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28.3.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Salzburg: Osterfestspiele – Mit Wagner zurück zu den Wurzeln +++ Rostock: Ostseefestspiele zeigen «Phantasiestücke» +++ Düsseldorf: Miguel Vargas in der Tonhalle +++ Göttingen: Zwei Händel-Uraufführungen während der Händelfestspiele +++ Wien: Schmied will bei Besetzung des Staatsoperndirektors allein entscheiden


Salzburg: Osterfestspiele – Mit Wagner zurück zu den Wurzeln
Salzburg (ddp-bay). Die Salzburger Osterfestspiele kehren im 40. Jahr ihres Bestehens zu ihren Wurzeln zurück. Wie schon im Gründungsjahr 1967 wird ein Teil von Richard Wagners Tetralogie «Der Ring des Nibelungen» zu sehen sein. Die Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle bringen am 31. März im Großen Festspielhaus «Das Rheingold» heraus. Gezeigt wird eine Inszenierung des französischen Regisseurs Stéphane Braunschweig, die bereits vergangenen Sommer beim Festival d´Art Lyrique d´Aix-en-Provence zu sehen war. Rattle beginnt damit seinen ersten kompletten Zyklus des Wagnerschen Weltendramas. Das Projekt soll 2010 in Salzburg mit der «Götterdämmerung» abgeschlossen werden. Der Gründer der Osterfestspiele, Herbert von Karajan, hatte 1967 die «Walküre», den zweiten Teil der Tetralogie, unter eigener Regie herausgebracht.
Neben dem «Rheingold» sind bei den Osterfestspielen vom 31. März bis 4. April 2007 zwei Orchesterkonzerte unter Rattles Leitung und ein Chorkonzert mit dem Rundfunkchor Berlin unter Bernard Haitink zu sehen.
In der Avantgarde-Reihe Kontrapunkte geht es dieses Jahr ebenfalls um Richard Wagner. Auf dem Programm stehen Kammermusik-Bearbeitungen von Werken Wagners, zum Beispiel Paul Hindemiths Ouvertüre zur Oper «Der fliegende Holländer» für Streichquartett, «wagneristische» Werke von Anton Webern bis Arnold Schönberg und Werke, die sich kritisch mit der Person und Ideologie Wagners auseinandersetzen. Die Werke werden von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker interpretiert.
Die Osterfestspiele hatte Karajan 1967 gegründet, um seinen Berliner Philharmonikern eine neue Plattform zu verschaffen. Erstmals konnten sie nun ihr eigenes, internationales Festival bestreiten und sich auch als Opernorchester profilieren. Nach Karajans Tod übernahm Claudio Abbado zusammen mit den Philharmonikern die Leitung der Osterfestspiele, seit 2003 ist Rattle verantwortlich.

Rostock: Ostseefestspiele zeigen «Phantasiestücke»
Stralsund/Greifswald (ddp-nrd). «Phantasiestücke» namhafter Autoren will das Theater Vorpommern im Sommer bei den 5. Ostseefestspielen in Stralsund und Greifswald auf die Bühne bringen. Auf der Seebühne in Stralsund werde ab 22. Juni Jacques Offenbachs Oper «Hoffmanns Erzählungen» präsentiert, kündigte Theaterintendant Anton Nekovar am Dienstag in Stralsund an. Für die insgesamt 19 Aufführungen, für die vor der romantischen Hafenkulisse wieder ein ausgedientes Frachtschiff als Bühne diene, sei der Wiener Regisseur Philipp Harnoncourt gewonnen worden.
Auf der vor einem Jahr eingeweihten Bühne am Greifswalder Museumshafen wird ab dem 12. Juli die romantische Komödie «Ein Sommernachtstraum» von William Shakespeare gezeigt. Die Inszenierung mit Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy werde als Koproduktion von Orchester, Chor, Schauspiel und Ballett dargeboten, sagte Schauspieldirektor Matthias Nagatis. Für das aufwändig ausgestattete Stück werde sogar das gesamte Orchester kostümiert, dessen Musiker als Elfen und Insekten in Szene gesetzt würden.
In der mittelalterlichen Klosterruine Eldena wird in diesem Sommer das Familienstück «Pinocchio» aufgeführt. In der Hauptrolle ist bis zur Menschwerdung von Pinocchio eine fast lebensgroße Holzpuppe zu erleben, die von einer als Fee verkleideten Schauspielerin geführt wird. Das Spektakel «Die drei Musketiere», das sich bereits seit 2005 zum Dauerrenner entwickelte, rundet das Angebot der Ostseefestspiele ab.
2006 hatten 28 500 Zuschauer die sommerlichen Open-Air-Aufführungen besucht und damit eine Rekordmarke erzielt. Das Theater Vorpommern hat nach Angaben des Intendanten mit den 2003 gestarteten Ostseefestspielen sich nicht nur ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein geschaffen, sondern auch Gäste von außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns gewonnen.
http://www.ostseefestspiele.de

