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28.8.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Bayreuth: Veranstalter zufrieden mit Festspielzeit 2006 +++ Wien/Berlin: Anna Netrebko als Manon zu Gast +++ Leipzig: Früheste Musikmanuskripte von Johann Sebastian Bach entdeckt +++ NRW: Musiktheater – Spielzeit 2007/07


Bayreuth: Veranstalter zufrieden mit Festspielzeit 2006
Bayreuth (ddp-bay). Kurz vor dem Ende der Richard-Wagner-Festspiele 2006 zeigen sich die Veranstalter zufrieden mit der Publikumsresonanz. Tausende Wagner-Begeisterte aus aller Welt hätten in den vergangenen fünf Wochen die 30 Aufführungen der Festspiele besucht, die vollständig ausverkauft gewesen seien, teilte die Festspielleitung am Sonntagabend mit. Die am 25. Juli mit Wagners Oper «Der fliegende Holländer» in der Inszenierung von Claus Guth gestarteten Festspiele werden am Montag mit einer Aufführung von «Tristan und Isolde» beendet.
Im Mittelpunkt des Interesses stand die Neuinszenierung von Wagners Tetralogie «Ring des Nibelungen», die insgesamt 16 Stunden dauerte und der drei Mal aufgeführt wurde. Als Wiederaufnahmen aus den vergangenen Jahren wurden bei den Festspielen neben dem «Holländer» die beiden Opern «Parsifal» in der Inszenierung von Skandalregisseur Christoph Schlingensief und «Tristan und Isolde» von Christoph Marthaler gezeigt.
Die Bayreuther Festspiele 2007 werden mit der Neuinszenierung «Die Meistersinger von Nürnberg» eröffnet. Damit wird Katharina Wagner ihr mit großer Spannung erwartetes Debüt als Regisseurin in Bayreuth geben. Für den «Ring der Nibelungen» soll es im kommenden Jahr eine Zweitauflage geben. Wieder zu sehen sein wird der auch «Tannhäuser» und «Parsifal», wobei diese Aufführung letztmalig bei den Festspielen gezeigt wird.
Der Kartenvorverkauf beginnt am 16. Oktober.

Wien/Berlin: Anna Netrebko als Manon zu Gast
Die Sängerin Anna Netrebko wird in der kommenden Saison sowohl an der Wiener Staatsoper als auch an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin in Neuinszenierungen von Jules Massents Oper Manon die Titelpartie singen. In Wien ist ihr Partner Roberto Alagna (Premiere: 3. März 2007), in Berlin Rolando Villazón (Premiere: 29. April 2007). An beiden Häusern hat Bertrand de Billy die musikalische Leitung.

Leipzig: Früheste Musikmanuskripte von Johann Sebastian Bach entdeckt
Zwei Musikhandschriften, die frühesten bisher bekannten, von Johann Sebastian Bach haben Forscher aus dem Leipziger Bach-Archiv in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar entdeckt, wie Hellmut Seemann, Präsident der Klassik Stiftung Weimar, und Professor Christoph Wolff, Direktor des Bach-Archivs Leipzig, gemeinsam mitteilten. Im Zuge einer seit 2002 vom Bach-Archiv systematisch betriebenen Durchsicht mitteldeutscher Archive und Bibliotheken stießen Dr. Michael Maul und Dr. Peter Wollny auf zwei bedeutende Handschriften aus der Jugendzeit Bachs. Damit werden sie zu wichtigen Quellen für den musikalischen Werdegang des Komponisten.

NRW: Musiktheater – Spielzeit 2007/07
Düsseldorf (ddp-nrw). In Nordrhein-Westfalen wird auch in der kommenden Spielzeit 2006/07 ein großer Repertoire-Bogen vom Barock bis in die Gegenwart, von Händel über Mozart bis die Moderne geschlagen. Zudem versprechen große Namen neue, aufregende Sichtweisen auf Opern-Klassiker.
Direkt zum Saisonbeginn wartet die Kölner Oper mit einem Coup auf. Gerade hat Schauspieler Klaus Maria Brandauer mit seiner Berliner Inszenierung von Bertolt Brechts «Dreigroschenoper» für ein eher kritisches Medienecho gesorgt. Nun wagt er sich gar als Regisseur an eine klassische Oper. Es ist die romantische Oper «Lohengrin» von Richard Wagner, diese aus mittelalterlichen Epen und Sagen geformte Geschichte von der Lichtgestalt Lohengrin in einer finsteren Welt.
Doch auch auf anderen Opernbühnen des Landes erklingt Wagner. So setzt in Dortmund Opern-Intendantin Christine Mielitz ihre Neueinrichtung vom Bühnenfestspiel «Der Ring des Nibelungen» mit «Siegfried» und der «Götterdämmerung» fort. Und am Essener Aalto-Theater wagt sich mit Barrie Kosky einer der meistdiskutierten Regisseure der jüngeren Generation an die klanggesättigte und aufwühlende Liebesgeschichte von «Tristan und Isolde».
Ein anderer Saison-Schwerpunkt ist Wolfgang Amadeus Mozart – und dies über das Mozart-Jahr 2006 hinaus. Gleich viermal kann man beispielsweise dem Schwerenöter und Gotteslästerer, dem aristokratischen Kavalier und Mörder «Don Giovanni» begegnen. In drei Inszenierungen und in einer konzertanten Aufführung. In der Kölner Philharmonie schließt der flämische Dirigent René Jacobs in der konzertanten Opern-Reihe «Helden» seinen schon jetzt legendären Mozart/Da Ponte-Zyklus mit der «Don Giovanni»-Produktion ab, die gerade in Innsbruck Premiere hatte.
Neben Opernmeilensteinen wie Giacomo Puccinis «La Bohème» (Aachen), Richard Strauss\' «Der Rosenkavalier» (Bonn, Köln), Ludwig van Beethovens «Fidelio» (Münster) und Giuseppe Verdis «Die Macht des Schicksals» (Essen) locken die Häuser aber wieder auch mit selten aufgeführten Opern. So gibt es in Gelsenkirchen in der Regie von Andreas Baesler das 1883 komponierte Melodrama «Der Wahnsinnige von der Insel San Domino» von Gaetano Donizetti. In der Wuppertaler Oper ist der Einakter «Prosperina» von Joseph Martin Kraus zu erleben. Das Theater Hagen bringt für «Die tote Stadt» von Erich Wolfgang Korngold (1897-1957) auf die Bühne. Korngold gilt neben Mozart und Felix Mendelssohn-Bartholdy als eines der größten Wunderkinder der Musikgeschichte.
In die Zeit des römischen Kaisers Caligula nimmt dagegen die Kölner Oper das Publikum mit der gleichnamigen Oper von Detlev Glanert mit, die als gemeinsames Auftragswerk mit der Frankfurter Oper in der Regie von Christian Pade seine Premiere hat. Nicht weniger aggressiv als Caligula war auch Julius Cäsar, dem Georg Friedrich Händel 1724 ein musikalisches Denkmal gesetzt hatte. Seine farbenprächtige Oper zeigen Köln und Düsseldorf. Allerdings muss die Premiere in der Landeshauptstadt wegen der Renovierung des Opernhauses im Ausweichquartier - in der RheinOper Mobil (ROM) - stattfinden.
Guido Fischer

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