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28.2.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Spendenaktion für Frankfurter Oper +++ Mit internationalen Ehrengästen wird am Freitag in Dessau das Kurt-Weill-Fest eröffnet +++ München vollendet den «Ring»+++ Musikfesttage an der Oder stehen im Zeichen des Bachfestes +++ Entstaubter «Sommernachtstraum» von Heinz Rudolf Kunze


Spendenaktion für Frankfurter Oper
orf - Mit einer Spendenaktion will der Frankfurter Opernintendant Bernd Loebe die finanzielle Misere seines Hauses mildern. In diesem und im kommenden Jahr sind unter anderem mehrere Sonderveranstaltungen, eine Tombola und die Versteigerung von Opernkostümen aus dem Fundus geplant. Damit hofft Loebe, 2003 und 2004 jeweils rund eine halbe Million Euro einzunehmen, wie er am Donnerstag erläuterte. Die Aktion mit dem Namen "Entweder... Oper!" richtet sich an Banken und andere Firmen, aber auch an private Opernfreunde.
Die Stadt hatte wegen ihrer Finanznot den Städtischen Bühnen einen mehrjährigen Sparplan auferlegt. Zusätzlich zu diesen Einsparungen in Millionenhöhe müssen die Bühnen gemeinsam rund 1,5 Millionen Euro für Tariferhöhungen aufbringen. Die Spendenaktion sei ein "deutliches Signal" an die Stadt, dass die Oper "alles unternimmt, um an die Einsparsumme, die uns die Stadt vorgibt, so nah wie möglich heranzukommen", sagte der Intendant.

Mit internationalen Ehrengästen wird am Freitag in Dessau das Kurt-Weill-Fest eröffnet
Dessau (ddp-lsa). Mit einem Festakt beginnt am Freitag (17.30 Uhr) in Dessau das 11. Kurt-Weill-Fest. Zur Eröffnung im Anhaltischen Theater werden unter anderem als Ehrengäste der israelische Botschafter Shimon Stein sowie der amerikanische Generalkonsul Fletcher M. Burton und der Chef der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt, Rainer Robra erwartet, sagte der geschäftsführende Direktor des Kurt Weill Festes 2003, Clemens Birnbaum.
Insgesamt stehen bis zum 9. März in der Geburtstadt von Kurt Weill (1900-1950) 32 Veranstaltungen unter dem Titel «Noten und Münzen» auf dem Programm. Neben dem Themenkreis Musik und Geld beschäftige sich das diesjährige Festival mit dem 75-jährigen Jubiläum der Uraufführung der «Dreigroschenoper», kündigte Birnbaum an. Am Eröffnungsabend wird der slowakische Künstler Milan Sládek mit seinem Pantomimentheater und lebensgroßen Stabpuppen Weills populärstes Musiktheater auf die Bühne des Anhaltischen Theaters bringen. Das Festival hat nach Angaben der Kurt Weill Gesellschaft in diesem Jahr einen Etat von etwa 530 000 Euro.
http://www.kurt-weill.de

München vollendet den «Ring»
München (ddp-bay). Mit Spannung wird im Münchner Nationaltheater die Neuinszenierung von Richard Wagners «Götterdämmerung» erwartet. Am Freitag (16.00 Uhr) hebt sich der Vorhang für den letzten Teil der Wagnerschen «Ring»-Tetralogie. Die «Götterdämmerung», das längste Werk der Opernliteratur, beschließt die im vergangenen Jahr begonnene Neuinszenierung des Zyklus «Der Ring des Nibelungen».
Der US-Regisseur David Alden, dessen poppig-freche, unkonventionelle Sicht des «Siegfried» im vergangenen November die Musikwelt gespalten hatte, inszeniert auch den Schlussakt des monumentalen Götter- und Menschheitsdramas mit dem Tod des Siegfried und dem Brand der Götterburg Walhall. Am Pult steht wieder Generalmusikdirektor Zubin Mehta. In den Hauptrollen: Stig Andersen als Siegfried, Gabriele Schnaut als Brünnhilde, Matti Salminen als Hagen und Marjana Lipovsek als Waltraute.
Im April und Mai wird der neue Münchner «Ring» erstmals zyklisch zu sehen sein. Dazu wird David Alden, der nach dem plötzlichen Tod von Herbert Wernicke die Vollendung der Tetralogie übernommen hatte, auch die «Walküre» neu herausbringen. Premiere der «Walküre» ist am 7. Mai. In der Originalfassung Wernickes wird dann nur noch das «Ring»-Vorspiel, die Oper «Das Rheingold» zu sehen sein.

