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Dresden: Uraufführung des Forsythe-Stücks «Fivefold» in Hellerau +++ Halle: Vorbereitungen zum Händel-Geburtstag laufen auf Hochtouren +++ Ludwigshafen: Gute Resonanz auf Kinder-Homepage der Staatsphilharmonie +++ Kiel: BJO spielt anlässlich des Anti-Folter-Tages in Schleswig-Holstein +++ Chemnitz: Opernhaus inszeniert Mascagni-Oper "Iris"
Dresden: Uraufführung des Forsythe-Stücks «Fivefold» in HellerauDresden (ddp-lsc). Seine erste Uraufführung in diesem Jahr präsentiert der US-amerikanische Star-Choreograph William Forsythe am Donnerstag im Festspielhaus Hellerau in Dresden. In dem etwa 25 Minuten langen Stück «Fivefold» träten mehrere Tänzergruppen auf, deren Choreographien «wie Uhren» funktionierten, kündigte Forsythe am Montag in Dresden an. Das Stück der Forsythe Company wird eingebettet in die älteren Produktionen «Ricercar» aus dem Jahr 2003 und «Quintett» von 1993. Die Musik stammt den Angaben zufolge von David Morrow.
Weitere Aufführungen sind täglich bis Samstag und in der nächsten Woche vom Mittwoch bis Samstag geplant. Mitte März werde das Ensemble «Fivefold» im kanadischen Ottawa aufführen, hieß es weiter.
«Fivefold» ist zugleich die erste Uraufführung Forsythes im Anfang September 2006 nach zweijähriger Restaurierung wiedereröffneten Festspielhaus Hellerau. Damals war das feste Engagement der Forsythe Company in Dresden mit der Deutschlandpremiere der Tanzperformance «Human Writes» begonnen worden.
Die Kosten für das Engagement der Tanztruppe Forsythes teilen sich die Städte Dresden und Frankfurt am Main sowie die Bundesländer Sachsen und Hessen. Forsythe hat sich vertraglich dazu verpflichtet, jährlich mindestens eine neue Produktion in Dresden zu zeigen und insgesamt 25 Mal in der Stadt aufzutreten.
Dies werde er in diesem Jahr einhalten, versprach Forsythe. Für Juni ist die Deutschlandpremiere des Ende 2006 in Zürich uraufgeführten Stücks «Heterotopia» angekündigt. Auch im Herbst gebe es bereits feste Termine für Forsythe, Details stünden aber noch nicht fest, sagte der Intendant des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau, Udo Zimmermann.
Forsythe verteidigte sich zugleich gegen die Kritik aus der Dresdner Kulturpolitik, wonach er neue Produktionen lieber andernorts zeige, obwohl die Stadt Dresden der Tanztruppe jährlich 1,5 Millionen Euro überweist. Er habe bereits bisher so oft wie möglich in Dresden gespielt, betonte der Choreograph. «Genau das, was in den größten Städten der Welt angeboten wird", werde auch hier angeboten.
Halle: Vorbereitungen zum Händel-Geburtstag laufen auf Hochtouren
Halle (ddp-lsa). Mit einem internationalen Chorgesang begeht die Stadt Halle auch in diesem Jahr den Geburtstag ihres großen Sohnes Georg Friedrich Händel (1685-1759). Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Aufführung des Oratoriums «Messiah» am 24. Februar nach Angaben der Organisatoren auf Hochtouren. Die Veranstaltung in der Händel-Halle findet bereits zum achten Mal statt.
Die Initiative geht auf Max von Armins Happy-Birthday-Händel-Verein zurück. Er lockt Jahr für Jahr Musik-Enthusiasten aus der ganzen Welt nach Halle. Nach nur zweitägigen Proben vereinigen sie sich zu einem großen Chor.
Inzwischen ist die Veranstaltung mit einem touristischen Programm verbunden. Nach Angaben von Armins haben sich rund 450 Chorgruppen und Einzelsänger aus Europa, aus Übersee und Fernost angesagt. Aber auch Hallenser singen mit. Dirigent des Riesenchores ist der Ire Proinnsias ODuinn. Er hat eine ganz besondere Beziehung zu dem Werk, denn am 13. April 1742 wurde der «Messiah» in Dublin uraufgeführt.
Zu den Solisten gehört in diesem Jahr der japanische Countertenor Hyroya Aoki, der nach den Worten von Armins zu den besten Countertenören weltweit gehört. Bereits zum sechsten Mal kommt Frode Rasmussen aus Oslo zum «Messiah»-Singen nach Halle.
http://www.happy-birthday-haendel.de
Ludwigshafen: Gute Resonanz auf Kinder-Homepage der Staatsphilharmonie
Ludwigshafen (ddp-rps). Die Kinder-Homepage der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen kommt gut an. «Wir werden in dieser Woche den hunderttausendsten Klick haben», sagte Jochen Keller, Berufstrompeter und Leiter des pädagogischen Internetprojekts, im ddp-Gespräch. Die Kinder stellten im Forum zahlreiche Fragen an die Musikexperten. Das Ziel, Kinder durch das Internet für klassische Musik zu begeistern, sei damit gut umgesetzt.
