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Lübeck: Schleswig-Holstein Musik Festival 2008 im Zeichen russischer Musik +++ München: Jansons dirigiert bayerischen Musikernachwuchs +++ Leipzig: Modernste Technik rückt Bachs h-Moll-Messe in neues Licht +++ Stralsund: Theater öffnet nach Generalsanierung mit „Fidelio“ +++ Halle: Halle-Revue wird heute uraufgeführt +++ Dessau: Kurt-Weill-Fest wird heute in Dessau eröffnet
Lübeck: Schleswig-Holstein Musik Festival 2008 im Zeichen russischer MusikLübeck (ddp). Das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) rückt in diesem Jahr die russische Musiktradition in den Mittelpunkt. Unter dem Leitmotiv «Russisch gestimmt» sind vom 12. Juli bis 31. August insgesamt 153 Veranstaltungen geplant, wie die Veranstalter am Freitag in Lübeck mitteilten.
In insgesamt 86 Spielstätten an 47 Orten wird das SHMF zu Gast sein, 13 Spielstätten sind 2008 zum ersten Mal dabei. Sieben Wochen lang würden ganz Schleswig-Holstein und Hamburg sowie Teile von Dänemark und Niedersachsen in den größten Konzertsaal der Welt verwandelt, hieß es.
Das NDR-Sinfonieorchester bestreitet das Eröffnungs- und Abschlusskonzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle. Die Eröffnungskonzerte mit der Solistin Arabella Steinbacher am 12. und 13. Juli dirigiert Chefdirigent Christoph von Dohnányi. Alan Gilbert setzt mit Konzerten am 30. und 31. August den musikalischen Schlusspunkt.
Der Länderschwerpunkt Russland wird am 19. Juli im Kieler Schloss eröffnet. Unter der Leitung seines Gründers Mikhail Pletnev interpretiert das Russian National Orchestra Werke von Mendelssohn, Tschaikowsky und Glasunow.
München: Jansons dirigiert bayerischen Musikernachwuchs
München (ddp-bay). Stardirigent Mariss Jansons probt am Wochenende mit bayerischem Orchesternachwuchs. Der Chefdirigent des Symphonieorchesters und Chors des Bayerischen Rundfunks (BR) lädt einige der besten Nachwuchsensembles des Freistaats zum Musizieren in den Münchner Herkulessaal ein, wie der BR mitteilte.
Zunächst stehen am Samstag und Sonntag Proben mit insgesamt 300 jungen Musikern des Bayerischen Landesjugendorchesters, des Symphonieorchesters und des Madrigalchors der Münchner Musikhochschule und der Akademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks auf dem Programm. Am späten Sonntagnachmittag (17.00 Uhr) geben Jansons und die Nachwuchsensembles dann gemeinsam ein moderiertes Konzert.
Unterstützt werden die jungen Musiker dabei von Mitgliedern des Chors und des Symphonieorchesters des BR. Aufgeführt werden unter anderem Leonard Bernsteins «Chichester Psalms», Paul Dukas\' «Der Zauberlehrling» und Ausschnitte aus Carl Orffs «Carmina burana». Eine Aufzeichnung des Konzerts ist am Vormittag des 10. März auf Bayer 4 Klassik zu hören.
http://www.br-klassik.de
Leipzig: Modernste Technik rückt Bachs h-Moll-Messe in neues Licht
In den kommenden zwei Wochen wird das Autograph der h-Moll-Messe Johann Sebastian Bachs in der Restaurierungswerkstatt der Staatsbibliothek zu Berlin von Mitarbeitern des Bach-Archivs Leipzig und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Berlin mit Hilfe der sogenannten Röntgenfluoreszenzanalyse untersucht. Dabei soll herausgefunden werden, welche Teile des zudem durch Tintenfraß geschädigten Manuskripts von Johann Sebastian und welche von seinem Sohn Carl Philipp Emanuel geschrieben wurden.