Musikfesttage an der Oder stehen im Zeichen des Bachfestes
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Ganz im Zeichen Johann Sebastian Bachs stehen die diesjährigen Musikfesttage an der Oder. Vom 14. März bis 5. April wird es in Frankfurt, Slubice, Zielona Gora (Grünberg) und Eisenhüttenstadt 62 Konzerte, Symposien und Ausstellungen geben, kündigten die Veranstalter am Donnerstag an. Dazu werden 880 Künstler aus zehn europäischen Ländern und den Philippinen erwartet.
Kernpunkt der Festtage wird das 78. Bachfest der Neuen Bachgesellschaft Leipzig vom 20. bis 25. März sein, das nach 30 Jahren zum zweiten Mal nach Frankfurt kommt. In Kirchen beidseits der Oder werden in dieser Zeit sechs der elf überlieferten Bach-Kantaten zu Marienfesten erklingen. Mit diesen Metten solle eine Verbindung zum katholischen Polen geschaffen werden, sagte Reimar Bluth vom Vorstand der Bachgesellschaft. Zudem wird am 22. März die «Dankhymne der Freundschaft» vom Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel erstmals wiederaufgeführt, die zum gerade aus Kiew zurückgekehrten Notenarchiv der Sing-Akademie Berlin gehört.
Am 21. März wird die Hamburger Camerata alle sechs Brandenburgischen Konzerte aufführen. Begleitet wird das Bachfest von einem dreitägigen wissenschaftlichen Symposium, das Themen wie «Bach und Polen» sowie «Bach in Brandenburg» beleuchtet. Eine Ausstellung in der Frankfurter Konzerthalle widmet sich vom 8. bis 30. März Bachs zweiter Frau Anna Magdalena. Im Programm der Musik-Festtage gibt es auch Konzerte «Bach goes to Hollywood» und eine Bach-Jazznacht. Als deutsch-polnische Koproduktion feiert zudem am 28. März eine Oper nach dem Kleist-Trauerspiel «Penthesilea» Premiere.
Der Gesamtetat der Musikfesttage beläuft sich nach Veranstalterangaben auf 225 000 Euro, die knapp zur Hälfte vom Land und zu einem Viertel von der Stadt kommen. Der Rest wird durch Sponsoren und Karteneinnahmen gedeckt. Die Resonanz sei gut, die Frankfurter Hotels seien für das Bachfest weitgehend ausgebucht. Auch für die fünf Konzertfahrten hauptsächlich zu historischen Orgeln seien kaum noch Plätze zu bekommen. Für die größeren Veranstaltungen gebe es aber noch Karten.
(Kartenbestellungen unter 0335/401-01-20, Programm im Internet: http://www.konzerthalle-bach.de

Entstaubter «Sommernachtstraum» von Heinz Rudolf Kunze
Hannover (ddp). Der «Sommernachtstraum» von William Shakespeare wird als Musical in einer Fassung des Musikers Heinz Rudolf Kunze neu auf der Bühne interpretiert. Im Auftrag der Landesbühne Hannover hat der 46-Jährige den Text neu bearbeitet. Die Musik dazu schrieb sein langjähriger Produzent und Gitarrist Heiner Lürig. Open-Air-Premiere für die Neuinterpretation des Theater-Klassikers soll am 31. Juli in den Herrenhäuser Gärten von Hannover sein.
«Etwa 50 Prozent wird gesprochen und 50 Prozent gesungen», sagte Kunze bei der Vorstellung am Donnerstag in Hannover. In seiner Neuinterpretation habe er das alte Bühnenstück gehörig «entstaubt». Dennoch habe er das Reimschema eingehalten, damit der Zuschauer gleichzeitig rund 400 Jahre zurückversetzt werde.
Der als Popsänger, Dichter und Essayist bekannte Kunze hatte bereits 1988 das deutsche Libretto für das Musical «Les Miserables» nach Victor Hugo geschrieben. Das Multitalent übertrug ebenfalls das Musical «Miss Saigon» ins Deutsche. Nach Kunzes Worten ist diese Arbeit an Musicals «fast schöner als singen».
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