Als Keller im September vergangenen Jahres mit zwei Kollegen die Seiten ins Leben rief, war ihnen kein ähnliches Projekt bekannt gewesen. «Deshalb wussten wir gar nicht, was auf uns zukommt», sagte der Philharmoniker. Inzwischen kämen Rückmeldungen aus ganz Deutschland und manchmal auch aus dem Ausland.
Die Homepage richtet sich an Kinder ab acht Jahren. Artikel über Tourneen und den Aufbau des Orchesters erklären in möglichst altersgerechter Sprache alles rund um die Philharmonie. Kleine Spiele zu Musik und Instrumenten sind als lehrreiche Unterhaltung gedacht. Fotos, beispielsweise von einem Besuch beim Geigenbauer, erklären Hintergründe. «Die Kinder kommen mit den Instrumenten ganz nah in Kontakt», erklärte Keller die Idee.
Die Seiten enthalten auch einen Konzertkalender. Zwei Konzertreihen sind Keller zufolge speziell für Kinder konzipiert. Mitarbeiter der Philharmonie böten außerdem Führungen an oder besuchten Schulen.
Kiel: BJO spielt anlässlich des Anti-Folter-Tages in Schleswig-Holstein
Sie wollen Kinder unterstützen, denen es nicht so gut ergangen ist, wie ihnen selbst: Zum Anti-Folter-Tag in Schleswig-Holstein gastiert das in der Trägerschaft des Deutschen Musikrates stehende Bundesjugendorchester unter der Leitung von Gerd Albrecht am Montag, 5. Februar, um 19:30 Uhr im Konzertsaal des Kieler Schlosses. Seinen Auftritt widmen die jungen Musiker in besonderer Weise traumatisierten Flüchtlingskindern. „Als Schüler verfüge ich nicht über viel Geld, aber mit meiner Musik möchte ich gerne ein wenig Hilfe für Flüchtlingskinder leisten“, sagt der 17-jährige Kontrabassist Christian aus Köln. Veranstaltet wird das Benefizkonzert von dem Verein Refugio, der sich für die Opfer von Folter, Flucht und Gewalt einsetzt und eine vielfältige Betreuung anbietet. Gleichzeitig feiert Refugio sein 10-jähriges Bestehen. „Nichts ist furchtbarer als das Leid von Kindern. Nichts berührt uns mehr! Und nichts Anderes sollte uns mehr überzeugen zu helfen", davon ist auch Gerd Albrecht überzeugt.
Das Bundesjugendorchester spielt an diesem Abend Auszüge aus der Ballettmusik "Rosamunde" und der fünften Sinfonie von Franz Schubert. Darüber hinaus werden die Geigerin Verena Chen und die Bratschistin Teresa Schwamm, die bis vor kurzem selbst Mitglied im Bundesjugendorchester war, Konzerte von Wolfgang Amadeus Mozart präsentieren. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter Telefon: 01805 / 44 70.
Quelle: http://www.musikrat.de/bjo
Chemnitz: Opernhaus inszeniert Mascagni-Oper "Iris"
Die selten aufgeführte Oper „Iris“ von Pietro Mascagni wird derzeit an der Oper Chemnitz aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt. Denn abgesehen von einigen konzertanten Aufführungen war das Werk in den letzten Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum kaum auf der Bühne zu erleben. Dabei gestaltete sich die Uraufführung 1898 im berühmten Teatro Costanzi in Rom zu einem großen Publikumserfolg. Schon sechs Jahre vor Puccinis „Madama Butterfly“ begründete Mascagni mit seinem japanischen Sujet die fernöstliche Mode auf der Opernbühne.
Die Chemnitzer Inszenierung liegt in den Händen des renommierten Regisseurs Jakob Peters-Messer, die musikalische Leitung übernimmt GMD Niksa Bareza. Mit Svetlana Katchour in der Titelpartie, Francesco Anile (Osaka) und Hannu Niemelä (Kyoto) stehen international gefeierte Gäste auf der Bühne.
Die Premiere am 3. Februar 2007, 19.30 Uhr in der Oper Chemnitz wird von Figaro, dem Kulturradio des MDR, und Deutschlandradio Kultur live im Rundfunk übertragen (in Zusammenarbeit mit dem Kulturkanal des SWR, der den Mitschnitt zu einem späteren Zeitpunkt ausstrahlen wird).
Für die Premiere gibt es noch Karten im Theater-Service unter Tel. 0371 - 6969-696 oder per Internet unter http://www.theater-chemnitz.de