Düsseldorf: Miguel Vargas in der Tonhalle
Düsseldorf (ddp-nrw). Der Flamenco steht ab Donnerstag im «tanzhaus nrw» in Düsseldorf im Mittelpunkt. Das zwölfte Flamenco-Festival biete bis zum 9. April sechs Bühnenveranstaltungen, darunter drei deutsche Ertaufführungen, sowie 30 Workshops, teilten die Veranstalter mit. Die Eröffnung mit dem spanischen Tänzer Miguel Vargas findet in der Düsseldorfer Tonhalle statt.
Den Angaben zufolge präsentieren namhafte Kompanien, aber auch Nachwuchs-Choreographen das gesamte Spektrum des Flamenco, von klassisch inszeniert bis zeitgenössisch interpretiert. Besonderes Highlight sei der Auftritt von Israel Galvan, nach Veranstalterangaben «einer der aufregendsten Tänzer der aktuellen Flamencoszene». Er stellt in deutscher Erstaufführung seine neue Produktion «La Edad de Oro» vor. Neben den Auftritten vermitteln 15 Künstler in etwa 30 Workshops verschiedene Tanzstile des Flamenco, Flamenco-Gesang sowie Perkussion.
Eintrittskarten sind telefonisch unter der Rufnummer 0211/172700, im Internet unter tanzhaus-nrw.de/festivals und bei NRW-Ticket erhältlich.

Göttingen: Zwei Händel-Uraufführungen während der Händelfestspiele
Auf dem Spielplan der Göttinger Händelfestspiele (18. bis 29. Mai) stehen dieses Jahr zwei Uraufführungen. Laut Händel-Gesellschaft ist "Giove in Argo" erstmals in einer rekonstruierten Fassung zu hören. Zudem werde die Kantate "Quando o mai tiranno Amore", deren Handschrift erst kürzlich in Sizilien gefunden worden sei und Händel zugeschrieben werde, uraufgeführt. Als Oper sei "Guilio Cesare", als Oratorien "Solomon" und "Belshazzar" geplant. Das Motto der Festspiele 2007 lautet "Macht und Ohnmacht - Herrschergestalten im Werk Georg Friedrich Händels".

Wien: Schmied will bei Besetzung des Staatsoperndirektors allein entscheiden
Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) will sich bei der Besetzung des Staatsoperndirektors nicht hineinreden lassen. Die Parallelgespräche von Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) würden sie aber auch nicht stören. Die alleinige Verantwortung für die Entscheidung liege bei ihr, so Schmied am Mittwoch vor dem Ministerrat. Dass Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) zuletzt öffentlich verkündet hatte, ebenfalls Gespräche mit potenziellen Anwärtern zu führen, stört Schmied eigenen Angaben zufolge dennoch nicht. Auch sie führe derzeit viele Gespräche. Diese würden sehr diskret ablaufen. Im Laufe des Juni werde es dann zu einer Entscheidung kommen, so die Kulturministerin.
Wie viele Chefs die Oper letztlich haben wird, ließ Schmied offen. Derzeit werde gemäß dem Bundestheaterorganisationsgesetz nach einem künstlerischen Leiter gesucht. Dazu werde dann noch ein kaufmännischer Leiter kommen. Dass dann auch noch ein Musikdirektor etabliert wird, schloss die Ministerin nicht aus.
Zu einem kolportierten Führungstrio mit Gusenbauer-Intimus Neil Shicoff, Dirigent Franz Welser-Möst und der scheidenden ÖBB-Managerin Wilhelmine Goldmann meinte Schmied bloß: "Kein Kommentar."
Klargestellt wurde indessen von Gusenbauer, dass nicht er die Entscheidung über die neue Staatsoperndirektion zu treffen habe. Die Entscheidungshoheit liege bei der Kulturministerin.
Quelle: orf.at
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