Nach Bachs Tod hat sein zweitältester Sohn vor allem im Credo erheblich in das Autograph eingegriffen. Probeuntersuchungen im September letzten Jahres ergaben, dass die Zusammensetzung der Tinten bei J. S. Bach und C. P. E. Bach hinreichend unterschiedlich ist, um sie mit hoher Sicherheit getrennt zu identifizieren. Das komplizierte Verfahren, das erstmals an einer Bach-Handschrift angewendet wird, macht sich die Eigenschaft von Atomen zu Nutze, unter Energieeinwirkung – hier durch Röntgenstrahlen – selbst Röntgenstrahlen auszusenden. Dieser Vorgang wird als Röntgenfluoreszenz bezeichnet. Diese Röntgenstrahlen sind charakteristisch für das jeweilige Atom und ermöglichen so die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung des untersuchten Materials.
Für die Wissenschaftler des Bach-Archivs ergeben sich durch diese Untersuchungsmethode neue Perspektiven für die Forschung. In Bezug auf die h-Moll-Messe erhofft man sich neue Erkenntnisse über den Zustand des Autographs bei Bachs Tod sowie über den Anteil des Sohnes an der heute überlieferten Werkgestalt. Mit ersten Ergebnissen wird im Frühjahr gerechnet. Anlass für die Untersuchungen ist die geplante Neuausgabe der h-Moll-Messe für den ersten Band der Revidierten Neuen Bach-Ausgabe, welcher 2009 erscheinen soll.
Stralsund: Theater öffnet nach Generalsanierung mit „Fidelio“
Stralsund (ddp-nrd). Nach zweijähriger Bauzeit geht am Theater in Stralsund heute (Freitag, 17.00 Uhr) wieder der Vorhang auf. Zum Festakt wird unter anderen Bundeskanzlerin Merkel erwartet. Am Samstag beginnt der Spielbetrieb mit der Aufführung der Oper «Fidelio» von Beethoven.
Umbau und Sanierung des 1916 errichteten Theaters kosteten rund 15 Millionen Euro. Unter anderem wurde eine moderne Bühnentechnik eingebaut. Bei der Gestaltung orientierten sich die Bauleute an der ursprünglichen Innenarchitektur des Theaters. So wurden frühere Seitenlogen wieder eingebaut. Während der Bauzeit war das Ensemble des Theaters Vorpommern auf eine nur 184 Zuschauer fassende Nebenbühne am Knieper Wall ausgewichen.
Halle: Halle-Revue wird heute uraufgeführt
Halle (ddp-lsa). Ein nachträgliches Geburtstaggeschenk überbringt die Oper Halle der Stadt heute (29. Februar) mit der Uraufführung der Revue «Halle.Julia.1202». Vor allem finanzielle Probleme hatten die Premiere zum 1200. Stadtjubiläum im Jahr 2006 verhindert, wie die Oper in Halle mitteilte. Jetzt wird die «historische Revue post festum», so der Untertitel, auf die Bühne gebracht.
Das Publikum erwarte in 19 Bildern allerhand Furioses, Kurioses und Grandioses. Besonders aufwendig seien die Kostüme. Allein rund 200 Hüte werden für 1200 Jahre Stadtgeschichte benötigt.
Dessau: Kurt-Weill-Fest wird heute in Dessau eröffnet
Dessau (ddp-lsa). Die Stadt Dessau ist ab heute (29. Februar) Gastgeber für das 16. Kurt-Weill-Fest. Unter dem Motto «Träume» werden bis zum 9. März 35 Veranstaltungen in Dessau und Umgebung angeboten. Neben Konzerten stehen Filmaufführungen, Lesungen, thematische Führungen und ein internationales Symposium auf dem Programm, wie die Veranstalter mitteilten. Der Komponist Kurt Weill wurde im Jahr 1900 in Dessau geboren. Das Festival zählt jährlich mehr als 10 000 Besucher.
Anlässlich des Kurt-Weill-Festes zeigt das Kurt-Weill-Zentrum ab heute Zeichnungen von Einar Schleef nach Motiven der «Dreigroschenoper». Die Zeichnungen des 2001 verstorbenen Künstlers entstanden nach Angaben der Ausstellungsmacher in den 60er Jahren und befinden sich heute im Archiv der Akademie der Künste und in Privatbesitz. Schleefs bildkünstlerisches und fotografisches Werk ist der Öffentlichkeit bisher weniger bekannt als seine Arbeit als Dichter, Schauspieler, Regisseur und Bühnenbildner.