-31.7. 2003) stehen im Zeichen des Jubiläums. Sie setzen einen Schwerpunkt auf den barocken Beginn der Gattung Oper. Höhepunkt ist die Münchner Erstaufführung der Oper «Rodelinda» von Georg Friedrich Händel. Einen «retrospektiven Spaziergang» durch die Münchner Operngeschichte bietet das Deutsche Theatermuseum, das sich auch mit der Baugeschichte der verschiedenen städtischen Theater befasst (18.7.- 28.9.2003).
Genau am Jahrestag der Eröffnung des Cuvillies-Theaters in der Münchner Residenz, am 12. Oktober 2003, führt das Staatstheater am Gärtnerplatz die damalige Eröffnungsinszenierung von Giovanni Ferrandinis Oper «Catone in Utica» auf. Eine große Ausstellung über den Komponisten Richard Wagner im Münchner Stadtmuseum beendet im Herbst die Jubiläumsfeierlichkeiten.
Mendelssohn-Festtage beginnen am 30. Oktober in Leipzig
Leipzig (ddp-lsc). Das Leipziger Gewandhaus veranstaltet vom 30. Oktober bis zum 4. November die Mendelssohn-Festtage. In 25 Veranstaltungen unter dem Thema «Zwischen Klassik und Romantik» will das Haus den Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) würdigen. Damit seien die Festtage mit Konzerten, Liederabenden, Vorträgen, Ausstellungen zum ersten Mal thematisiert worden, sagte Gewandhausdirektor Andreas Schulz auf ddp-Anfrage. Das solle künftig beibehalten werden. «Wir wollen die Mendelssohn-Festtage in Leipzig als herbstliches Pendant zum Bachfest etablieren», fügte der Gewandhausdirektor hinzu.
Den Auftakt bildet am Mittwoch eine musikalisch-literarische Soiree in der Hochschule für Musik. Ein Konzert zum Reformationstag gibt der Gewandhaus-Kammerchor am Donnerstag im großen Saal des Gewandhauses. Das Leipziger Streichquartett spielt an mehreren Tagen in unterschiedlichen Kammermusiksälen sämtliche Streichquartette von Bartholdy.
Zu den Höhepunkten der Mendelssohn-Festtage gehöre außerdem das große concert am kommenden Sonntag mit dem Gewandhausorchester unter seinem Dirigenten Herbert Blomstedt. Neben der 4. Sinfonie d-Moll, op. 120 von Robert Schumann wird das 2. Klavierkonzert d-Moll, op. 40 von Felix Mendelssohn Bartholdy mit Peter Rösel am Klavier zu hören sein. Führungen zu Stätten des Leipziger Musiklebens wie Bachmuseum, Schumann-Haus und Musikinstrumentenmuseum komplettieren das Programm.
Um das Interesse der Musikwelt einmal im Jahr auf einen der bedeutendsten Musiker zu lenken, will das Gewandhaus die Mendelssohn-Festtage künftig stärker ins Blickfeld rücken. Ab diesem Jahr werden sich die Festtage an einem konkreten Thema orientieren, das aus dem Schaffen des berühmten Gewandhauskapellmeisters resultiert. Bis zum 200. Geburtstag des Musikers im Jahre 2009 sollen sich die Mendelssohn-Festtage als Kulminationspunkt der Mendelssohnpflege entwickelt haben. Die ersten Mendelssohn-Festtage wurden 1997 zum 150. Todestag des Musikers ausgerichtet. Damals wurde auch das Mendelssohn-Haus als Forschungsstätte und Museum mit Musiksaal wiedereröffnet.
(www.gewandhaus.de)
Carmen feierte in der "Gläsernen Manufaktor" Premiere
Die Gläserne Manufaktur von Volkswagen in Dresden hat ihre Premiere als Opernbühne erlebt. Die Aufführung der "Carmen" von Georges Bizet im Foyer der Montagefabrik und bei laufender Produktion wurde am Ende von den rund 450 Zuschauern mit viel Applaus bedacht. In der Regie von Harry Kupfer sang Ulrike Helzel die Titelpartie. Als Don José war der gebürtige Amerikaner Douglas Nasrawi zu erleben, den Torero Escamillo gab der Finne Jukka Rasilainen.
Die Sächsische Staatskapelle musizierte unter Leitung von Massimo Zanetti. Kupfer hatte das Werk um 45 Minuten auf exakt zwei Stunden gekürzt und ihm den Untertitel "Eine Version" hinzugefügt. Dabei ließ sich der Regisseur auch vom Ort des Geschehens inspizieren: Kurzzeitig kam sogar die in der Gläsernen Manufaktur produzierte VW-Nobelkarosse Phaeton zum Einsatz. Auch ein alter Transporter aus dem Hause Volkswagen und diverse Auto-Ersatzteile machten dem Publikum klar, wo es sich befand.
Die Nachfrage war im Vorfeld schon so groß, dass alle Vorstellungen bereits ausverkauft sind. Wegen der Nichtbespielbarkeit der Semperoper nach den schweren Überschwemmungen im August hatte der VW-Konzern der Sächsischen Staatsoper die Gläserne Manufaktur als Ausweichspielort angeboten.
Im November soll der Spielbetrieb im eigenen Haus wieder provisorisch aufgenommen werden. Nach derzeitigen Schätzungen entstand an der Semperoper ein Schaden an Gebäude und Technik von rund 21 Millionen Euro.
19. Geraer Orgeltage mit drei Uraufführungen
Gera (ddp-lth). Die Geraer Orgeltage haben in diesem Jahr drei Uraufführungen im Programm. Bereits zum Eröffnungskonzert am 10. November bringe die 19. Veranstaltungsreihe dieser Art zwei Neukompositionen von Geraer Künstlern zu Gehör, teilte das veranstaltende Theater Altenburg-Gera mit. Erstmals öffentlich erklingen wird «Rex Tremendae» für Bariton, Chor und Elektronik von Christian Frank. Die Orgeltag dauern bis zum 15. November.
Frank schuf gemeinsam mit Martin Zitzmann auch die zweite Neuheit «Die sieben Posaunen». Das Werk für Soli, Chor, Rockband und Elektronik entstand nach Texten aus der Offenbarung des Johannes. «Warten auf G...» macht die Troika der Uraufführungen komplett. Das Konzert für Orgel und Orchester des Thüringer Komponisten Achim Müller-Weinberg wird im Rahmen eines Philharmonischen Konzertes am 13. November gespielt. Solist ist der international renommierte Altenburger Organist Felix Friedrich. Das dreisätzige Werk wurde im Auftrag des Komponistenverbandes Thüringen durch die Stiftung Kulturfonds und das Land Thüringen gefördert.
Beim dritten Konzert treten zwei bei den Geraer Orgeltagen bestens bekannte Organisten auf. Matthias Eisenberg aus Keitum/Sylt und Martin Stephan aus Halle/Saale wollen mit ihrer außerordentlichen Kunst der Improvisation das Publikum zum Abschluss der 19. Auflage der traditionsreichen Veranstaltung begeistern.
(www.theater.altenburg.gera.de)